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Energiewende Strom erzeugen, Geld sparen: So funktionieren Balkonkraftwerke

Ein Balkonkraftwerk hängt am Stahlgerüst eines Balkons.
Ein Balkonkraftwerk sieht ungewöhnlich aus, sorgt aber für sauberen Strom und hilft, Energiekosten zu sparen.
© cgj0212 / Getty Images
Ein Balkonkraftwerk versorgt Wohnung oder Kleingarten per Fotovoltaik mit Strom – wenn da nicht diese leidliche Bürokratie wäre. Alles, was Sie über Ihr eigenes kleines Kraftwerk wissen müssen. 

Die Energiewende in Deutschland läuft schleppend voran. Grund genug für umweltbewusste Menschen zu überlegen, was sie selbst tun können, um sauberen Strom zu bekommen. Die Lösung sind Fotovoltaik-Anlagen. Die haben viele Menschen bereits auf ihrem Hausdach installiert, wer allerdings in einer Wohnung lebt, hatte lange keine Option, seinen eigenen Strom zu erzeugen. Für all jene könnte sich ein kleines Balkonkraftwerk lohnen. Die Solarpaneele erzeugen bei richtiger Ausrichtung und Sonne bis zu 300 Watt Leistung und speisen den Strom direkt ins Hausnetz. Damit lassen sich Dauerbrenner wie Kühlschrank und Waschmaschine eines Zweipersonenhaushaltes tagsüber betreiben.

Gerade angesichts steigender Energiepreise und der vermehrten Arbeit aus dem Homeoffice kann ein solches Mini-Kraftwerk den Geldbeutel etwas entlasten. Wird der Strom gerade nicht gebraucht, kann er auch in einem Generator gespeichert werden. Dessen Anschaffung ist allerdings in den meisten Fällen unrentabel, es sei denn, Sie benutzen ihn auch unterwegs, beispielsweise im Camper oder Sie gedenken, Ihre Laube im Kleingarten mit einem Solarmodul auszurüsten. Es gibt aber einige Hürden zu bedenken, bevor ein Balkonkraftwerk seinen Dienst verrichten kann.

Balkonkraftwerk: Das müssen Sie beachten

Generell brauchen Sie drei Dinge für ein Balkonkraftwerk: Natürlich die Solarpaneele, die den Strom erzeugen, einen Wechselrichter, der aus dem Gleichstrom Wechselstrom macht, und eine Außensteckdose, in die der Strom eingespeist wird. Ob Mieter ein Balkonkraftwerk aber überhaupt am Stahlgitter des Balkons anbringen dürfen, müssen sie mit ihrem Vermieter klären. In den allermeisten Fällen dürfte das aber kein Problem darstellen. Wird die Erlaubnis vom Vermieter verwehrt, gibt es noch die Möglichkeit, einen Solartisch aus einem Solarpanel zu basteln oder einen Solargartentisch zu kaufen. Einen Tisch auf dem Balkon darf Ihr Vermieter Ihnen nicht verbieten und der steht die meiste Zeit ungenutzt herum – warum nicht Strom daraus beziehen. Wohnungseigentümer müssen das Balkonkraftwerk hingegen mit den Miteigentümer des Hauses absprechen. Sie dürfen die Solarpaneele nicht ohne weiteres am Balkon befestigen.

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Die Ausrichtung des Balkons

Danach gilt es die Lage des Balkons zu bedenken. Logisch: Ein Balkon zur Südseite bekommt mehr Sonne ab als einer, der nach Norden zeigt. Moderne Fotovoltaik-Analgen arbeiten inzwischen aber so gut, dass sie selbst mit wenig Licht Strom produzieren. Allerdings gilt natürlich, dass sich die Amortisierung des Balkonkraftwerks mit weniger Licht verlängert. Im Idealfall montieren Sie das Solarkraftwerk im 30 Grad Winkel an das Balkongitter. 

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Balkonkraftwerk: Baurecht beachten

Apropos Montage: Hier gilt es das Baurecht zu beachten, bevor Sie das Balkonkraftwerk anbringen. Ratsam ist es deshalb, auf Fachleute zu setzen, die Ihnen die Fotovoltaik-Anlage installieren. Außerdem darf das Balkonkraftwerk optisch nicht stören. Wer einen besonders großen Balkon hat, kann sich die Montage am Gitter sparen und die Solarpanel an Stellfüßen befestigen.

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Die Außensteckdose

Über die Außensteckdose schließen Sie das Balkonkraftwerk an und speisen den Strom in Ihr Zuhause. Ist keine Außensteckdose vorhanden, muss der Elektriker Ihres Vertrauens Hand anlegen. Und auch hier lauert ein Stolperstein. Zwar ist es möglich, eine normale Steckdose dafür zu verwenden. Allerdings empfiehlt der Verband der Elektrotechnik sogenannte Wielandstecker.

Dabei handelt es sich um eine Steckverbindung, die explizit für die Einspeisung von Solarstrom in hauseigene Netz entwickelt wurde und die die unsachgemäße Nutzung der Anlage unterbinden soll. Einfach herausziehen können Sie einen Wielandstecker nicht, da die Verbindung festgeschraubt wird. Ob Sie der Empfehlung Folge leisten, bleibt Ihre Wahl. 

Achtung! Schließen Sie die Solarmodule aber niemals an eine Mehrfachsteckdose an. Laut NDR ist die Kopplung mehrerer Geräte an einer solchen gefährlich. 

Amortisierung des Solarmoduls

Bleibt die Frage, welche Solarpaneele nun die richtigen sind. Das hängt vor allem von der Größe des Balkons ab. Die oben gezeigten Mini-Solaranlagen mit circa 180 Watt Leistung (in der Spitze) messen in der Regel um die 1,5 mal 1 Meter und passen damit auch an kleinere Balkone. Sie kosten zwischen 180 und 300 Euro und bringen unter idealen Voraussetzungen zwischen 250 und 300 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Bei 250 Kilowattstunden und einem Preis von 30 Cent pro Kilowattstunde ergibt das eine Ersparnis von 75 Euro pro Jahr, wenn jede Kilowattstunde verbraucht wird. Ein Solarmodul für 180 Euro hätte sich im Laufe des dritten Jahres gerechnet. Allerdings fehlen da noch die Kosten für Wechselrichter, Halterungen und Montage. Benutzen Sie die Standfüße und den Wechselrichter, ergibt das Kosten bei zwei Paneelen von 600 Euro, bei 150 Euro Ersparnis ergibt das eine Amortisierung der Anlage nach vier Jahren. Dazu fallen eventuell noch Kosten für die Montage am Balkongitter und der Außensteckdose an. Achtung: Die Montage am Außengitter sollte immer ein Fachmann übernehmen. 

Windkraft inklusive: Für Enthusiasten

Wer ganz oben wohnt und einmal Blut geleckt hat, für den gibt es auch Windkraftanlagen für den Balkon. Auch hier gilt es, das Baurecht zu beachten. Leider unterscheidet sich das von Bundesland zu Bundesland erheblich. In Niedersachsen etwa braucht es eine Baugenehmigung für eine kleine Windkraftanlage. Andere Bundesländer sind da toleranter. Und natürlich müssen Mieter wieder Ihren Vermieter um Erlaubnis einer solchen Anlage bitten und Sie brauchen eine weitere Außensteckdose. Aber dafür pfeift der Wind auch nachts und im Winter, wenn weniger Sonne zugegen ist. 

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Die Bürokratie bei einem Balkonkraftwerk

Bleiben noch bürokratische Hürden zu überwinden. Die fangen bei den meisten Mietern im Keller an, jedenfalls dann, wenn Sie noch einen alten Stromzähler benutzen. Denn ein Balkonkraftwerk darf nur genutzt werden, wenn ein digitaler Stromzähler seinen Dienst verrichtet. Ist noch ein alter verbaut, müssen Sie sich bei Ihrem Netzbetreiber um einen Wechsel bemühen. Ansonsten müssen Sie Ihre Mini-Kraftwerke auch noch registrieren und das gleich zweimal. Einmal beim Marktstammdatenregister und einmal beim Verteil-Netzbetreiber. Danach kann das Stromgewinnen beginnen.

So funktioniert das Balkonkraftwerk

Und das funktioniert natürlich über das Solarmodul. Weil das aber Gleichstrom produziert und in unseren Steckdosen Wechselstrom fließt, braucht es einen Wechselrichter. Und dieser Wechselrichter macht nichts weiter als Gleichstrom zu Wechselstrom umzuwandeln. Per Kabel verbinden Sie den Wechselrichter mit der Außensteckdose. Weil Strom immer den kürzesten Weg des geringsten Widerstands sucht, speist sich der Solarstrom ohne Probleme ins Hausnetz ein. 

Quellen: NDR.de

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