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Gründer-Geheimnis JUCR: Die Lösung für E-Ladesäulen

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Elektroautofahrer werden das Problem kennen, vor dem die Gründer von JUCR ebenfalls standen: Die Ladeinfrastruktur ist oft veraltet und nicht benutzerfreundlich. Die Technik ist veraltet und nicht updatefähig. Das schränkt in der Nutzung natürlich ein. Doch Max Grollmann, Lukas Puls und Richard Birich haben das nicht so stehen lassen. Die drei haben eine vollumfängliche End-to-End-Lösung entwickelt. Damit funktionieren Software und Hardware nahtlos und es gibt keine Probleme mehr mit der Technik. CTO Max hat uns im Gründer-Geheimnis von den Meilensteinen der drei erzählt.

Idee und Gründung

Wie genau entstand die Geschäftsidee für JUCR? Beschreibt bitte den genauen Moment.

Die Geschäftsidee für JUCR entstand, als Lukas, Richard und ich, alle selbst Elektroauto-Fahrer, frustriert über den aktuellen Stand der Ladeinfrastruktur waren. Insbesondere die veraltete Technik und die schlechte Benutzerfreundlichkeit sowohl bei Lade-Apps als auch innerhalb der Ladestationen haben uns genervt. In den meisten Fällen war die verwendete Software auf Ladestationen oftmals mehrere Jahre alt und nicht updatefähig – damit wollten wir uns im Jahr 2021 nicht zufriedengeben.

Wieso ist eine vollumfängliche bzw. End-to-End-Lösung so wichtig?

Eine vollumfängliche End-to-End-Lösung ist von großer Bedeutung, da sie jegliche Formen von Risiken minimiert. Wenn die gesamte Wertschöpfungskette selbst entwickelt ist, ist die Gefahr, dass Fehler entstehen und nicht behoben werden können, sehr gering. So können wir unseren Nutzer das beste Kundenerlebnis bieten, denn Software und Hardware sind perfekt aufeinander abgestimmt. Wir entwickeln die gesamte Produktpalette unabhängig von den oft veralteten Industriestandards, um die Entwicklungsgeschwindigkeit selbst bestimmen zu können. Für unsere Kunden und Kundinnen bedeutet das ein stets zuverlässiges Ladenetzwerk und mit der Zeit immer intelligenter werdende Ladestationen, die durch Over-the-Air-Updates kontinuierlich verbessert und um Features wie beispielsweise Plug&Charge dynamisch erweitert werden können.

Was ist die Schwierigkeit hinter dieser Lösung?

Die Schwierigkeit hinter unserer Lösung liegt in der extremen Komplexität, wenn Hardware und Software perfekt ineinandergreifen müssen. Unterschiedliche Entwicklungszyklen von Hardware und Software sowie der niedrig angesetzte Standard auf dem Markt sind vermutlich der Grund dafür, dass kein Unternehmen zuvor diese End-to-End-Lösung entwickelt hat. Darüber hinaus ist ein hoher Detailgrad erforderlich, um wirklich zuverlässig zu sein, was beispielsweise eine permanente Überwachung der IT-Infrastruktur erfordert. Man kann sich das wie bei der Überwachung von Patienten in einem Krankenhaus vorstellen, nur für das kontinuierliche Monitoring von Ladeinfrastruktur.

Wie lief die Namensfindung ab? Warum habt ihr euch für “JUCR” entschieden?

Der Name „JUCR“ wurde aus dem Begriff „Juice“ abgeleitet, der wiederum für Energie steht.

Wie und wann habt ihr erkannt, dass ihr eure Idee in einem eigenen Unternehmen  umsetzen wollt?

Die Entscheidung fiel um den Jahreswechsel 2020/2021. Wie zu Beginn beschrieben, waren wir als E-Auto-Fahrer unzufrieden mit der Situation und es sah auch nicht danach aus, als würde es zeitnah eine gute Lösung geben. Um ehrlich zu sein, haben wir immer noch kaum Konkurrenz, die eine ähnliche End-to-End-Lösung wirklich gut umsetzt.

Wie ging es dann weiter? Was waren die nächsten Schritte für JUCR?

Nachdem wir uns Ende 2020 ein kleines Business-Angel-Investment gesichert haben, zog es uns im März 2021 nach Berlin. Im Mai 2021 stellten wir dann unseren ersten Mitarbeiter ein. Im September 2021 wurde dann mit uns drei Gründern und unserem einen Mitarbeiter die Plattform gestartet, kurz danach folgte eine Pre-Seed-Runde. Ein Jahr später haben wir eine große Seed-Runde abgeschlossen und mit der Entwicklung der Hardware begonnen. Wir haben damals bewusst erst mit der Plattform bzw. der App gestartet, weil die Entwicklung einer eigenen Hardware sehr teuer und zeitaufwändig ist. 

Beim Gründen läuft nicht immer alles glatt: Was würdet ihr das nächste Mal nicht nochmal so machen?

Weniger auf die Meinungen von anderen hören, das bremst einen nur aus. Wir haben dadurch hier und da den Fokus verloren, das hätte nicht sein müssen. Selbst wenn große Investoren mal anderer Meinung sind – unser Motto lautet: Nicht entmutigen lassen, immer weitermachen.

Die Branche 

Wie viel Potenzial besitzt diese Branche, warum habt ihr euch für diesen Bereich entschieden?

Die E-Mobilitätsbranche besitzt ein enormes Potenzial für Wachstum, Innovation und positive Auswirkungen auf die Umwelt. Das ist auch der Grund, wieso wir uns für diesen Bereich entschieden haben: Technologie entwickelt sich immer weiter. Wir möchten Teil dieses technologischen Fortschritts sein und ihn vorantreiben – aus Leidenschaft für die Technik und natürlich auch aus Umweltschutzgründen. 

Die Elektromobilität öffnet neue Möglichkeiten für innovative Geschäftsmodelle und Technologien im Bereich der Fahrzeugkonzeption, der Ladetechnik und der Integration erneuerbarer Energien. Wir möchten die Ladeinfrastruktur revolutionieren: Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist entscheidend, um die praktische Nutzung von Elektrofahrzeugen zu erleichtern und mehr Menschen dazu zu bewegen, auf E-Mobilität umzusteigen bzw. bereits bestehende E-Autofahrern nicht zu vergraulen. 

Wie wichtig ist es, über das Thema Nachhaltigkeit im Automobilsektor zu sprechen?

Nachhaltigkeit im Automobilsektor ist ein wichtiges Thema, das noch weiter vorangetrieben werden muss, auch wenn Elektroautos bereits ein guter Schritt in die richtige Richtung sind. Menschen sind auf Autos angewiesen, gerade im ländlichen Bereich oder in anderen Teilen der Welt, wo es noch kein verlässliches ÖPNV-Netz gibt. Wir werden es niemals schaffen, komplett auf Autos zu verzichten. Was aber möglich ist, ist ohne Autos mit Verbrennermotoren zu leben. Aber um alle Menschen von E-Mobilität zu überzeugen, muss sich die Branche noch deutlich weiterentwickeln.

Immer mehr Kunden wünschen sich einfache und benutzerfreundliche Lösungen, die jederzeit funktionieren. Das ist einfacher gesagt als getan – und da kommen wir mit JUCR uns Spiel. 

Welche Meilensteine habt ihr mit JUCR schon erreicht?

Der Launch unserer Plattform und der Hardware war ein großer Meilenstein! Dadurch, dass wir auf eine ganzheitliche Herangehensweise setzen, die sowohl Hardware als auch Software umfasst, müssen beide Seiten perfekt aufeinander abgestimmt sein. Darüber hinaus ist natürlich die Inbetriebnahme jeder neuen Ladesäule ein weiterer Erfolg – wir freuen uns zu sehen, dass das JUCR-Netzwerk so schnell wächst. Wir gehen beispielsweise regelmäßig Kooperationen mit Städten und Gemeinden ein, die von unserer Ladelösung profitieren möchten. 

Was macht JUCR so besonders? Wie grenzt ihr euch von der Konkurrenz ab?

Bei JUCR profitieren die Nutzer von unternehmenseigener Hardware, Software und Ladeprotokoll – alles aus einer Hand. Wir arbeiten stets an der Weiterentwicklung und am Ausbau der Software und Ladehardware, damit wir unseren Kunden ein einwandfreies Nutzererlebnis bieten können. Ziel ist es bis 2025 ein hauseigenes europaweites Ladenetzwerk mit mehr als 100.000 Ladestationen aufzubauen. Darüber hinaus unterstützt unsere Lösung das Laden von E-Fahrzeugen an mehr als 400.000 Ladestationen sämtlicher Anbieter in ganz Europa: Nutzer können mit JUCR als All-in-One-Lösung alle Ladestationen finden, über die App und auch direkt dort für deren Nutzung bezahlen. 

Bei unserer Hardware setzen wir auf leistungsstarke Komponenten, durch die sich die Ladestationen während ihrer gesamten Lebensdauer weiterentwickeln können. Regelmäßige Software-Updates ermöglichen immer wieder neue Funktionen und die Ladestationen werden zunehmend intelligenter. Jede unserer JUCR-Ladestationen ist zertifiziert und darf dank Eichrechtskonformität überall an öffentlichen Standorten eingesetzt werden. Durch Sicherheitsglas und hochbelastbare Industriekomponenten sind die Ladestationen besonders wasserfest, leistungsstark und strapazierbar. E-Autofahrer bekommen bei uns also alles, was sie brauchen – abgesehen vom Fahrzeug. 

Alltag

Welche Marketing-Kanäle habt ihr für JUCR bisher genutzt?

Wir haben zu Beginn kein aktives Marketing betrieben, sondern hauptsächlich auf Mundpropaganda gesetzt, bis unsere Marketingchefin Olga Kalinina ins Spiel kam. Mit ihr haben wir zunächst mit der Überprüfung der strategischen Grundlagen begonnen: Mission, Vision, Markenpositionierung und Differenzierung. Darauf aufbauend haben wir eine Vielzahl von Kanälen wie Partnerschaften, Performance-Marketing und CRM getestet. Jetzt legen wir großen Wert auf ein hervorragendes Navigationssystem für unsere Ladeparks und planen eine Werbekampagne für diese.

Auf was in eurem Alltag könnt ihr nicht verzichten?

Die wichtigsten Tools sind definitiv ein digitaler Kalender und Slack für schnelle Absprachen. Darüber hinaus sind Github und gelegentliche Hackathons unverzichtbar – gerade wenn man sich neben der Geschäftsführung mal für längere Zeit nur auf das Produkt fokussieren möchte.

Habt ihr einen spannenden Tipp für angehende Gründer?

Legt nicht zu viel Wert auf die Meinungen anderer, insbesondere wenn es um eure Idee geht. Wenn ihr eine Vision habt und von eurer Idee überzeugt seid, lasst sie auch nicht von anderen schlechtreden! Bleibt stets zu 100 Prozent fokussiert und lasst euch nicht ablenken. Außerdem: Hiring is your most important task. Nur mit einem motivierten und fähigen Team lassen sich coole Ideen umsetzen.

Nutzt ihr KI-Tools, um euch den Arbeitsalltag zu erleichtern?

Wir setzen KI-Tools vor allem in der Softwareentwicklung ein, wie z. B. GitHub Copilot, um effizienter zu arbeiten.

3. Juli   |   kostenlos   |   online   |   live

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