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Krieg in der Ukraine: Schwer wie ein Transporter – Putin setzt erstmals Gleitbombe von 3000-Kilogramm ein

Krieg in der Ukraine Putin setzt erstmals 3000 Kilo schwere Gleitbombe ein

Die Gleitbombe von 3000 Kilogramm explodiert etwa 15 Meter vor dem Hauptgebäude

Die Gleitbombe von 3000 Kilogramm explodiert etwa 15 Meter vor dem Hauptgebäude

© Twitter

Gleitbomben sind Russlands verheerendste Waffe. Nun wurde eine Bombe verwendet, die drei Tonnen wog. Eine solch schwere Bombe abzuwerfen, bringt jedoch einige technische Herausforderungen mit sich.

Russland dominiert die Front mit sogenannten Gleitbomben. Das sind einfache Bomben, die nachträglich mit einem Gleitbausatz ausgerüstet werden. Nachdem sie von einem Jet in großer Höhe ausgeklinkt werden, entfalten sich die Gleitflügel. Mit Satellitennavigation treffen sie ihr Ziel sehr genau, die geringe Abweichung wird vom Zerstörungsradius ausgeglichen.

Russland arbeitet daran, immer größere Bomben so auszurüsten. Begonnen wurde mit 250 und 500 Kilogramm schweren Freifallbomben vom Typ FAB, sie waren schon in der Schlacht um Bachmut im Einsatz. Dann kamen die schweren Typen mit 1000 und 1500 Kilogramm hinzu. Parallel wurden neben den Sprengbomben auch noch gefährlichere Aerosolbomben für den Einsatz fit gemacht. Nun wurde erstmals eine Bombe von 3000 Kilogramm auf die ukrainischen Truppen losgelassen. Gezeigt wurde die Produktion dieser Bomben schon vor Monaten, der Einsatz ist also nicht überraschend.

Gleitbombe explodiert vor dem Ziel

Die Bombe schlägt vor dem Krankenhausgebäude in Lipsy ein. Das Dorf liegt in der Region Charkiw und in seinen Ausläufern wurde bereits gekämpft. Es ist unklar, ob die Klinik unmittelbar an der Front noch als solche benutzt wurde. Unmöglich ist so eine Verwendung allerdings nicht, etwa als Frontverbandsplatz.

Anzunehmen ist, dass die Bombe das Gebäude treffen sollte und deutlich zu früh explodierte. Wissen kann man es allerdings nicht. Vor dem mehrgeschossigen großen Gebäude befinden sich kleinere, es ist auch möglich, dass diese das Hauptziel waren. Nach dem Schlag blieb von den Nebengebäuden nur Schutt. Die Explosionswelle fegte auch durch die Klinik. Menschen, die sich in dem Haus aufgehalten haben, werden diesen Schlag nicht überlebt haben, es sei denn, sie haben sich in einem besonders geschützten Raum aufgehalten.

Je schwerer, umso weniger Reichweite 

Technisch ist der Einsatz so schwerer Bomben nicht einfach zu meistern, da die Flügelfläche des Gleiters nicht mit dem Gewicht mitwachsen kann. Es ist daher anzunehmen, dass die Reichweite der schweren Bombe weit geringer ist als die der kleineren. Bei ihnen soll die Reichweite 60 bis 80 Kilometer betragen. Vielleicht haben die Russen aber auch eine naheliegende Idee verwirklicht und den Gleitsatz mit einer einfachen Rakete versehen. Sie würde die Gleitbombe beschleunigen und ein zu schnelles Absinken verhindern. 

Die Russen haben an Gleitbomben keinen Mangel. Es ist durchaus üblich, dass eine einzige Baumreihe in einem Schlag von vier Gleitbomben getroffen wird. Schwere Bomben werden seltener als die kleineren verwendet. Sie haben eine extreme Zerstörungswirkung und zerschlagen eine komplette Verteidigungsstellung. Der nominelle Kill-Radius einer 3000-Kilo-Bombe liegt bei 250 Metern. Im Zweiten Weltkrieg wurden derartige Bomben auch «Blockbuster» genannt, weil sie einen ganzen Wohnblock zerstören konnten.

F-16 sollen die Träger-Jets abschießen

Den ukrainischen Streitkräften setzten diese Bomben sehr zu. Russland wirft teilweise über hundert Stück am Tag ab, jede einzelne führt zu Verlusten. Die Bomben selbst sind kaum abzufangen, sie erzeugen nur einen kleinen Radarschatten. Um sie um Flug zu treffen, müsste die Ukraine wertvolle Luftabwehrsysteme nahe der Front einsetzen, wo diese wiederum den russischen Lancets ausgeliefert sind.

Die Hoffnung richtet sich auf die Lieferung der Kampfjets vom Typ F-16. Damit die Gleitbomben gleiten können, muss der Transport-Jet vor dem Start eine große Höhe erreichen. In diesem Moment ist er verwundbar für die Luftabwehrraketen der F-16. Ob diese Hoffnung aufgeht, muss sich allerdings erst erweisen. Denn auch die F-16 gerät bei so einem Abfangangriff in den Wirkungsbereich der russischen Luftverteidigung. Die F-16 kann sie nicht im Tiefflug unterfliegen. In geringer Höhe abgefeuert, leidet die Reichweite ihrer Abfangraketen. Einerseits fliegt der Jet langsamer, er bringt daher weniger Schwung für die Rakete mit, das geringe Starttempo muss die Waffe mit eigenem Treibstoff ausgleichen und dann muss sie auch noch die 12 bis 14.000 Meter aufsteigen, um auf die Höhe des Ziels zu kommen. 

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