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Energie: Gezeitenkraftwerk aus Plastikmüll soll im Ärmel-Kanal getestet werden

Energie Gezeitenkraftwerk aus Plastikmüll soll im Ärmel-Kanal getestet werden

Spiralis Energy Gezeitenkraftwerk

Das Gezeitenkraftwerk von Spiralis Energy nutzt eine archimedische Schraube als Basis für die Energiegewinnung

© Spiralis Energy / PR

Das britische Unternehmen Spiralis Energy will ein Gezeitenkraftwerk bauen, das schon bei dessen Entstehung maximal umweltfreundlich sein soll.

Das Prinzip eines Gezeitenkraftwerks ist denkbar einfach: Tidenhub wird als Antrieb für Turbinen genutzt, um aus der regelmäßigen Bewegung der Meere Strom zu machen. Das ist kein Allheilmittel für den wachsenden Energiebedarf der Bevölkerung, aber ein nützlicher und umweltfreundlicher Beitrag zur Energieversorgung.

Das britische Start-up Spiralis Energy möchte im Ärmelkanal ein neuartiges Kraftwerk testen, dass im Idealfall 500 Kilowatt Strom erzeugen soll. Das junge Unternehmen verspricht mit dem «Axial Skelter» genannten Projekt die niedrigstmöglichen Energiekosten und den weltweit kleinsten Flächenbedarf gemessen an Kilowatt pro Kilometer.

Ein Gezeitenkraftwerk aus dem 3D-Drucker

Als Basis fungiert beim «Axial Skelter» eine sogenannte archimedische Schraube. Das Prinzip kennt man aus Förderanlagen, hierzulande als Schneckenpumpe bekannt.

Durch die natürlich Bewegung des Meeres soll das Gezeitenkraftwerk mit der Schraube Energie erzeugen. Die eigentliche Umwandlung von kinetischer Energie in Strom soll dabei oberhalb der Meeresoberfläche stattfinden, um die Wartung und den Betrieb der Anlage möglichst einfach zu halten.

Die Schraube selbst ist so umweltfreundlich wie möglich, heißt es in einem Beitrag von «Interesting Engineering«. Sie soll aus einem 3D-Drucker kommen und dabei auf recyceltes Plastik setzen. Ein modulares Design soll es erlauben, einzelne Teile zu ersetzen. Damit müsste bei einem Schaden nicht die ganze Schraube ersetzt werden.

Tests im Ärmelkanal

Im nächsten Schritt will Spiralis Energy zwei dieser Kraftwerke im Ärmelkanal testen. Eine Einspeisung von Strom ist dabei noch nicht vorgesehen – erst einmal will das Unternehmen die Daten aus der Simulation verifizieren und den Tidenhub vor der Insel Alderney besser verstehen. Die «BBC» schreibt, dass Spiralis Energy bei Erfolg der Testreihen über einen Standort auf der kleinen Insel nachdenkt, um dann mit der Energiegewinnung zu beginnen.

Die Erlaubnis steht indes noch aus. Die zuständige Behörde der Insel zeigte sich sehr interessiert, forderte jedoch zunächst eine detaillierte Beschreibung der Anlage an. 

Spiral Energy sucht derweil nach Investoren. «Aufgrund der zahlreichen Misserfolge in der Gezeitenindustrie in den letzten 20 Jahren ist die Kapitalbeschaffung auf den Märkten sehr schwierig – daher brauchen wir Ihre Hilfe, um #NetZero zu erreichen. Wir haben die Technologie und das Know-how – wir brauchen nur das Geld, um die Tests und den Einsatz in vollem Umfang abzuschließen», heißt es auf der Webseite der Unternehmens.

Großbritannien versuchte es gleich mehrfach, riesige Gezeitenkraftwerke an den Küsten des Landes aufzustellen. Doch sowohl die weltweit größte Anlage Severn Barrage als auch die kleinere Anlage Swansea Bay wurden vor allem wegen finanziellen Problemen nie in Betrieb genommen.

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