Im Rahmen der Generative Search Experience lässt Google User direkt in der Search Bar KI-Bilder generieren – und revolutioniert damit die Bildersuche. Zudem hat das Unternehmen einen Prompting-Tipp auf Lager, der die Qualität von KI-Antworten optimiert.
Die KI-Bildgenerierung wird für immer mehr Menschen zum Alltag. Diverse Unternehmen bieten Tools an, die ihnen in Sekundenschnelle auf der Grundlage spezifischer Prompts erstaunliche Bilder ausgeben. Dafür können User zum Beispiel ChatGPT – auch mit einem passenden Plugin –, DALL-E 3 von OpenAI (das auch bei ChatGPT eingesetzt wird), Metas Emu, Midjourney oder Adobes Firefly Image 2 verwenden. Doch auch Google bietet Optionen zur Bildgenerierung mithilfe Künstlicher Intelligenz an – und stellt diese sogar direkt in der Suche bereit. Denn Nutzer:innen der Generative Search Experience (SGE) können jetzt unmittelbar über die Search Bar KI-Bilder generieren und diese dann nutzen.
AI-Bilder in der Google-Suche erstellen – in Deutschland noch nicht möglich
Auf die neue Option, die SGE Usern zur Verfügung gestellt wird, verweist der X Account The AI Solopreneur von Ole Lehmann. Demnach können User, die auf Googles experimentelle Search Labs zurückgreifen und die generative KI in der Suche über die SGE aktiviert haben, mithilfe von Prompts in der Suchleiste Bilder nach ihrer Vorstellung generieren. Lehmann demonstriert das Feature mit dem Prompt:
Draw an image of a capybara wearing a chefs hat and cooking breakfast in a forest, grilling bacon[.]
Google just launched a bombshell AI update.
It completely revolutionizes image-search.
You can now generate AI images directly from the Google search bar.
Want to use it?
1. Head over to labs(.)google(.)com
2. Scroll down to the Google Search category
3. Click «Get started»… pic.twitter.com/csrWgEdnBj— The AI Solopreneur (@aisolopreneur) October 15, 2023
Diese Funktion könnte die KI-Bildgenerierung auf ein neues Level heben und für zahlreiche Menschen in den Arbeitsprozess integrieren, weil sie direkt bei Google verfügbar ist. Allerdings können bisher nur Menschen in den USA, Japan und Indien auf die Search Labs zugreifen und die SGE nutzen. Doch das dürfte sich bald ändern, ein Roll-out für mehr Märkte ist geplant. Aktuell testet Google in den USA noch eine Search Generative Experience Lite, die enger mit dem traditionellen SERP-Layout verknüpft ist.
Unterdessen können Nutzer:innen weltweit bereits auf die KI-Bildgenerierung über Googles Konkurrenzsuchmaschine Bing zugreifen. Der Bing Image Creator wird inzwischen von OpenAIs DALL-E 3 unterstützt und bietet Usern eine integrierte Bildkreationsoption. Die großen Tech Player fügen ihre KI-Bildkreations-Tools so direkt wie möglich in viel genutzte Dienste ein, um noch mehr User und eine höhere Verweildauer zu erlangen – was sich wiederum positiv auf die Werbeumsätze auswirken kann.
DALL-E 3 ist jetzt für alle Bing-Nutzer:innen verfügbar
Googles Prompting-Tipp: Einmal tief durchatmen
Wer sich über die KI-Bildgenerierung hinaus ein wenig mehr mit dem Einsatz von KI-Tools beschäftigt, dürfte sich inzwischen auch mit erfolgversprechenden Prompting-Optionen auskennen. Für ChatGPT haben wir vor einiger Zeit bereits ein paar Tipps zusammengestellt. Und auch beim Bing Chat kannst du mit spezifischen Prompting-Ansätzen mehr aus der KI-Konversation herausholen als ohne konkrete Chat-Strategie. Wenn du hingegen mit den Large Language Models von Google (vor allem PaLM 2) im Austausch stehst, solltest du einen ganz bestimmten Satz beim Prompting hinzufügen, um die Qualität der Ergebnisse deutlich zu erhöhen: „Take a deep breath and work on this problem step by step“.
⚡️ Well, isn’t that something?!
In a paper published by Google, they explain that there is a phrase that systematically increases the accuracy in the answers (+71%) of their LLM (PaLM 2):
💬 «Take a deep breath and work on this problem step by step»
Works on ChatGPT too! pic.twitter.com/JupY6Bfe4c
— Javi Lopez ⛩️ (@javilopen) October 14, 2023
Dieser Satz, auf den KI-Experte Javi Lopez verweist, wird im Paper „Large Language Models as Optimizers“ von Google DeepMind vorgeschlagen. Er soll die Genauigkeit der KI-generierten Antworten bei manchen Frage- und Aufgabenstellungen deutlich erhöhen. Getestet wurde allerdings im Kontext eines Daten-Sets (GSM8K), das sich mit mathematischen Problemen beschäftigt. Also ist nicht ganz klar, ob der Satz auch in anderen Kontexten zu besseren Ergebnissen führt. Auch kann die KI nicht im wörtlichen Sinne durchatmen; der Auftrag erinnert allerdings an entsprechende Formulierungen, die in Foren und Q&A-Seiten, deren Daten der KI zur Verfügung stehen. Die Kontextualisierung könnte dem System dabei helfen, besser auf die Anfragen zu reagieren.
Du kannst diesen Prompting-Hinweis einfach mal testen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Prompting-Tipps, die du beim Einsatz von Googles KI-Systemen, ChatGPT und Co. nutzen kannst. Dabei solltest du allerdings beachten, dass nicht jeder Prompting Hack automatisch die gewünschten Ergebnisse hervorruft. Der KI-Experte Moritz Kremb zeigt das in einem X Thread anhand einer Untersuchung der Zuschreibung von Rollen beim ChatGPT Prompting.
Using a role in your prompt is the most widely used prompting hack.
But is the output actually better? I put it to the test.
Here’s a direct comparison between prompts with a role and without:
(The result will surprise you) pic.twitter.com/4AzEtA2uzC
— Moritz Kremb (@moritzkremb) October 14, 2023