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iPhone: Ehemann geht zu Prostituierten, wird erwischt – und verklagt jetzt Apple

iPhone Ehemann geht zu Prostituierten, wird erwischt – und verklagt jetzt Apple

Ein Mann sitzt mit einem Apple iPhone in der Küche und chattet hinter dem Rücken seiner Frau

Das iPhone hatte den Mann beim Fremdgehen überführt – ist Apple Schuld? (Symbolbild)

© Liubomyr Vorona / Getty Images

Weil ihr Mann Prostituierte besuchte, reichte eine Britin die Scheidung ein. Er macht nun Apple dafür verantwortlich: Das Löschen von SMS-Nachrichten sei nicht nachvollziehbar genug.

Das Smartphone ist wohl das persönlichste Gerät, das es je gab. Einen Briten hat sein iPhone nun indirekt seine Ehe gekostet: Es überführte ihn bei Besuchen von Prostituierten. Seine Schuld sei das aber nicht, findet der Mann. Er will von Apple nun Schmerzensgeld einklagen. Ganz aus der Luft gegriffen ist sein Vorwurf nicht.

Das berichtet die «Times». Der von der Zeitung nur Richard genannte Mann hatte nach einigen Angaben über mehrere Jahre die Dienste von Prostituierten in Anspruch genommen. Die Nachrichten zur Verabredung der Treffen hatte er immer auf seinem iPhone gelöscht. Doch auf dem Familien-iMac blieben sie erhalten. Als seine Frau dort die Nachrichten-App öffnete, fand sie nicht nur die letzte von ihm an eine Prostituierte gesandte Nachricht. Sondern gleich mehrere Jahre von Chat-Verläufen. Sie reichte die Scheidung ein.

Keine Scheidung ohne Apple?

Hätte es diese gespiegelten Nachrichten nicht gegeben, sei er noch verheiratet, argumentiert Richard nun in seiner Klage. Und verlangt von Apple fünf Millionen Pfund Schadensersatz. «Es war ein ziemlich brutaler Weg für sie, davon zu erfahren», argumentiert er. Andere seiner Bekannten seien ebenfalls fremdgegangen, auch mit Prostituierten. Doch deren Ehefrauen hätten ihnen nach dem Eingeständnis verziehen. «Ich denke, wenn ich rational mit ihr hätte reden können, wäre es nicht so eine brutale Erkenntnis gewesen. Ich könnte noch verheiratet sein», erläutert er gegenüber der «Times». 

Die hohe Schadensersatzforderung begründet er neben den Kosten auch mit den Folgen der Scheidung auf seine Gesundheit. Er habe Betablocker gegen seine Panikattacken nehmen müssen, habe durch den Stress Herzprobleme, berichtet er. «Meiner Ansicht nach ist das alles eine Folge davon, dass Apple mir sagte, dass meine Nachrichten gelöscht sind, obwohl das nicht der Fall war.»

Das iMessage-Dilemma

So absurd die Klage wirkt, der Vorwurf an sich ist nicht ganz unberechtigt: Tatsächlich kann es dazu kommen, dass auf dem iPhone gelöschte Nachrichten auf anderen Geräten erhalten bleiben. Das liegt daran, dass Apple nicht ein, sondern genaugenommen zwei Systeme zum Versand von Nachrichten in der gleichnamigen App betreibt: iMessage und «Nachrichten in iCloud».

Beide sehen zunächst gleich aus und funktionieren in vielerlei Hinsicht auch ähnlich: Anders als weitergeleitete SMS können sie nur von Apple-Geräten gesendet und empfangen werden, werden in den Chats blau angezeigt. Und sie synchronieren sich auch auf dem Server, inklusive der Information, ob das Gegenüber sie schon empfangen und gesehen hat.

In Bezug auf die Löschung unterscheiden sie sich aber: Löscht man eine iMessage, verschwindet diese nur auf demjenigen Gerät. Bei Nachrichten in iCloud wird aber auch das Löschen synchronisiert. Lässt man die Nachricht nur auf einem Gerät verschwinden, ist sie auch auf allen anderen nicht mehr zu sehen – solange dort auch Nachrichten in iCloud eingerichtet ist.

Genau das dürfte bei Richard nicht der Fall gewesen sein: Auf seinem Mac blieben die Nachrichten erhalten, weil er die Funktion nicht aktiviert hatte. Dass er das aber dachte, könnte auch an einem Hinweis Apples liegen: Löscht man eine Nachricht auf einem Gerät mit Nachrichten in iCloud, warnt die App, dass die Nachricht auch auf allen anderen Geräten verschwindet. Das stimmt aber eben nur, wenn diese auch für den Cloud-Dienst aktiviert wurden. 

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Sammelklage

Die Anwälte des Geschiedenen sehen das als ausreichenden Grund zur Klage. «In vielen Fällen informiert das iPhone die Nutzer, dass Nachrichten gelöscht worden seien», erklärt Anwalt Simon Walton der «Times». «Das ist aber irreführend, weil sie ja auf anderen verbundenen Geräten weiter zu finden sind – was Apple seinen Nutzern nicht sagt.»

Seine Kanzlei strebt deshalb nun eine Sammelklage an. «Wenn es nur wenige Hundert Menschen in Großbritannien betrifft, sprechen wir von einer Milliardenklage», ist er überzeugt. Apple hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. In einer Support-Seite zum Löschen von Nachrichten weist der Konzern allerdings darauf hin, dass das Löschen von Nachrichten nur dann auch auf anderen Geräten erfolgt, wenn Nachrichten in iCloud aktiviert ist – und erklärt wie man die Funktion einrichtet. 

Quellen:The Times, Apple

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