Kaffeebohnen Test 2021: 22 Espressobohnen im Vergleich

Die weltbekannte Marke versagt auf ganzer Linie

So erkennen Sie gute Kaffeebohnen

Kaffeebohnen werden von den deutschen Kaffeeliebhabern verehrt. Die beliebten Kaffeespezialitäten Latte Macchiato, Cappuccino oder auch Café Crema leiten sich von der italienischen Kaffeevariante Espresso leiten ab. Kaum ein Vollautomat kommt ohne diese Kaffeeoptionen aus. Die Espressobohnen sind daher auch eine beliebte Sorte in den Supermärkten hierzulande. ÖKO-TEST hat 22 Bohnensorten unter die Lupe genommen. Hierbei war nicht nur der Geschmack wichtig: Auch gesundheitsrelevante Aspekte wie die gewisse Inhaltsstoffe und die faire und umweltfreundliche Produktion der Bohnen wurden beleuchtet. Wir haben den Test, Preise und Verfügbarkeit gecheckt und aktualisiert. Zwischen sieben und fast 25 Euro pro Kilogramm kosteten die getesteten Produkte. Als Testsieger positionierte sich der Gepa Bio Espresso Ankole, der fair gehandelt und vom Bioverband Naturland zertifiziert ist. Mit knapp 22 Euro pro Kilo liegt er am oberen Ende der Preisspanne, erhält jedoch zugleich als einziger Kaffee im Test die Note „Sehr gut“. Zugleich zeigte sich jedoch, dass Preis kein guter Indikator für guten Kaffee ist. Der teuerste Kaffee im Test fiel etwa als einziges Produkt im Geschmacktest durch. ÖKO-TEST veröffentlichte den Test im Oktober 2019. Wir haben die Ergebnisse zuletzt im Juni 2020 geprüft.

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Im folgenden Artikel zeigen wir Ihnen eine ausführliche Übersicht der Kaffees, die im Test am meisten überzeugen konnten. Zudem folgt eine kurze Zusammenfassung der Kaffeesorten, welche die Tester nicht empfehlen können – und warum. Anschließend erklären wir Ihnen das Testverfahren sowie die wichtigsten Kriterien. Zum Schluss verraten wir Ihnen, wie Sie im Supermarkt auch spontan einen guten Kaffee identifizieren können und geben Ihnen einige spannende Informationen zu Kaffee im Allgemeinen.

Den vollständigen Test können Sie kostenpflichtig bei ÖKO-TEST erstehen.

Wenn Sie die richtige Bohne gefunden haben, müssen Sie diese auch noch zubereiten. Dafür haben eine Reihe Geräte zu den verschiedensten Zubereitungsarten für Sie getestet: Kaffeevollautomaten, Kaffeepadmaschinen, French Press, KapselmaschinenEspressomaschinen, Filterkaffeemaschinen und elektrische Milchaufschäumer.

Kaffeebohnen Test 2020: Das sind die besten Espressobohnen

TestsiegerPreistippEmpfehlung

Gepa Bio Espresso Ankole

Dennree Kräftig-aromatischer Espresso

Café Intención Ecologico

ca. 25 Euro

ca. 15 Euro

ca. 15 Euro

sehr gut

gut

gut

fair gehandelt, Bio-zertifiziert

Bio-zertifiziert, guter Geschmack

fair gehandelt, Bio-zertifiziert

etwas dünne Crema, hoher Preis

Lieferkette nicht komplett belegt

Lieferkette nicht komplett belegt, genaue Ursprungsländer der Bohnen unklar

Testsieger: Gepa

1. Platz: Gepa Bio Espresso Ankole

  • 1. Platz: Gepa Bio Espresso Ankole
    Quelle: Foto: Amazon / Gepa

    1. Platz: Gepa Bio Espresso Ankole

    Wertung: "sehr gut", Inhaltsstoffe: "sehr gut", Sensorik: "gut", Produktion: "sehr gut". Abgesehen von Abzügen im Geschmack und dem hohen Preis ist dieser Kaffee einwandfrei.

    rund 25 Euro

Vorteile

fair gehandelt

Bio-zertifiziert (Naturland)

sehr gut belegte, faire Lieferkette

guter Geschmack

Nachteile

Abzüge in der Geschmacks-B-Note

etwas dünne Crema

hoher Preis

Der Testsieger stammt aus dem Hause Gepa. Dieser Anbieter dürfte den meisten Verbrauchern wohl am ehesten aus sogenannten „Eine Welt“-Läden oder auch beispielsweise kirchlichen Weltladen-Basaren bekannt sein. Gepa ist dort einer der wichtigsten Zulieferer fair gehandelter Produkte. Mit dem Bio-Espresso Ankole gelang der Firma nun der Testsieg.Dieser Kaffee besteht aus den beiden weit verbreiteten Kaffeesorten Arabica und Robusta und kommt aus dem afrikanischen Uganda.

  • Geschmack:Beim Geschmack erhielt der Gepa-Kaffee die Note „Gut“. Er schmeckt also und war nicht zu bitter oder sauer. Dennoch sei das Aroma etwas unausgewogen und der Kaffee habe ein zu dünne Crema. Das heißt: die Kaffee-Creme auf dem Getränk blieb nicht lange genug bestehen. So reichte es nicht für ein Top-Ergebnis, aber doch für einen soliden, guten Geschmack.
  • Inhaltstoffe:In Sachen Inhaltsstoffe hatten die Tester beim Gepa-Kaffee nichts zu bemängeln. Der potentiell krebserregende Stoff Acyrlamid, der beim Rösten von Lebensmitteln entsteht, war nur in Spuren zu finden. Die Verpackung war ebenso frei von Stoffen wie chlorierten Verbindungen, PVC oder PDCC.
  • Produktion:Das stärkste Argument des Kaffees ist jedoch sicherlich seine vollständig und klar belegbare, faire Lieferkette. Er ist von Gepa-Fair sowie dem Bio-Verband Naturland zertifiziert. Außerdem garantiert er den Produzenten Fairtrade-Mindestpreise, ermöglicht ihnen die Vorfinanzierung der Ernte und überwacht soziale Mindeststandards. Zudem sind hochgiftige Pestizide beim Anbau des Kaffees verboten, was vor allem für die Arbeiter auf den Plantagen wichtig ist. Einzig fehlt der Nachweis darüber, ob in den vergangenen Jahren kein Regenwald abgeholzt wurde, um Platz für die Kaffee-Plantagen zu schaffen. Das trifft jedoch auf alle getesteten Kaffeesorten zu. Grund ist, dass es dafür schlicht kein Gütesiegel gibt. Daher kann auch kein Hersteller dies belegen.

Insgesamt erhält der Gepa Bio Espresso Ankole im Bereich Kaffeeproduktion und Transparenz als einer von nur zwei Kaffee-Produkten die Note „Sehr gut“. Mit rund 25 Euro pro Kilo gehört er zu den teuersten Kaffees im Test.

Testsieger unter den Espressobohnen ist der Gepa Bio-Espresso Ankole. Die Kaffeebohne schmeckt gut und ist vor allem nachhaltig und fair produziert.

Testsieger unter den Espressobohnen ist der Gepa Bio-Espresso Ankole. Die Kaffeebohne schmeckt gut und ist vor allem nachhaltig und fair produziert.

Foto Amazon

Preistipp: Dennree

Preistipp: Dennree kräftig-aromatischer Espresso

  • Preistipp: Dennree kräftig-aromatischer Espresso
    Quelle: Foto: Amazon / Dennree

    Preistipp: Dennree kräftig-aromatischer Espresso

    Wertung: "gut", Inhaltsstoffe: "sehr gut", Sensorik: "sehr gut", Produktion: "befriedigend". Bester Kaffee beim Geschmackstest, Punktabzug gibt's aber in puncto Produktion.

    rund 15 Euro

Vorteile

Bio-zertifiziert (EU)

überwiegend belegte, faire Lieferkette

guter Geschmack

Nachteile

Abzüge in der Geschmacks-B-Note

Lieferkette nicht komplett belegt

Der Kaffee mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis im Test kommt vom Röster Dennree. Der Bio-Supermarkt Denn‘s verkauft unter dieser Hausmarke seine eigenen Produkte, unter anderem Espressobohnen. Er besteht ebenso aus Arabica- und Robusta-Bohnen und kommt aus den Ländern Uganda, Peru, Honduras und Mexiko.

  • Geschmack:Trotz des niedrigen Preises räumt der Dennree-Kaffee beim Geschmack die Spitzenposition ab. Als einer von zwei Kaffees im gesamten Test erhält er die Note „sehr gut“ mit voller Punktzahl.
  • Inhaltsstoffe:Auch bei Inhaltstoffen gibt es nichts zu meckern. Acrylamid fand sich nur in Spuren, auch die Verpackung war schadstofffrei. 
  • Produktion: Denn’s kann bei seiner Eigenmarke leider keine faire Produktion nachweisen. Dem Bio-Supermarkt-Produkt fehlen nämlich ein Fairtrade-Label sowie das Label eines Bio-Verbandes. Er ist stattdessen nach EU-Standards Bio-zertifiziert. Deswegen schafft es der Dennree-Kaffee trotz Top-Werten bei Geschmack und Inhaltsstoffen nicht über ein „gut“ hinaus. Zudem ist auch die Einhaltung sozialer Standards und Preise jeweils nur teilweise nachvollziehbar. Immerhin können wir Pestizide klar ausschießen und die Lieferkette klar nachvollziehen. Die Dennree-Bohnen sind damit im Gesamttest immer noch ziemlich weit vorne. Der Großteil der Bohnenhersteller kann nämlich so gut wie gar keine Fairness in der Produktion nachweisen und erhält diesbezüglich die Note „ungenügend“. Dennree kann das immerhin weitgehend. Trotzdem reicht es bei Produktion und Transparenz nur für die Note „befriedigend“. 

Mit einem Preis von rund 10 Euro im Laden ist der Dennree kräftig-aromatische Espresso unser Preistipp. Auf Amazon kostet der Kaffee aber leider etwas mehr: Hier erwerben Sie die Bohnen für rund 18 Euro.

Schmeckt am besten: Dennrees kräftig-aromatischer Espresso kann aber leider seine faire Produktion nicht belegen.

Schmeckt am besten: Dennrees kräftig-aromatischer Espresso kann aber leider seine faire Produktion nicht belegen.

Foto: Amazon/Dennree

Weitere Empfehlung: Café Intención

Auch empfehlenswert: Café Intención Ecologico

  • Auch empfehlenswert: Café Intención Ecologico
    Quelle: Foto: Amazon / Café Intención

    Auch empfehlenswert: Café Intención Ecologico

    Wertung: "gut", Inhaltsstoffe: "sehr gut", Sensorik: "gut", Produktion: "befriedigend". Leider gibt der Hersteller keine Ursprungsländer in der Deklaration an. Ansonsten schmeckt der Kaffee gut.

    rund 20 Euro

Vorteile

fair gehandelt

Bio-zertifiziert (EU)

weitgehend belegte, faire Lieferkette

guter Geschmack

Nachteile

Leichte Abzüge in der Geschmacks-B-Note

Lieferkette nicht komplett belegt

genaue Ursprungsländer der Bohnen unklar

unerwünschte Inhaltsstoffe in der Außenverpackung

Preislich ziemlich exakt zwischen dem Testsieger und dem Preistipp liegt der Kaffee Café Intención Ecologico. Auch er besteht aus Arabica- und Robusta-Bohnen. Er wird von J.J. Darboven, einem großen deutschen Kaffeehändler angeboten, der wohl ansonsten am besten für die Marke Idee-Kaffee bekannt ist.

  • Geschmack:Geschmacklich positioniert sich der Darboven-Kaffee zwischen Testsieger und Preistipp. Er erhält mit 4,8 von 5 Geschmackspunkten die Note „gut“. Einzig den „leicht unausgewogene Körper“ des gebrühten Kaffees bemängeln wir.
  • Inhaltstoffe: Wie auch die Kaffees von Gepa und Dennree kann der Darboven-Kaffee, enthält auch der Café Intención keine bedenklichen Inhaltstoffe, nur Spuren von Acrylamid. Im Kaffee ist also alles fein. Für die Verpackung des Produkts gilt das leider nicht ganz: Unter „Weitere Mängel“ führt Ökotest auf, dass die Packung des Café Intención Ecologico PVC/PVDC beziehungsweise chlorierte Verbindungen aufweist.  Dies gilt allerdings nur für die Außenverpackung. Punktabzug gibt es trotzdem. Diese Stoffe sind gerade bei der Entsorgung nicht umweltfreundlich.
  • Produktion:Bei der Produktionstransparenz überzeugt der Darboven-Kaffee mit einem Fairtrade-Logo, EU-Bio-Logo und Nachweisen zu Mindestpreisen, Ernte-Vorfinanzierung, sozialen Standards und dem Verbot giftiger Pestizide. Komplett nachvollziehen lässt sich die Lieferkette allerdings nicht. Auch die Ursprungsländer der Bohnen sind nicht klar. Daher reicht es bei Produktion und Transparenz für ein „Befriedigend“ bei diesem mittelpreisigen Kaffee. Er hält viele Standards ein, kann jedoch seine Lieferkette nicht transparent offenlegen.

Der Café Intención Ecologico ist demnach eine gute Alternative zum Testsieger und dem Geschmacks- und Preistipp. Preislich liegt er bei rund 15 Euro pro Kilogramm Kaffee und siedelt sich somit in der Mitte unseres Testfelds an.

Weiß nicht, wer er ist: Der Espresso von Café Intención hat aufgrund nicht deklarierter Ursprungsländer eine Identitätskrise, schmeckt aber gut.

Weiß nicht, wer er ist: Der Espresso von Café Intención hat aufgrund nicht deklarierter Ursprungsländer eine Identitätskrise, schmeckt aber gut.

Foto: Amazon / Café Intención

22 Kaffeebohnen im Test: Dieser Kaffee fiel im Test durch

Zwar wies jeder unserer bisher vorgestellten Top-Produkte kleine Schwächen vor, sie gehören dennoch zu den besten Espressobohnen auf dem Markt – auch in Sachen fairer Produktion und Geschmack. Das liegt auch daran, dass viele der Konkurrenten, vor allem solche ohne Bio-Siegel, teils extrem schlechte Ergebnisse lieferten.

  • Geschmack:Hier konnten 21 der 22 Kaffeebohnen überzeugen. Zweimal gab es die Note „sehr gut“ (neben Dennrees Bio-Kaffee erhielt der Käfer Caffè Espresso Forte diese Note), 19 Kaffees die Note „gut“. Nur ein Kaffee fiel durch: Für das fast 25 Euro pro Kilo teure Produkt von Starbucks setze es die Note „mangelhaft“ beim Geschmack. Die Tester beschreiben ihn als brandig und streng, zu bitter und unausgewogen. Auch bemängelten sie den verbrannten Geruch und die dünne Crema.
  • Inhaltsstoffe: Als kritisch gilt vor allem der Stoff Acrylamid, welcher beim Rösten von Lebensmitteln entsteht. Deswegen weist jeder Kaffee zumindest gewisse Spuren dieses Stoffes auf, der als krebserregend gilt. Problematisch wird es vor allem dann, wenn bestimmte Werte überschritten werden. In acht Fällen wiesen Produkte mehr als die Hälfte des EU-Richtwerts auf: Segafredo Zanetti, Mövenpick Espresso, Lavazza Espresso Cremoso, Käfer Caffè Espresso Forte, Ja! Espresso UTZ, K-Classic Caffè Espresso UTZ, Rapunzel Gusto Espresso, Alnatura Espresso. Ökotest wertete dies als erhöhte Werte, auch wenn Sie sich noch innerhalb der Richtwerte bewegen. Andere Lebensmittel, die den Stoff enthalten, sind übrigens etwa Pommes Frites und Chips.
  • Produktion: Hier zeigte sich vor allem bei den Produkten ohne Bio-Zertifikat ein teils trauriges Bild. Kaum einer der konventionellen Kaffee-Anbieter konnte nachweisen, dass er faire Löhne zahlt oder soziale Standards einhält. Auch, dass auf ihren Plantagen keine hochgiftige Pestizide verwendet werden, konnten viele Hersteller nicht klar belegen. So schaffte keiner der Nicht-Bio-Kaffees im Testbereich Produktion und Transparenz eine bessere Note als „ausreichend“. Für sieben von ihnen gab es gar ein „ungenügend“, da sie nicht einmal niedrigste Standards für eine faire Produktion nachweisen konnten: Segafredo Zanetti, Mövenpick Espresso, Lavazza Espresso Cremoso, Käfer Caffè Espresso Forte, Tchibo Espresso Sizilianer Art, Jacobs Barista Editions Espresso, Dallmayr Espresso D`Oro.

Die Produkte von Segafredo, Mövenpick, Lavazza und Käfer landeten so auch insgesamt auf den letzten Plätzen. Sie wurden mit dem Gesamturteil „mangelhaft“ bewertet.

Kaffeebohnen Test: So testet ÖKO-TEST

ÖKO-TEST hat bei seinem Test der verschiedenen Kaffeebohnen drei zentrale Bewertungskategorien definiert: Den Geschmack, die Inhaltsstoffe und die Produktion. Zusätzlich erfasste das Verbrauchermagazin in der der Kategorie „weitere Mängel“ Eigenschaften, die in keine der drei Hauptkategorien passten. Darauf basierend fällten sie das Gesamturteil.

Den Geschmack haben vier geschulte Geschmackstester getestet. Sie tranken den im Vollautomaten zubereiteten Kaffee und achteten dabei auf bittere, brandige oder säuerliche Noten, begutachteten die Crema auf dem gebrühten Heißgetränk und bewerteten, wie ausgewogen und vollmundig der Kaffee schmeckte. Auf dieser Grundlage bildeten sie sensorische Urteile und hielten fest, was den Kaffees zu der Top-Bewertung 5 von 5 Punkten – oder der Note „sehr gut“ – fehlt.

Für die Kategorie Inhaltsstoffe durchliefen die Kaffeebohnen Labortests. Besonderes Augenmerk lag auf Acrylamid und Furan, die beim Rösten von Kaffee entstehen. Außerdem wurde auf das Schimmelpilzgift Ochratoxin A getestet. Vor allem erhöhte Acrylamid-Werte führten im Test konkret zu Abwertungen. Außerdem zeigte sich, dass einige Verpackungen Stoffe wie PVC/PVDC oder chlorierte Verbindungen enthielten. Dies wurde unter „weitere Mängel“ vermerkt.

Neben Geschmack und Schadstoffen interessierte ÖKO-TEST sich auch für die ethische Verträglichkeit des Kaffees. Daher schickte man umfangreiche Fragebögen an die Anbieter der Kaffees, in denen sie beschreiben und nachweisen sollten, welche sozialen Standards ihre Kaffeeproduktion einhält. Der Nachweis konnte beispielsweise über Zertifikate oder Siegel erfolgen. Nachzuweisen waren Ursprungsländer, die Nachvollziehbarkeit der gesamten Lieferkette, das Zahlen von garantierten Fairtrade-Mindestpreisen, die Möglichkeit für die Kaffeebauern, ihre Ernte vorzufinanzieren, die Einhaltung sozialer Mindeststandards und das Verbot hochgiftiger Pestizide auf den Plantagen. Zudem wertete ÖKO-TEST den Kaffee ab, wenn die Plantagenbesitzer für den Anbau Urwald abgeholzt haben.

Für das Gesamtergebnis berücksichtigt der Test Inhaltstoffe und Produktionzugleichen Teilen. Sensorik und weitere Mängel hingegen fließen in der Kategorie Inhaltstoffe ein, sobald diese Noten unter die Wertung „gut“ fielen. 

Wie viel muss ich für guten Kaffee ausgeben?

Im Fall von Kaffee bedeutet teuer nicht unbedingt gut, zumindest wenn wir von den Testergebnissen ausgehen. Der Geschmackssieger von Dennree kostet schließlich bei Denn's selbst nur rund 10 Euro, auch wenn Sie auf Amazon deutlich mehr für ihn ausgeben müssen. Die teureren Markenkaffees von Lavazza, Mövenpick und Segafredo hingegen schafften nur die Wertung "mangelhaft". Auch der teuerste Kaffee im Test, der Starbucks Espresso Dark Roast, Fairtrade, erreicht gerade mal die Gesamtwertung "ausreichend".

Von den Testergbenissen abgesehen können Sie aber von folgender Faustregel ausgehen: Je teurer der Kaffee, desto qualitativ hochwertiger ist er meist.

Wie erkenne ich guten Kaffee?

Wer vor dem Supermarkt-Regal steht, hat vermutlich nicht immer diesen Text zur Hand. Zudem gibt es bei Edeka, Rewe und Co. sicherlich auch nicht alle hier aufgeführten Produkte, dafür jedoch wiederum andere, die im Test gar nicht auftauchen. Auf was können Verbraucher in freier Wildbahn also achten, wenn sie guten Kaffee, gute Bohnen erkennen möchten?

  • Bio-Zertifikat: Kaffee mit Bio-Zertifikaten waren im Test frei von hochgiftigen Pestiziden und wiesen auch geringere Spuren von kritischen Stoffen wie Acrylamid vor. Achten Sie deswegen also auf die Bio-Zertifikate auf den Etiketten. Diese finden Sie meist auf der Rückseite des Kaffees.
  • Fairtrade-Logo: Kaffees mit Fairtrade-Logo haben tatsächlich gegenüber besser nachweisen können, dass ihre Produktion fair und sozial verträglich abläuft. Wer also auch den Herstellern und Erntehelfern des Kaffees eine gerechte Entlohnung und ein gesundheitsfreundliches Arbeitsumfeld wünscht, sollte auch auf solche Siegel achten. Bedenken Sie dennoch, dass ein solches Siegel alleine nicht bedeutet, dass die Produzenten und Erntehelfer in Saus und Braus leben und keine Kinder bei der Ernte mitgeholfen haben.
  • Hochlandkaffee: Ein weiteres Indiz für guten Kaffee ist die Angabe "Hochlandkaffe". Auch dies zeichnet einen besonders aromatischen Kaffee aus – je höher ein Kaffee angebaut wird, desto langsamer reift er. Daraus resultiert ein intensiveres Aroma.
  • Schädlingsbefall / Schimmel: Beides lässt sich nur bei ganzen Kaffeebohnen erkennen. Ob die Kaffeefrucht von Schädlingen befallen war, erkennen Sie an Löchern in den ganzen Bohnen. Eine Packung Kaffee ohne Löcher ist selten, vor allem wenn es sich um Bio-Kaffee handelt. Allerdings sind zu viele Löcher in den Bohnen ein Indikator dafür, dass schon beim Anbau einiges schief gelaufen ist. Sind die Kaffeebohnen hingegen fleckig und weisen harte Abgrenzungen in der Farbe auf, deutet das auf Schimmelbefall hin. In diesem Fall sollten Sie den Kaffee entsorgen. Kaufen Sie hingegen gemahlenen Kaffee, erkennen Sie weder das eine, noch das andere.
  • Röstung: Achten Sie darauf, dass Ihr Kaffee im Trommelröster geröstet wurde. Im Vergleich zur industriellen Röstung dauert dies länger und geschieht bei einer niedrigeren Temperatur. So werden die Bohnen gleichmäßiger geröstet und Säuren wie die Gerbsäure abgebaut werden. Industrielle Röstungen hingegen werden bei 600 - 700 ° Celsius zwischen 70 und 90 Sekunden geröstet. So ähnelt der Kaffee einem blutigen Steak: Außen verbrannt, innen noch roh. Daraus resultiert ein Kaffee mit einem bitteren, sauren Geschmack.
  • Röstdatum: Kaffee altert nicht nach der Ernte, sondern erst nach der Röstung. Ab der dritten Woche nach der Röstung sind die Aromen optimal entwickelt. Sechs Wochen nach der Röstung verliert der Kaffee langsam die Aromen. Ist Ihre Kaffeepackung mit einem Röstdatum versehen, ist dies also ein Indikator für Qualität – und Sie können Ihren Kaffee noch trinken, solange er am besten schmeckt.

CHIP hat bei Benjamin Gröschel, Diplomkaffeesomelier in der Münchner Kaffeerösterei GmbH, nachgefragt wie Sie guten Kaffee außerdem erkennen können.

Die Tipps vom Profi: Schütten Sie die Bohnen am besten auf einen hellen Untergrund wie einen Teller oder eine Tischplatte. So können Sie mögliche Bruchstücke zwischen den Bohnen leichter erkennen. Eine gewisse Prozentzahl an Bruch ist immer im Kaffee vorhanden. Dieser kann durch den Transport entstehen. Wichtig: Der Experte differenziert zwischen Bruch, der während des Röstens und des Transports entsteht, sowie Bruch, der von Anfang an im Bohnenkaffee enthalten ist. Befinden sich viele kleine Bruchstückchen (mehr dazu im Video oben) zwischen den Bohnen, ist das ein Indikator für eine unzureichende Auswahl und schlechte Erntemethoden (Kaffee wird nicht von Hand gepflückt). Benjamin Gröschel empfiehlt, nie gemahlenen Kaffee zu kaufen, da bei diesem Produkt die Qualität der Bohnen nicht mehr nachvollziehbar ist. In gemahlenem Kaffee können unter Umständen auch Unrat wie Äste mitgemahlen werden. Dieser minderwertige Kaffee wird dann zu deutlich günstigeren Preisen verkauft. Guter Kaffee sollte weniger als 5% Bruch bei den Bohnen aufweisen.

Bio-Siegel in Deutschland: Ein Vergleich

Was bedeutet Fairtrade? Siegel einfach erklärt

Diesen Kaffee können Sie ohne Bedenken trinken: Er weist weder Flecken noch Löcher auf und wurde so wohl nicht von Schimmel oder Schädlingen befallen.

Diesen Kaffee können Sie ohne Bedenken trinken: Er weist weder Flecken noch Löcher auf und wurde so wohl nicht von Schimmel oder Schädlingen befallen.

Foto: Pixabay

Woher kommt Kaffee?

Kaffee stammt ursprünglich aus Afrika, genauer gesagt aus Kaffa, einer Region im Südwesten Äthiopiens. Von dort kam er über den Nahen Osten nach Europa und verbreitete sich schließlich über die ganze Welt. Heute wird er hauptsächlich in Afrika, Südostasien sowie in Süd- und Mittelamerika angebaut. Der größte Produzent ist Brasilien. Es folgen Vietnam, Kolumbien, Indonesien, Honduras und sein Heimatland Äthiopien.

Die Kaffeepflanze braucht relativ spezielle Umweltbedigungen, um zu wachsen. So darf es nicht zu heiß und nicht zu kalt für sie werden. Vor allem Frost verträgt sie nicht, weswegen Europa als Anbaugebiet meist ausscheidet. Zudem braucht sie auch eine gewisse Menge an Wasser. Angebaut wird er daher hauptsächlich in Staaten, die in Äquatornähe liegen, oft in höher liegenden Gebieten.

Kaffeeproduktion: Wie wird Kaffee hergestellt?

Wie schon erwähnt, wird Kaffee vor allem in Staaten rund um den Äquator angebaut. Dort wächst der Kaffee meist auf Plantagen. Die Bohnen sind die Früchte der Kaffeepflanze. Nach ihrer Ernte werden die Früchte von ihren Häuten und Fruchtfleisch befreit, sodass nur noch die tatsächliche Bohne vorliegt, und getrocknet. Nun hat der Produzent eine bräunlich-beige, teils grünliche Bohne.

Sie muss nun allerdings noch geröstet werden. Diesen Röstvorgang übernehmen oft die Anbieter in Europa. Die Bohne wird also noch ungeröstet geliefert. Das Rösten entscheidet schließlich mit über den Geschmack. Je nach Art und Länge der Röstung verändert sich auch der Geschmack des Kaffees sowie die Art, wie er zubereitet wird. Anschließend wird er gemahlen oder als ganze Bohne verkauft. 

Arten von Kaffee: Welche Kaffeesorten gibt es?

Am häufigsten verwendet werden die Sorten Robusta und Arabica. Auch die Kaffeesorten im Test bestanden entweder ausschließlich aus Arabica-Bohnen oder aus einer Arabica-Robusta-Mischung.

Arabica macht 60 Prozent des Marktes aus und wird etwa im Hochland von Brasilien, Kenia und Kolumbien angebaut. Robusta wächst etwa in Kolumbien, Vietnam und Indonesien. Die Bohnensorten unterscheiden sich in der Widerstandsfähigkeit im Anbau – Robusta ist, wie der Name schon sagt, robuster – aber auch in der Bitterkeit und Säure, die sie dem Kaffee geben. Auch die Stärke, anders ausgedrückt der Koffeingehalt, der Bohnen unterscheidet sich. So hat Arabica-Kaffee weniger Koffein und Bitterstoffe, dafür mehr Säure; Robusta hat weniger Säure, aber mehr Bitterstoffe und Koffein. Arabica ist die teurere der beiden Bohnensorten, Kaffeeexperten sehen oft eine gewisse Mischung der beiden Sorten als Rezept für einen guten Kaffee an.

Ist Kaffee gesund?

Entgegen früherer Vermutungen ist Kaffee laut der Apotheken-Umschau keineswegs ein extrem gesundheitsgefährdendes Getränk. Annahmen, wie das Kaffee den Blutdruck stark erhöhe oder dem Körper Wasser entziehe, sind heute weitestgehend widerlegt. Nur Menschen mit extrem hohem Blutdruck sollten Kaffee besser meiden.

Dennoch enthält Kaffee unbestritten Koffein, und das macht uns wach. Das ist oft natürlich der gewünschte Effekt von Kaffee, kann jedoch auch problematisch werden: Wenn man denn zu viel Kaffee trinkt.

Unser Tipp: Hören Sie auf Ihren Körper. Wer nach dem Genuss von mehreren Tassen Kaffee nervös wird, zittert oder Schweißausbrüche bekommt, sollte sich das nächste Mal besser etwas zurückhalten. Gleiches gilt für Menschen, die nach dem Genuss von Kaffee abends nur schwer einschlafen können. Jeder Körper reagiert anders auf Koffein und baut es anders und in verschiedener Geschwindigkeit ab. Sie müssen also für sich selbst herausfinden, wann Sie sich die letzte Tasse genehmigen können, ohne dass Ihr Schlaf beeinträchtigt wird. Denn sicher ist: Zu wenig Schlaf ist auf jeden Fall ungesund. 

Außerdem gilt, dass Sie Ihren Kaffee nicht zu heiß trinken sollten. Wie das WDR-Wissenschaftsmagazin „Quarks“ schreibt, können zu heiße Getränke die Speiseröhre schädigen, was das Risiko für Speiseröhrenkrebs erhöht.

Die wichtigsten Fragen zu Kaffeebohnen:

Häufige Fragen und Antworten

Was ist die beste Kaffeebohne?

Die beste Kaffeebohne ist die Gepa Bio Espresso Ankole. Diese ist geschmacklich gut, weist weder gefährliche Inhaltsstoffe noch Schadstoffe in der Verpackung auf und fair produziert. Als Geschmackssieger geht jedoch der Denree kräftig-aromatische Espresso des Biomarkt Denn's hervor.

Wie viel muss ich für guten Kaffee ausgeben?

Guten Kaffee gibt es bereits für wenig Geld. So kostet unser Geschmackssieger, der kräftig-aromatische Espresso von Dennree, im Einzelhandel nur rund 10 Euro. Als Faustregel können Sie sich dennoch merken: Je teurer der Kaffee, desto höher vermutlich die Qualität.

Wie erkenne ich guten Kaffee?

Schauen Sie sich das Etikett des Kaffees an. Ein guter Kaffee hat Bio- und Fairtrade-Zertifikate, ist als Hochlandkaffee gekennzeichnet und wurde mittels Trommelröstung geröstet. Zudem finden Sie auf der Packung ein Röstdatum. Kaufen Sie ganze Bohnen (was sie unserer Meinung nach tun sollten), achten Sie darauf, dass in den Bohnen nur wenige Löcher und keine Verfärbungen zu finden sind. Alles andere deutet auf Schädlings- und Schimmelbefall hin.

Ist Kaffee gesund?

Kaffee ist keinesweges ungesund. Wie bei vielen Dingen gilt: Genießen Sie ihn in Maßen und hören Sie auf Ihren Körper. Fangen Sie an zu zittern oder nervös zu werden, bekommen Sie Schweißausbrüche oder können gar nicht schlafen, dann hatten Sie vermutlich zu viel.