Streit mit Edeka eskaliert: Hat der Supermarkt ein Produkt einfach kopiert?

Edeka: Kassenzettel bald nicht mehr aus Papier?
In vielen Edeka-Filialen stehen Kunden seit Wochen vor leeren Regalen. Der Grund: Der Streit zwischen dem Markt und Hersteller Eckes-Granini war eskaliert - die Fronten sind verhärtet wie nie. Nun hat der Safthersteller eine einstweilige Verfügung gegen den Markt eingereicht. Der Vorwurf: Edeka soll bei seiner Eigenmarke das Flaschendesign von Eckes-Granini kopiert haben.

Die Fronten zwischen Edeka und Getränke-Riese Eckes-Granini verhärten sich: Seit Monaten befinden sich beide Parteien aufgrund unterschiedlicher Preisvorstellungen in Verhandlungen, Im September schlug sich der Streit auch in den Regalen nieder. In zahlreichen Filialen fehlen seitdem die beliebten Hohes-C- und Granini-Säfte.

Edeka weist seitdem an den Regalplätzen darauf hin, dass die leeren Plätze auf "harte Verhandlungen" mit dem Hersteller zurückzuführen seien. Als Alternative legt der Supermarkt seinen Kunden daher die Edeka-Eigenmarken und und das "breite Spektrum an sonstigen Markenprodukten" ans Herz.

Auslöser für den Streit: Eckes-Granini hatte die Preise für seine Getränke angehoben, die Edeka jedoch als zu hoch empfand. Edeka will gleichzeitig die neuen Konditionen nicht akzeptieren, was auch erstmals Auswirkungen für die Kunden hat.

Edeka und Granini-Eckes: Fronten verhärten sich - jetzt trifft es auch die Kunden

Streit mit Edeka eskaliert: Hat der Supermarkt ein Produkt einfach kopiert?

Edeka: In zahlreichen Filialen sind auch die beliebten Hohes-C-Säfte von Eckes-Granini derzeit nicht mehr verfügbar.

Bild: Eckes-Granini

Inzwischen seien die Lager nicht mehr befüllt und "das komplette Sortiment bei unserer Großhandlung nicht mehr verfügbar", so ein Kaufmann auf Nachfrage der LZ. Eckes sagt zur Situation, dass man diese bedauere, man sich aber zu "laufenden Gesprächen mit unseren Handelspartnern nicht öffentlich äußern" werde.

Für beide Seiten könnte der ausufernde Streit schwere Folgen haben: Für Eckes-Granini ist der Verkauf der eigenen Produkte bei Edeka ein wichtiger Bestandteil des Umsatzes. Aufgrund der Verkaufskraft der Granini- und Hohes-C-Säfte heißen auch in Edeka-Kreisen nicht alle die Entwicklung gut.

Wie die "Lebensmittel Zeitung" nun berichtet, hat der Hersteller jetzt eine einstweilige Verfügung gegen Edeka eingereicht. Man wirft dem Supermarkt vor, dass die Eigenprodukte der Marke Albi das Design der Eckes-Granini-Produkte abgekupfert haben soll. Voraussichtlich am 11. Januar 2022 wird vor Gericht darüber verhandelt. Gegenüber der LZ sagte ein Unternehmenssprecher: "Unser Ziel ist, unsere hochwertigen Marken zu schützen und unsere Interessen zu wahren." Edeka wollte das "laufende Verfahren" bisher nicht kommentieren.