Die Wander-Saison beginnt: Was Sie zum Start beachten sollten

Sicher wandern: Darauf sollten Sie achten
Der schöne Wanderausflug kann schnell unschöne Folgen haben, wenn man nicht auf ein paar Dinge achtet. Wir stellen Ihnen häufige Fehler vor und zeigen, wie Sie sie vermeiden.

Wandern stärkt Körper und Geist. Denn wer wandern geht, baut Stress ab, verbessert seine Schlafqualität und kann gleichzeitig sogar Depressionen vorbeugen oder lindern, so eine Studie des Universitätsklinikums Christian Doppler in Salzburg.

Allerdings müssen Sie für eine gelungene Wanderung auch das ein oder andere beachten. Wir zeigen Ihnen deshalb die häufigsten Wanderfehler, wie Sie diese vermeiden und worauf Sie außerdem achten sollten.

1. Zu wenig Vorbereitung & Selbstüberschätzung

Bevor Sie die Wandertour starten, sollten Sie sich zunächst gut vorbereiten und informieren. Recherchieren Sie die geplante Route sowie das Wetter zum Zeitpunkt des Ausflugs. Achten Sie auch auf die länge der Strecke, wie viele Höhenmeter Sie überwältigen müssen und welchen Schwierigkeitsgrad die Route hat. Sie sollten auf keinen Fall Touren in Angriff nehmen, die über Ihrer Konditionsleistung liegen.

Häufig überschätzen sich Wanderer oder gehen schwierige Routen, die eigentlich nur mit richtiger Ausrüstung bewältigt werden können. Das kann schwerwiegende Folgen haben: Vor zwei Jahren war Wandern der Bergsport mit den meisten Todesfällen. Neben Stürzen und Abstürzen zählt Kreislaufversagen zu den häufigsten Todesfall-Ursachen beim Wandern. Deshalb ist es wichtig, sich ausreichend vorzubereiten und niemals zu anspruchsvolle Routen zu wählen.

2. Falsche oder schlecht sitzende Schuhe

Die richtigen Wanderschuhe können entscheidend sein: Sie bieten Halt, schützen den Fuß und sorgen für einen sicheren Tritt.

Die richtigen Wanderschuhe können entscheidend sein: Sie bieten Halt, schützen den Fuß und sorgen für einen sicheren Tritt.

GettyImages/ filistimlyanin

Auch das richtige Schuhwerk ist essentiell für eine sichere Wanderung. Stolpern, Ausrutschen oder Hängenbleiben zählen zu den Unfallverursachern Nummer 1 beim Wandern. Sie sollten deshalb darauf achten, dass der Wanderschuh mit einem ordentlichen Profil ausgestattet ist und richtig sitzt.

Selbst wenn Unfälle vermieden werden können, sind Wasser- oder Blutblasen an den Füßen schmerzhaft und nervig. Mit dem richtigen Schuh können Sie das vermeiden. Daher sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Größe und PassformEs ist besonders wichtig, dass die Schuhe gut sitzen und die richtige Größe haben, also nicht zu groß oder zu klein sein. Eine Daumenbreite sollte zwischen Zehen und Schuh vorne frei sein, sodass Sie beim bergab laufen nicht vorne anstoßen. Außerdem sollte der Schuh nicht zu breit sein. Ein wenig Bewegungsfreiheit beugt zwar Blasen vor, Ihre Fersen sollten beim Gehen aber nicht mehr als etwa einen halben Zentimeter nach oben rutschen.
  • Verarbeitung und MaterialEin guter Wanderschuh soll nicht nur bequem und sicher sitzen sondern auch lange halten. Daher muss der Schuh gut verarbeitet sein. Achten Sie auf saubere Nähte und hochwertige Materialien - Sie sollten im Schuh weder frieren noch schwitzen. Bei der Sohle sollten Sie auf guten Grip achten und dass sie gut mit dem Schuh verklebt ist.
  • Schuhe für Männer und FrauenWanderschuhe gibt es häufig in zwei Ausführungen: für Männer und Frauen. In diesem Fall sollten Sie zu dem entsprechend richtigen Schuh greifen, da die Schuhe speziell an den "typisch männlichen" oder "typisch weiblichen" Fuß angepasst sind.

Klassische Sneaker oder Wandersandalen können zwar bei kurzen Spaziergängen ausreichend sein, für eine richtige Wanderung eignen sie sich aber nicht. Sie bieten keinen ausreichenden Schutz und sind auf Dauer unbequem und ungesund für den Fuß.

Welche Wanderschuhe aktuell die besten sind, welches Modell gut und gleichzeitig günstig ist und worauf Sie beim Kauf von Wanderschuhen achten sollten, lesen Sie in unserer ausführlichen Wanderschuh-Kaufberatung.

Wanderschuh Testsieger: Salewa Alp Trainer Mid GTX

  • Salewa Alp Trainer Mid GTX
    Quelle: Salewa

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    ab rund 150 Euro

3. Falsche Ausrüstung und Wander-Kleidung

Wer einen kleinen Spaziergang im Park oder Wald nebenan geplant hat, muss sich nicht in volle Wander-Montur schmeißen. Wer hingegen einen längeren Marsch, zum Beispiel in den Bergen, geplant hat, sollte unbedingt auf die richtige Bekleidung und Ausrüstung achten. Neben den Wanderschuhen aus dem vorherigem Absatz zählen dazu je nach Wetter- und Höhenlage auch folgende Dinge:

  • Wander-RucksackFür eine Tagestour reicht ein 25-Liter-Rucksack völlig aus. Er sollte ausreichend Tragekomfort mitbringen, leicht sein und vor allem praktisch in der Handhabung. Für einen guten Rucksack, der Sie viele Jahre auf Wanderungen begleitet, müssen Sie kein Vermögen ausgeben. Wir haben bereits Wander-Rucksäcke getestet: Den Testsieger bekommen Sie für 100 Euro (zu Amazon).
  • Funktionskleidung Die richtige Kleidung ist ausschlaggebend für eine gelungene Wanderung. Wer in Jeans und Baumwoll-Shirt aufbricht, riskiert Muskelverspannungen oder eine Erkältung. Der Grund: Ein Shirt aus Baumwolle saugt sich mit Schweiß voll und scheuert auf der Haut. In höheren Lagen ist es außerdem oft windig. Dann klebt das kalte Shirt auf der Haut und Sie können krank werden. Funktionskleidung ist deshalb beim Wandern besonders wichtig. Sie trocknet entsprechend schneller oder wird beim Schwitzen gar nicht erst nass. Die wichtigsten Fragen über Funktionskleidung beantworten unsere Kolleg:innen von FIT FOR FUN hier. Unser Tipp: Wenden Sie die Zwiebeltechnik an, so können Sie Kleidung ablegen, wenn Ihnen zu warm ist oder anziehen, wenn Sie frieren. In Höhen ab 3.000 Metern sollten Sie außerdem an Handschuhe und eine Mütze denken.
  • RegenjackeDas Wetter kann vor allem in Bergregionen schnell umschlagen. Da ist es praktisch, wenn man im Rucksack eine Regenjacke verstaut hat. Wir haben 18 Modelle getestet. Die Testsieger sind mit knapp 300 Euro aber auch recht teuer. Wesentlich günstiger ist unser Preistipp: Die Marmot Recip bekommen Sie bereits ab 70 Euro (zu Amazon).
  • WanderstöckeWenn man öfter wander ist, lohnt es sich außerdem Wanderstöcke dabei zu haben. Sie schonen die Gelenke und entlasten die Muskulatur, weil die Stöcke einen Teil des Gewichts von den Beinen auf die Arme verlagern. Das macht sich vor allem beim Abstieg bemerkbar, weil das Bremsen leichter fällt. Der Testsieger von ÖKO-TEST (10/2018) ist zwar inzwischen nicht mehr im Netz verfügbar, das Nachfolgermodell können Sie bei Amazon für rund 50 Euro kaufen.

Sicher unterwegs sein

Wenn Sie auf drei genannten Punkte achten und sich gut vorbereiten, steht einer erfolgreichen Wandertour nichts mehr im Weg. Packen Sie ausreichend Wasser und Proviant ein, machen Sie genügend Pausen und checken Sie die Öffnungszeiten der Hütten, an denen Sie vorbei kommen und Rast planen.

Ein voller Smartphone-Akku und eine Powerbank können ebenfalls nützlich sein, um im Notfall telefonieren oder die Route prüfen zu können.