Effektiver Mückenschutz: Das hilft wirklich


Mücken sind nicht nur lästig, die Stiche können auch richtig schmerzen. Welche Mittel Mücken wirklich abschrecken und was gegen Mückenstiche hilft, klären wir. Mehr dazu sehen Sie außerdem im Video.

Am See, im Garten oder – vermutlich am nervigsten – abends im Bett: Sobald das Surren der Mücken ertönt, ist an Ruhe nicht mehr zu denken. Damit die Mücken gar nicht erst in die Nähe kommen, gibt es einige Mittel, darunter kommerzielle Sprays, Salben und Elektrogeräte genauso wie Hausmittel. Helfen können aber nicht alle.
Wir zeigen Ihnen, welche Mittel sich bewährt haben und was Mückenstiche erträglicher macht. Zudem gehen wir der Frage nach, warum Mückenstiche überhaupt jucken.

Das lockt die Mücken an

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Es ranken sich zahlreiche Mythen um Mücken. An vielen davon ist allerdings nichts dran.

GettyImages/Panom

Am effektivsten ist es natürlich, wenn Sie die Mücken nicht in Ihre Nähe lassen. Einige Mythen müssen wir allerdings vorab klären:
Einer der größten Irrglauben rund um Mücken, ist wohl, dass sie von Licht angezogen werden. Doch das stimmt eigentlich gar nicht. Stechmücken orientieren sich fast ausschließlich mit ihrem Geruchssinn. Besonders Schweiß und Kohlendioxid in der ausgeatmeten Luft locken die kleinen Tierchen. Tatsächlich zeigen Studien sogar, dass Sie immer attraktiver für Mücken werden, je mehr Sie schwitzen. Während dieses Vorgangs werden Butter- und Milchsäure sowie Ammoniak freigesetzt. Auf diese Gerüche fahren weibliche Stechmücken total ab – und Sie werden zu einem wahren Mücken-Magneten.
Es heißt auch, dass Frauen von Mücken eher gestochen werden als Männer. Tatsächlich ist es aber so, dass Stechmücken das Geschlecht ihres Opfers überhaupt nicht wahrnehmen. Statistisch gesehen ist es also nicht korrekt, dass Frauen öfter gestochen werden. Warum hält sich dieser Glaube aber so hartnäckig? Das könnte daran liegen, dass die Haut einer Frau dünner ist. Außerdem sind Frauen meist weniger behaart als Männer. Das sorgt dafür, dass die Mückenstiche intensiver erscheinen. Auch kurze oder luftige Kleidung kann dafür sorgen, dass Mücken leichter zu ihrer Mahlzeit finden. Die tatsächliche Frequenz der Stiche steht also in keinem direkten Zusammenhang zu Ihrem Geschlecht – kann aber durchaus von einigen Faktoren beeinflusst werden.

Welche Hausmittel gegen Mücken helfen

Mücken orientieren sich also am Geruch. Um sich vor Stichen zu schützen, kann also schon eine ausgiebige Dusche helfen. So waschen Sie Ihren Körpergeruch ab und die Mücken finden Sie nicht mehr so einfach.
Um diesen Effekt noch weiter zu verstärken, können Sie auch stark riechende Pflanzen oder Öle verwenden. Hierfür bietet sich zum Beispiel Lavendel oder Minze an. Diese Pflanzen sind pflegeleicht und wachsen auch auf dem Balkon. Samen gibt es günstig im Fachhandel oder ab knapp 3 Euro bei Amazon. Sie haben keinen Grünen Daumen? Kein Problem.
Viele ätherische Öle haben den gleichen Effekt. Schon wenige Tropfen von Zedernholz- oder Zitrus-Öl können Mücken abschrecken. Ein natürliches Zedernholzöl bekommen Sie bei Amazon für etwa 13 Euro. Auf den ersten Blick für 10 Milliliter wahrlich kein Schnäppchen. Die ätherischen Öle riechen allerdings sehr intensiv – 10 Milliliter können deshalb ohne Weiteres an mehreren Sommerabenden zum Einsatz kommen.

Gadgets gegen Mücken

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Insekten-Stecker schaden nicht nur Mücken, sondern auch Fliegen, Motten oder kleinen Spinnen.

Nexa

Sie möchten keinen Duft, um die Mücken loszuwerden? Auch wenn es sich dabei um die wohl einfachste, verträglichste und auch natürlichste Variante handelt, gibt es natürlich einige Alternativen.
Wessen Tierliebe nicht bei Insekten endet, sollte aber bedenken, dass die Mücken bei vielen der folgenden Mittel sterben oder sich zumindest nicht mehr fortpflanzen können. Und damit nicht genug: Auch andere Tiere wie Nager, Ameisen oder Spinnen reagieren teilweise empfindlich auf entsprechende Mittel.
Worauf Sie verzichten können, sind Geräte oder Apps, die Stechmücken mit Ultraschall vertreiben sollen. Diese Geräte gibt es zwar zuhauf – Studien zeigen aber, dass sie eigentlich nutzlos sind und höchstens homöopathische Wirkungen erzielen. Der Grund: Mücken haben überhaupt kein gutes Gehör. Die Ultraschallwellen sollen eigentlich das Nervensystem der Mücken stören und sie so vertreiben – die meisten Mücken nehmen den Schall aber gar nicht wahr. Das ist zumindest das Ergebnis einer umfangreichen Metastudie der Cochrane-Collaboration.
Was definitiv funktioniert, dafür für die Mücken den sicheren Tod darstellt, sind sogenannte Mückenstecker (bei Amazon ansehen). Dabei handelt es sich um kleine Verdampfer, die Sie in eine beliebige Steckdose stecken. Dann wird eine geringe Menge an Nervengift freigesetzt. Dieses ist gerade ausreichend, um den kleinen Blutsaugern den Garaus zu machen – Menschen sollen keine körperlichen Auswirkungen bemerken. Dennoch sollten Sie bei der Verwendung darauf achten, dass Sie die kleinen Geräte nicht über mehrere Tage und Nächte in geschlossenen Räumen aktiviert lassen. Eine sinnvolle Zusatzfunktion bietet zum Beispiel der Nexa Lotte Mückenstecker. Das kleine Gerät kommt nämlich mit einem integrierten Schalter, über den Sie den Verdampfer jederzeit deaktivieren können. Die Starterpackung mit Verdampfer und Flüssigkeit für 45 Nächte Betrieb gibt’s regulär für knapp 10 Euro bei Amazon. Ein Stecker macht laut dem Hersteller ein Zimmer mit einer Größe von bis zu 15 m² mückenfrei. Eine Nachfüllpackung für weitere 45 Nächte schlägt dann mit rund 5 Euro zu Buche.
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Mücken unterwegs abwehren

Nicht ganz so radikal, dafür ebenso effektiv und deutlich weniger schädlich sind Mittelchen mit dem Wirkstoff Diethyltoluamid, auch DEET genannt. Das war beispielsweise lange Zeit in einigen der Anti-Mücken-Mittel-Klassikern aus dem Hause Autan enthalten. Mittlerweile nutzen vor allem Konkurrenten wie Anti Brumm forte oder Nobite diesen bewährten Stoff.
Der Vorteil der Mückensprays: Wenden Sie sie richtig an, besteht keinerlei Gefahr. Einzig Kinder sollten speziell für sie geeignete Mittel mit einer geringeren Konzentration des Stoffes auftragen. Empfindliche Haut könnte durch den Stoff gereizt werden – ansonsten bestehen keine Risiken. Beim Auftragen sollten Sie aber Augen und Schleimhäute schützen, da es sich hierbei um sehr sensible Stellen handelt. Richtig und vor allem flächendeckend aufgetragen schützt Sie ein Spray auf DEET-Basis für rund acht Stunden vor Mückenstichen.
Ein weiterer, etwas neuerer Stoff, ist Icaridin. Dieser Stoff ist etwas verträglicher, dafür wirkt er nicht ganz so lange wie DEET. Wenn Ihre Haut dazu neigt, auf chemische Produkte sensibel zu reagieren, sollten Sie also lieber auf Icaridin setzen und sich mit einer höheren Frequenz damit einreiben. Autan (zu Amazon) hat seine Produktpalette mittlerweile auf Icaridin umgestellt. Denn: Der Stoff zeigt sich auch als wirksam gegen Zecken und bietet damit einen echten Mehrwert im Vergleich zu den früheren DEET-Produkten.

So lindern Sie den Juckreiz von Stichen

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Was aber, wenn all diese Tipps zu spät kommen? Keine Sorge: Auch wenn Sie bereits von einer Mücke erwischt wurden, können Sie noch einige Schritte unternehmen, um Ihr Leid zu verkürzen. Den wichtigsten Tipp haben wir schon genannt – da er aber so wichtig ist, wiederholen wir ihn gerne nochmal: Bloß nicht kratzen! Das hilft – wenn überhaupt – nur einen kurzen Moment und verschlimmert die Situation definitiv.
Viel besser hilft kühlen. Schon in ein Handtuch eingewickelte Eiswürfel kann Wunder wirken. Alternativ hilft auch eine aufgeschnittene Zwiebel. Sollte der Juckreiz gar nicht auszuhalten sein, können auch Antihistaminika in Creme- oder Gelform für Linderung sorgen. Diese Mittel schwächen die Wirkung des ausgeschütteten Histamins ab und sollen Juckreiz und Schwellung eindämmen. Der positive Nebeneffekt der Salben: Sie kühlen den Stich gleichzeitig ab und sorgen so über den Antihistaminikia-Effekt hinaus für weniger Jucken. Der Klassiker unter den Mückenstich-Salben ist Fenistil. Bei Amazon bekommen Sie 50 Gramm der wirksamen Salbe für gut 8 Euro. Ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen sich aktuell zahlreiche kleine Gadgets, die gegen Mückenstiche helfen sollen.
Das bekannteste: bite away. Den kleinen Anti-Mückenstich-Stift bekommen Sie für rund 30 Euro (zu Amazon). Der Clou: Der bite away hat eine kleine Keramikfläche, die auf 51 Grad Celsius erhitzt wird. Drücken Sie diese Fläche auf einen Stich, soll die allergische Reaktion deutlich eingedämmt werden. Die beim Stich injizierten Eiweiße und Giftstoffe flocken aus und Schwellung und Juckreiz lassen nach. Wir haben das Gadget ausprobiert. Sie sind zu einem überzeugenden Ergebnis gekommen: Alle Tester berichteten von einer effektiven Wirkung gegen Mückenstiche. Besonders praktisch am bite away ist außerdem, dass er batteriebetrieben ist. Die mitgelieferten Batterien sollen für etwa 300 Anwendungen reichen, danach tauschen Sie sie einfach aus. Damit eignet sich das Gadget ideal für Camping-Ausflüge oder Urlaube in Mücken-Hochburgen. Die Bedienung ist dabei denkbar einfach. Der bite away bietet lediglich zwei Knöpfe. Der eine ist für die normale Behandlung, die etwa sechs Sekunden dauert. Der andere ist für Kinder und zartbesaitete Mücken-Opfer gedacht. Diese Behandlung dauert dann nur drei Sekunden – soll aber ähnlich effektiv sein.
Ganz egal, für welche Methode Sie sich entscheiden: So nervig die kleinen Blutsauger auch sind, zu einem gemütlichen Abend im Freien gehören sie leider einfach dazu. Doch warum stechen Mücken überhaupt? Und warum jucken die Stiche? Diese Fragen und weitere klären wir im Folgenden:
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Weshalb Mücken stechen

Grundsätzlich sind gar nicht alle Mücken gefährlich. Tatsächlich stechen nur die weiblichen Stechmücken. Und das hat einen ganz natürlichen Grund. Um sich fortzupflanzen, benötigen die weiblichen Mücken das eiweißhaltige Blut der Menschen, um Eier produzieren zu können. Mücken sind übrigens eng mit Fliegen verwandt und gar nicht von Haus aus Blutsauger. Von den zahlreichen Familien der Unterordnung der Zweiflügler saugen nur die Gnitzen, die Sandmücken, die Kriebelmücken – und eben die lästigen Stechmücken, auch Culicidae genannt.
Besonders die Stechmücken sind auch als Krankheitsüberträger bekannt. Da sie in direktem Kontakt mit dem menschlichen Blut stehen und ihren Speichel dabei injizieren, können Krankheitserreger nahezu ungehindert in die Blutbahn gelangen. Viele gefährliche Krankheiten wie Malaria oder das Denguefieber werden von den Blutsaugern verbreitet. In Europa ist das Risiko eher gering. Auch in heimischen Gefilden werden aber Infektionen wie das West-Nil-Fieber oder das Chukungunyafieber von den Stechmücken übertragen. Gerade in tropischen Regionen ist das Risiko aber noch deutlich höher. Die schlechte Nachricht: Einige Wissenschaftler sind sich übereinstimmend sicher, dass der Klimawandel dafür sorgen wird, dass sich die Infektionsgefahr durch Stechmücken in Deutschland drastisch erhöhen wird.

Deshalb jucken Mückenstiche

Besonders gemein an Stechmücken ist, dass Sie den Stich selbst meist gar nicht bemerken. Tatsächlich ist dieser Vorgang nämlich fast schmerzfrei. Der Grund: Die Stech- und Sauginstrumente der Zweiflüger sind so winzig, dass sie wenige bis gar keine Nervenzellen treffen. Aber warum jucken Mückenstiche dann überhaupt? Und was hat es mit der Schwellung auf sich? Grundsätzlich handelt es sich dabei um eine Abwehrreaktion des Körpers. Die Mücke injiziert ihren Speichel in die menschliche Blutbahn. Das sorgt dafür, dass das Blut nicht gerinnt und die Mücke es in der Folge leichter aufsaugen kann. Doch dem menschlichen Organismus passt das gar nicht. Also schüttet er Histamin aus und weitet die Blutgefäße. Das sorgt für die Schwellung – und den Juckreiz. Linderung versprechen Antihistaminika. Aber auch Kälte kann dafür sorgen, dass die Schwellung schneller abklingt und der Juckreiz nachlässt.
Was Sie unbedingt vermeiden sollten: Kratzen. Das kann gleich mehrere negative Effekte haben. Kratzen Sie beispielsweise zu fest, kann eine offene Wunde entstehen. Dann dauert die Genesung deutlich länger. Außerdem können Bakterien eindringen und für eine Entzündung sorgen. Im schlimmsten Fall können sogar Blutvergiftungen die Folge sein. Davon abgesehen ist es aber auch möglich, dass Sie den Speichel der Mücke durch das Reiben und Kratzen weiter verteilen. Dann wird die gereizte Stelle logischerweise noch größer. Wenn Sie sich gar nicht beherrschen können, sollten Sie den Stich mit einem Pflaster abkleben. Das hält Sie ganz automatisch davon ab, immer weiterzukratzen.

Artzbesuch: Wann ein Mückenstich gefährlich werden könnte

Natürlich müssen Sie jetzt aber nicht gleich beim kleinsten Juckreiz zu Ihrem Arzt gehen. Es gibt aber durchaus einige Anzeichen, bei denen Sie lieber einen Fachmann einen Blick auf den Stich werfen lassen sollten. Eine gewöhnliche Reaktion mit Quaddeln und Juckreiz sollte Ihnen keine Angst machen. Kritisch wird es dann, wenn die Schwellung auch nach längerer Zeit nicht nachlässt.
Als Faustregel gilt: Nach rund 24 Stunden sollte die Schwellung weitestgehend zurückgehen. Wenn der Stich außerdem extrem anschwillt und sich heiß anfühlt, könnte eine ernstere allergische Reaktion dahinterstecken. Darauf deutet vor allem eine Reaktion mit einer Größe von über zehn Zentimetern hin oder wenn die Schwellung mehrere Tage andauert. Dann kann ein Arzt helfen und Ihnen ein Antihistaminikum verabreichen.
Sollte Sie eine Mücke an einer empfindlichen Stelle wie beispielsweise ein Augenlid erwischen, gehört der Stich in ärztliche Behandlung. Ganz besonders aufpassen müssen Sie, wenn die Schleimhäute in Hals und Rachen in Mitleidenschaft gezogen werden. Dann kann Atemnot bis hin zum Ersticken die Folge sein. Bemerken Sie eine solche Reaktion, rufen Sie am besten umgehend einen Notarzt.
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