A1 im Netztest Österreich: So gut ist der Anbieter wirklich

a1 im netztest oesterreich so gut ist der anbieter wirklich

Marktführer mit Premiumnetz

CHIP-Netztest Österreich 2022

Der ehemalige Staatskonzern A1 wird vom Konkurrenten Magenta gestürzt und landet in diesem Jahr auf Platz 2. Der Abstand zum Testsieger ist denkbar knapp, aber der zweite Platz gerechtfertigt: A1 hat zwar das beste Netz in den Zügen, muss sich aber in den anderen Teilwertungen geschlagen geben – auch bei 5G.

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In den letzten Jahren haben sich Marktführer A1 und die Telekom-Tochter Magenta ein enges Rennen um das beste Mobilfunknetz in Österreich geliefert. Bisher hatte fast immer A1 das bessere Ende, doch nicht in diesem Jahr. A1 bietet nach wie vor das schnellste Netz über LTE, doch das allein reicht nicht aus. Konkurrent Magenta übertrumpft A1 mit dem besseren 5G-Netz und liegt auch beim Telefonieren sowie Surfen vorne. In fast allen Disziplinen ist der Rückstand von A1 auf Magenta nur hauchdünn, und er kann sich im nächsten Jahr schnell wieder in einen Vorsprung verwandeln. Das Potential dazu hat A1 sicher.
Insgesamt schlägt sich A1 mit einer Schulnote von 1,3 sehr gut. Der Marktführer verliert seinen Vorsprung beim mobilen Surfen und muss sich in dieser Disziplin mit einem sehr knappen Rückstand Magenta geschlagen geben. Beim Downloadtempo macht A1 niemand etwas vor. Was die Zuverlässigkeit angeht, reiht sich A1 oft hinter Magenta ein, wenn auch auf einem sehr hohen Niveau. Der Vergleich mit den Messungen vom letzten Jahr untermauert das: A1 kann sich in den Tests zum mobilen Internet nur wenig steigern. Dafür hat sich der Netzbetreiber beim Telefonieren verbessert, schließt in dieser Disziplin aber nicht weiter zu Magenta auf, das seinerseits weiter zulegt.
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Bahn fahren: In den Fernzügen setzt sich A1 knapp gegen Magenta durch. Alle österreichischen Netze erreichen ein gutes Niveau.

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Fortschritte in den Fernzügen

Nur in den Fernzügen behauptet A1 seine Führung. Verglichen mit den Messungen vom Vorjahr schneiden A1 und Magenta beim Telefonieren wesentlich besser ab, wobei A1 vorne liegt. Die Verbesserung von Drei fällt im Vergleich dazu moderat aus. Trotzdem bleibt das Telefonieren in den Zügen eine problematische Sache, und dass ein Gespräch nicht mittendrin abbricht, ist alles andere als selbstverständlich. Nur A1 hat mit zwei Prozent eine geringe Abbruchquote. Magenta kommt auf 4,6 Prozent und Drei auf 5,4 Prozent. Der Anteil der Telefonate mit einer sehr schlechten Sprachqualität ist ziemlich hoch. Für A1 liegt er bei 4,7 Prozent. Damit liegt der Netzbetreiber nur knapp vor Magenta mit 4,9 Prozent. Drei ist Schlusslicht mit 5,2 Prozent. Die Werte für die WhatsApp-Calls liegen noch schlechter, was die Abbruchquote betrifft. Gespräche in österreichischen Zügen führt man also am besten klassisch als Telefonat. Ein Call über das Internet wird öfter einmal unfreiwillig abgebrochen.
Wir bescheinigen den Netzbetreibern für die Telefonie in den Fernzügen eine befriedigende Qualität. Was die Datenverbindungen ins Internet angeht, machen sie ihre Sache um einiges besser. Hier liefen zumindest in den Netzen von A1 und Magenta sehr viele Up- und Downloads einwandfrei durch. Die Quoten liegen zwischen 97,5 und 98,8 Prozent. Drei hinkt etwas hinterher und erreicht bei den Uploads nur eine Quote von knapp 95 Prozent. Der Abruf des YouTube-Test-Livestreams liegt auf einem ähnlichen Niveau. Die Downloadgeschwindigkeiten sind selbst unter schwierigen Bedingungen sehr gut. Die schlechtesten zehn Prozent aller Downloads in den Zügen beginnen im Netz von A1 ab einer Schwelle von 11,9 MBit/s. Hier liegt der Marktführer beim Tempo nicht vorne, denn Magenta kommt auf 13,5 MBit/s. Drei erreicht mit 10,5 MBit/s fast das Niveau der Konkurrenz. Den Zugriff auf das Internet mit A1 und Magenta bewerten wir in den Fernzügen noch als sehr gut – Magenta schneidet etwas besser ab. Drei liegt nur knapp dahinter und erhält ein „Gut“ mit Sternchen.
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Schnelle Downloads: A1 liegt beim Transfertempo ganz weit vorne. Das gilt auch, wenn die Netzbedingungen einmal nicht so gut sind.

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A1 hat das schnellste Netz, aber nicht für 5G

Bei der Downloadgeschwindigkeit bleibt A1 auch in diesem Jahr das Maß aller Dinge, und Konkurrent Magenta kann nicht mithalten. Das Netz des Testsiegers liegt manchmal sogar nur auf dem Niveau von Drei. Das zeigen die Messungen, die wir auf Autobahnen und Landstraßen durchgeführt haben. Auf dem Land bringt das Netz von A1 die Nutzer im Schnitt so schnell ins Internet wie in den Städten – mit knapp 142 MBit/s. Das Netz von Drei erlaubt einen Downloadschnitt von 95 MBit/s. Magenta landet mit 83 MBit/s hinten. Das ändert sich auch nicht, wenn man sich das Tempo unter schlechten Bedingungen anschaut. Die schlechtesten zehn Prozent aller Messungen starten im Netz von A1 bei 40 MBit/s. Drei liegt mit knapp 30 MBit/s hier auf dem zweiten Platz und Magenta kommt auf etwas mehr als 22 MBit/s. In den Städten behält A1 seinen Spitzenplatz beim Downloadschnitt mit über 141 MBit/s, aber Magenta sieht mit 107,5 MBit/s hier viel besser aus und überholt Drei, das einen Wert von knapp 97 MBit/s erzielt. Die schnellen Downloads im Netz von A1 sind umso beeindruckender, als der Netzbetreiber laut unseren Messungen das Band 1 auf 2.100 MHz nicht für LTE verwendet. A1 hat hier noch eine Menge Potential.
A1 erzielt im LTE-Netz den höchsten Downloadschnitt, aber für 5G gilt das nicht. Beide Netzbetreiber liegen mit einem Downloadschnitt von über 415 MBit/s in den Städten fast gleichauf. Im letzten Jahr lag Magenta hier noch deutlich hinter A1. Wir messen die Performance des 5G-Netzes auf dem Band N78 um 3,6 GHz, denn nur hier haben die Netzbetreiber genug Spektrum, um Geschwindigkeiten anzubieten, die weit über LTE hinausgehen. Magenta hat hier 110 MHz ersteigert, A1 und Drei jeweils 100 MHz. Zum Vergleich: Auf dem LTE-Band 3 auf 1.800 MHz haben die Netzbetreiber zwischen 35 und 20 MHz.
Was die 5G-Verfügbarkeit angeht, liegt A1 inzwischen vor Magenta. Im letzten Jahr war das noch anders, denn Magenta setzte damals als einziger Netzbetreiber in Österreich auf Dynamic Spectrum Sharing (DSS). Mit dieser Technik kann 5G auch auf Frequenzen ausgespielt werden, die parallel für LTE genutzt werden. 5G und LTE greifen in diesem Fall auf dieselben Ressourcen zu. Einen Geschwindigkeitsvorteil haben die Nutzer davon nicht, es erhöht aber die Verfügbarkeit von 5G, denn im Vergleich zum Ausbau auf Band N78 müssen die Netzbetreiber für die Implementierung von DSS deutliche weniger Aufwand betreiben.
A1 kommt dank DSS in den Städten auf eine 5G-Verfügbarkeit von 91,7 Prozent, wobei aber nur ein kleiner Teil über DSS bereitgestellt wird. Den Löwenanteil macht mit insgesamt 81,6 Prozent das Band N78. Für Magenta sehen die Zahlen mit 88,5 beziehungsweise 78,8 Prozent ähnlich aus. Drei verwendet so gut wie kein DSS und kommt auf eine Quote von über 71 Prozent. Außerhalb der Städte führt A1 zwar bei der 5G-Verfügbarkeit insgesamt, liegt aber bei der Quote von 5G auf Band N78 deutlich hinter Magenta und muss an dieser Stelle aufholen. Im letzten Jahr waren beide Netzbetreiber hier noch gleichauf. 

Die Ergebnisse von A1 im Detail:

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