Der Iran hat Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert. Die Revolutionsgarden sprechen von Vergeltung für einen mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus. Die wichtigsten Entwicklungen im stern-Newsblog.
Lesen Sie alle Entwicklungen in unserem Newsblog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik greift Iran seinen Erzfeind Israel direkt an.
- Nach Angaben der israelischen Armee hat der Iran mehr als 100 Drohnen in Richtung Israel abgefeuert.
- Das iranische Militär hat staatlichen Medien zufolge auch eine erste Welle von ballistischen Raketen auf Israel abgefeuert.
- In der Nacht zu Sonntag hat der israelische Heimatschutz vorerst Entwarnung gegeben.
Iran greift Israel an
Kapitel
Britischer Außenminister Cameron telefoniert mit iranischem Kollegen
Gruppe der G7-Staaten verurteilen Angriff des Iran auf Israel "einhellig"
Israels Außenministerium: Revolutionsgarden zu Terrororganisation erklären
Außerplanmäßiges Treffen der EU-Außenminister
Britischer Premierminister bestätigt Einsatz britischer Jets zur Abwehr iranischer Drohnen
Bundeskanzler Olaf Scholz warnt den Iran vor weiteren Angriffen auf Israel
Außenminister: Israel wägt Vorgehen nach Iran-Angriff genau ab
Hamas begrüßt den Angriff
Iran warnt Israel vor Gegenangriff
Israels Heimatschutz gibt vorerst Entwarnung
Kanzler Scholz verurteilt iranische Luftangriffe auf Israel "mit aller Schärfe"
USA sichern Israel "unerschütterliche" Unterstützung zu
Luftalarm in Israel
Baerbock verurteilt Angriff – Israel gilt "unsere ganze Solidarität"
Hisbollah feuert nach eigenen Angaben Raketen auf israelisch besetzte Golanhöhen ab
Netanjahu beruft Kriegskabinett ein
Israel sperrt seinen Luftraum
Irans Revolutionsgarde hat "Drohnen und Raketen" auf Israel abgefeuert
Kai Müller
Liebe Leserinnen und Leser,
vielen Dank für Ihr Interesse. Wir schließen diesen Newsblog einstweilen, halten Sie aber über die aktuellen Entwicklungen nach dem Angriff des Iran auf Israel weiterhin auf unserer Homepage auf dem Laufenden.
vielen Dank für Ihr Interesse. Wir schließen diesen Newsblog einstweilen, halten Sie aber über die aktuellen Entwicklungen nach dem Angriff des Iran auf Israel weiterhin auf unserer Homepage auf dem Laufenden.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Kai Müller
Der "Reutlinger General-Anzeiger" kommentiert: "Teheran muss diesen ersten direkten Angriff auf Israel von iranischem Territorium aus intern als einen schweren Misserfolg bewerten. Denn vollmundig angekündigt, hielt er nicht ansatzweise das, was sich die Führung und die Revolutionsgarden davon versprochen haben dürfen.
Schließlich wollte Teheran seinen Hilfstruppen im Gazastreifen (Hamas) und im Libanon (Hisbollah) zeigen, was es bedeutet, wenn ihr großer Sponsor direkt in die Kämpfe eingreift. Auch sie werden ihre Schlüsse ziehen."
Schließlich wollte Teheran seinen Hilfstruppen im Gazastreifen (Hamas) und im Libanon (Hisbollah) zeigen, was es bedeutet, wenn ihr großer Sponsor direkt in die Kämpfe eingreift. Auch sie werden ihre Schlüsse ziehen."
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Kai Müller
Die pro-iranische Hisbollah-Miliz bezeichnet den iranischen Angriff gegen Israel als "tapfere und weise Entscheidung". In einer veröffentlichten Stellungnahme beglückwünscht die Schiitenmiliz den Iran zu dem Angriff mit Drohnen und Raketen.
Die Islamische Republik habe trotz Drohungen, Druck und Einschüchterungsmaßnahmen von ihrem natürlichen Recht Gebrauch gemacht, heißt es darin weiter.
Die Islamische Republik habe trotz Drohungen, Druck und Einschüchterungsmaßnahmen von ihrem natürlichen Recht Gebrauch gemacht, heißt es darin weiter.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Britischer Außenminister Cameron telefoniert mit iranischem Kollegen
Kai Müller
Der britische Außenminister David Cameron verurteilt in einem Telefonat mit seinem iranischen Kollegen Hussein Amirabdollahian den iranischen Angriff auf Israel scharf. "Ich habe deutlich gemacht, dass der Iran diese rücksichtslosen Angriffe stoppen, deeskalieren und die 'MSC Aries' freilassen muss", schreibt Cameron bei X (früher Twitter).
Das Containerschiff 'MSC Aries', das unter portugiesischer Flagge fährt und in britischem Besitz ist, war am Samstag von der Marine der iranischen Revolutionsgarden beschlagnahmt worden. Britische Kampfjets hatten sich in der Nacht zum Sonntag an der Abwehr von Drohnen und Marschflugkörpern beteiligt, die gegen Israel abgeschossen worden waren.
Das Containerschiff 'MSC Aries', das unter portugiesischer Flagge fährt und in britischem Besitz ist, war am Samstag von der Marine der iranischen Revolutionsgarden beschlagnahmt worden. Britische Kampfjets hatten sich in der Nacht zum Sonntag an der Abwehr von Drohnen und Marschflugkörpern beteiligt, die gegen Israel abgeschossen worden waren.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Kai Müller
"Auf den erwartbaren und durch nichts zu rechtfertigenden ersten direkten Angriff Irans auf Israel sollte die Regierung von Benjamin Netanjahu besonnen reagieren und den dauerhaften Konflikt mit dem Mullah-Regime nicht weiter eskalieren, damit er nicht unkontrolliert in einen offenen Krieg mündet", kommentiert die "Frankfurter Rundschau".
"Netanjahu könnte zurückhaltend reagieren, weil er sich in dieser Etappe der Auseinandersetzung durchaus als Sieger fühlen kann. Mutmaßlich israelische Einheiten haben in den vergangenen Wochen mehrfach iranische Milizen in Syrien attackiert und bei einem Angriff in Damaskus hochrangige Generäle getötet und damit die Mullahs herausgefordert. Außerdem hat das israelische Abwehrsystem fast alle iranische Geschosse abgewehrt; der Schaden blieb überschaubar. Zu diesem Erfolg hat das Mullah-Regime in gewisser Weise beigetragen, weil es Ziele anvisierte, die leicht zu verteidigen waren."
"Netanjahu könnte zurückhaltend reagieren, weil er sich in dieser Etappe der Auseinandersetzung durchaus als Sieger fühlen kann. Mutmaßlich israelische Einheiten haben in den vergangenen Wochen mehrfach iranische Milizen in Syrien attackiert und bei einem Angriff in Damaskus hochrangige Generäle getötet und damit die Mullahs herausgefordert. Außerdem hat das israelische Abwehrsystem fast alle iranische Geschosse abgewehrt; der Schaden blieb überschaubar. Zu diesem Erfolg hat das Mullah-Regime in gewisser Weise beigetragen, weil es Ziele anvisierte, die leicht zu verteidigen waren."
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Kai Müller
"Die jetzt aus dem 'Wertewesten' erfolgenden Solidaritätsbekundungen mit Tel Aviv sind verlogen", meint die "Junge Welt" aus Berlin. "Denn wer Israel, und vor allem dessen Bevölkerung, tatsächlich schützen will, muss aufhören, sie als Kanonenfutter für die Durchsetzung eigener geopolitischer Interessen zu missbrauchen und statt dessen auf Diplomatie und ernsthafte Verhandlungen setzen.
Genau wie im Ukraine-Krieg gilt: Wer die dortige Bevölkerung sowie die Menschen im eigenen Land und der Welt vor einer unkontrollierbaren Explosion bewahren will, tut gut daran, endlich die sich verschiebenden Kräfteverhältnisse in Betracht zu ziehen. Insbesondere im globalen Süden, der sich längst nicht mehr als Vasallen missbrauchen lässt, hat sich die wahre Zeitenwende längst vollzogen. Darüber vermögen auch oft äußerst eigenwillige Interpretationen des Völkerrechts nicht hinwegtäuschen."
Genau wie im Ukraine-Krieg gilt: Wer die dortige Bevölkerung sowie die Menschen im eigenen Land und der Welt vor einer unkontrollierbaren Explosion bewahren will, tut gut daran, endlich die sich verschiebenden Kräfteverhältnisse in Betracht zu ziehen. Insbesondere im globalen Süden, der sich längst nicht mehr als Vasallen missbrauchen lässt, hat sich die wahre Zeitenwende längst vollzogen. Darüber vermögen auch oft äußerst eigenwillige Interpretationen des Völkerrechts nicht hinwegtäuschen."
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Kai Müller
"Unter dem Strich hat Teheran mit dem Angriff zwar das Gesicht gewahrt, im Dauerkonflikt mit Israel sonst aber nichts erreicht, im Gegenteil", urteilt der in Bayreuth erscheinende "Nordbayerische Kurier".
"Die USA und andere westliche Staaten, die sich wegen Israels rücksichtsloser Taktik im Gaza-Krieg zuletzt von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu distanziert hatten, stellen sich jetzt wieder bedingungslos hinter Israel. Der iranische Angriff lässt den Gaza-Krieg und das Leid der Zivilbevölkerung zumindest vorübergehend in den Hintergrund rücken."
"Die USA und andere westliche Staaten, die sich wegen Israels rücksichtsloser Taktik im Gaza-Krieg zuletzt von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu distanziert hatten, stellen sich jetzt wieder bedingungslos hinter Israel. Der iranische Angriff lässt den Gaza-Krieg und das Leid der Zivilbevölkerung zumindest vorübergehend in den Hintergrund rücken."
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Kai Müller
Das "Handelsblatt" schreibt zur Situation zwischen Israel und dem Iran: "Ob es jetzt tatsächlich der große Krieg zwischen den beiden Ländern wird, lässt sich schwer beurteilen. Unberechenbarkeit ist die Konstante dieses gefährlichsten und komplexesten Konflikts der Weltpolitik. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Iran nach dem israelischen Anschlag auf die Botschaft in Damaskus reagieren würde. Und die Vergeltungsaktion ist für nahöstliche Verhältnisse noch als verhältnismäßig einzustufen.
Entscheidend wird jetzt sein, wie Israels Premier Benjamin Netanjahu reagiert. Besonnenheit gehört leider nicht zu seinen Stärken, wie die letzten Kriegsmonate in Gaza einmal mehr der Weltöffentlichkeit in aller Deutlichkeit vor Augen geführt haben. Hoffnungen, dass sich ein Flächenbrand noch verhindern lässt, beruhen darauf, dass eine Eskalation des Konflikts eigentlich weder im Interesse Irans noch im Interesse Israels liegt."
Entscheidend wird jetzt sein, wie Israels Premier Benjamin Netanjahu reagiert. Besonnenheit gehört leider nicht zu seinen Stärken, wie die letzten Kriegsmonate in Gaza einmal mehr der Weltöffentlichkeit in aller Deutlichkeit vor Augen geführt haben. Hoffnungen, dass sich ein Flächenbrand noch verhindern lässt, beruhen darauf, dass eine Eskalation des Konflikts eigentlich weder im Interesse Irans noch im Interesse Israels liegt."
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Kai Müller
Die "Rhein-Zeitung" aus Koblenz kommentiert zu Irans Angriff auf Israel: "Deutschland ist ebenso gefordert. Die Sicherheit Israels gilt als deutsche Staatsräson. Das wird von der hiesigen Politik immer wieder betont. Der Ton der Bundesregierung muss daher jetzt klarer und schärfer werden. Bundeskanzler Olaf Scholz ist jedenfalls zum richtigen Zeitpunkt in China. Denn dort liegen geopolitisch viele Schlüssel zur Lösung der globalen Konflikte – ob in der Ukraine oder jetzt mit dem Iran.
Dass Scholz China mit dazu bewegen kann, seinen Einfluss geltend zu machen, gerade weil ein Flächenbrand auch die wirtschaftlichen Interessen Pekings stark belasten würde, ist durchaus möglich. Der Einfluss des Kanzlers auf internationalem Parkett ist größer, als man mitunter annehmen kann. Zumindest auf europäischer Ebene hat sich das zuletzt bei der Ukraine-Politik deutlich gezeigt. Nun muss Scholz wieder liefern."
Dass Scholz China mit dazu bewegen kann, seinen Einfluss geltend zu machen, gerade weil ein Flächenbrand auch die wirtschaftlichen Interessen Pekings stark belasten würde, ist durchaus möglich. Der Einfluss des Kanzlers auf internationalem Parkett ist größer, als man mitunter annehmen kann. Zumindest auf europäischer Ebene hat sich das zuletzt bei der Ukraine-Politik deutlich gezeigt. Nun muss Scholz wieder liefern."
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Kai Müller
Benny Gantz, Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, sprach nach eigenen Angaben mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) über die Bildung einer "globalen Front" gegen den Iran. In dem Gespräch sei es insbesondere um die Notwendigkeit gegangen, eine "geeinte globale Front" gegen die Aggression des Iran oder seiner regionalen und weltweiten Stellvertreter zu schaffen, schreibt er am Sonntag auf der Plattform X, ehemals Twitter.
Zudem bedankt er sich für die klare Haltung Deutschlands wie auch der Ministerin persönlich bei der Verurteilung des iranischen Angriffs.
Zudem bedankt er sich für die klare Haltung Deutschlands wie auch der Ministerin persönlich bei der Verurteilung des iranischen Angriffs.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Gruppe der G7-Staaten verurteilen Angriff des Iran auf Israel "einhellig"
Kai Müller
Die Gruppe der G7-Staaten verurteilen den Angriff des Iran auf Israel "einhellig". Wie EU-Ratspräsident Charles Michel nach einer Videokonferenz der Staatengruppe mitteilt, rufen sie zudem alle Seiten zur "Zurückhaltung" auf. Zur G7-Gruppe wichtiger Industrieländer zählen die USA, Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Kanada und Japan.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Kai Müller
Syriens Regierung von Präsident Baschar al-Assad bezeichnet den iranischen Angriff gegen Israel als gerechtfertigt. Teheran habe ein "legitimes Recht" auf solch eine Attacke nach dem Angriff gegen seine Botschaft in Damaskus am 1. April, sagt Außenminister Faisal al-Mikdad laut einem Bericht der syrischen Staatsagentur Sana. In einer Erklärung des syrischen Außenministeriums heißt es zudem, dass der Angriff auch dem Recht auf Selbstverteidigung gemäß Artikel 51 der UN-Charta entspreche.
Ebrahim Raisi (r.), Präsident des Iran, bei einem Treffen mit Faisal al-Mikdad, Außenminister von Syrien (Archivbild). Iranian Presidency / dpa
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Kai Müller
Die "Freie Presse" aus Chemnitz kommentiert: "Der bei aller Dramatik in der bizarren Logik von kriegerischer Gewalt und Gegengewalt noch wohldosiert wirkende Angriff des Iran und die langfristige Ankündigung durch die Amerikaner lassen hoffen, dass es Dritten doch noch möglich ist, mäßigend auf den Konflikt einzuwirken.
Beide Indizien lassen darauf schließen, dass es noch funktionierende Gesprächskanäle gibt. Das ist in der heutigen Welt eine ganze Menge. Diese Mäßigung ist dringend nötig. Das kann man auch der ersten Reaktion von Bundeskanzler Olaf Scholz entnehmen, der betonte: 'Man kann auf diesem Weg nicht weitermachen.' So ist es, denn dieser Weg hat wie jeder Krieg eine hochgefährlichen Eigendynamik, der man dringend etwas entgegensetzen muss."
Beide Indizien lassen darauf schließen, dass es noch funktionierende Gesprächskanäle gibt. Das ist in der heutigen Welt eine ganze Menge. Diese Mäßigung ist dringend nötig. Das kann man auch der ersten Reaktion von Bundeskanzler Olaf Scholz entnehmen, der betonte: 'Man kann auf diesem Weg nicht weitermachen.' So ist es, denn dieser Weg hat wie jeder Krieg eine hochgefährlichen Eigendynamik, der man dringend etwas entgegensetzen muss."
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
mkb / rw / tkr / km
DPA
AFP
Reuters