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Bluetooth-Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancellation, ANC) bieten entspannten Musikgenuss auch in lauter Umgebung. Doch die Qualität der Noise-Cancelling-Kopfhörer schwankt enorm. Es gibt sie zudem von sehr günstig bis sehr teuer, wobei sich auch gute Modelle in unteren Preisklassen finden lassen. Wir haben zahlreiche Over-/On-Ear- sowie In-Ear-Modelle gründlich getestet. Empfehlenswerte günstige ANC-Kopfhörer gibt es schon für unter 100 Euro. Für die Top-Modelle zahlt man 300 Euro und mehr.
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Das sind die besten ANC-Bluetooth-Kopfhörer im Test
In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die besten ANC-Kopfhörer verschiedener Preisklassen aus unseren umfangreichen Tests durch. Sie finden hier Empfehlungen für ohrumschließende Kopfhörer mit Noise Cancelling, ebenso wie für komplett kabellose In-Ears. Teils haben wir Zusatztests für Noise Cancelling und Telefonie vom renommierten Audio-Labor HEAD acoustics durchführen lassen.
Ist in unseren Empfehlungen nicht das richtige Produkt für Sie dabei? Dann probieren Sie doch unseren persönlichen Schritt-für-Schritt-Berater unter der Tabelle aus, um den für Sie passenden Bügel-Kopfhörer zu finden.
Die besten Bluetooth-Kopfhörer mit Noise Cancelling (ANC) unter 300 Euro
Unser Partner HEAD acoustics hat die Geräuschdämmung vieler Modelle zusätzlich im Labor mithilfe eines Messkopfes beurteilt.
Bild: HEAD acoustics
Testsieger ANC-Kopfhörer: Sony WH-1000XM4
Quelle: BestCheck.de
Sony WH-1000XM4
Gesamtnote: Sehr gut (1,0): Der Sony WH-1000XM4 überzeugt mit tollem Sound, exzellentem Noise Cancelling und hohem Tragekomfort.
ca. 275 Euro
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(Amazon)
Zum Preisvergleich
Vorteile
Exzellentes Noise Cancelling
Hervorragender Sound
Lange Akkulaufzeit
Nachteile
Teuer
Kein aptX-Support mehr
Der Sony WH-1000XM4 (zum Preisvergleich) ist ein erstklassiger Bluetooth-Kopfhörer. Der Klang ist sehr gut und lässt sich zudem in der App anpassen. Sony verzichtet hier auf den aptX-Codec – einen praxisrelevanten Unterschied macht das für uns aber nicht. Das Noise Cancelling ist ebenfalls exzellent. Zwar gibt es Modelle, die noch etwas mehr bieten, zu denen gehört der Nachfolger WH-1000XM5 sowie Apples Airpods Max, aber beide sind deutlich teurer als der XM4.Der XM4 ist ein bequemer Bügelkopfhörer, der sich lange Zeit ohne Ermüdungserscheinungen tragen lässt – einzig die Ohren werden nach längerer Zeit etwas warm. Die Verarbeitung hinterlässt einen sehr guten Eindruck und Sony bleibt der Touch-Steuerung treu, die im Test verlässlich funktioniert. Echte Tasten gibt es nur für den Wechsel der ANC-Modi und das Ein- und Ausschalten. Extras wie das sogenannte Speak-to-Chat oder ein Näherungssensor runden das Bild ab. Speak-to-Chat bedeutet, dass der Kopfhörer in den Umgebungsgeräuschmodus schaltet, wenn Sie sprechen. Der Näherungssensor erlaubt es, die Musik automatisch zu pausieren, wenn Sie den Kopfhörer abnehmen – und ohne Eingabe zu starten, wenn Sie ihn wieder aufsetzen.
Als maximale Akku-Laufzeit messen wir ohne ANC starke 41:29 Stunden und mit ANC knapp 30 Stunden.
Der Sony WH-1000XM4 ist sehr komfortabel, und sein Noise Cancelling ist Spitzenklasse.
Bild: CHIP
Preistipp ANC-Kopfhörer: Soundcore Life Q30
Quelle: BestCheck.de
Soundcore Life Q30
Gesamtwertung: Gut (2,0)
Die Soundcore Life Q30 punkten im Test trotz des Sparpreises mit einem schönen Sound, dem hohen Tragekomfort sowie einer starken Akku-Laufzeit von über 65 Stunden. Das Noise Cancelling selbst ist jedoch nur Mittelmaß.
ca. 80 Euro
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Vorteile
Guter Klang
Hervoragende Laufzeit (65:51 Std.)
Sehr bequem
Nachteile
Noise Cancelling nur mäßig effektiv
Mittelmäßige Mikrofonqualität bei Telefonie
Die Soundcore Life Q30 sind kompetente Over-Ear-Kopfhörer mit Noise Cancelling zum Sparpreis. Sie sitzen mit einem Gewicht von rund 265 Gramm bequem auf dem Kopf und fallen auch über einen längeren Zeitraum nicht störend auf. Dabei sind die Bügel verstellbar, für den Transport lassen sich die Q30 zusammenfalten und ins beigelegte Hardcase einbetten.
Die Steuerung der Musik erfolgt über drei Tasten sowie das Touchfeld auf dem rechten Hörer. Das Antippen aktiviert die NFC-Verbindung, die allerdings nur für kompatible Android-Smartphones gegeben ist. Per Multipoint lassen sich zwei Zuspieler zeitgleich verbinden und die Soundcore-App stellt gleich 22 verschiedene Equalizer-Modi zur Seite. Klares Highlight: Die hervorragende Akku-Laufzeit von 65:51 Stunden – mit ANC immerhin noch 40:35 Stunden. Bei leerem Akku ist ein Betrieb per AUX-Kabel weiter möglich.
Klanglich fallen die Soundcore Life Q30 zwar wenig überraschend hinter die kostspieligeren High-End-Modelle, doch mit einem breiten Klangbild und dem schönen Bass hinterlassen sie einen guten Eindruck. Höhen und Mitten dürften bissiger und der Bass dafür etwas schwächer sein, doch gerade für den Preis kann der Ton überzeugen. Die Geräuschunterdrückung kann in der Praxis nicht mit der Konkurrenz mithalten, bietet aber zumindest die drei Modi Indoor, Outdoor und Transport. Ein Transparenzmodus ist ebenfalls verfügbar.
Die Soundcore Life Q30 überzeugen im Test mit einem verhältnismäßig guten Klang und eine runde technische Ausstattung.
Bild: Soundcore
Top-Empfehlung In-Ear: Sony WF-1000XM4
Quelle: BestCheck.de
Sony WF-1000XM4
Gesamtwertung: Sehr gut (1,2) Der Sony WF-1000XM4 ist ein erstklassiger In-Ear-Kopfhörer, der in fast allen unseren Testkategorien Spitzenleistungen zeigt. Der ausgewogene, warme Klang macht in allen Genres Spaß. Leider verzichtet Sony hier auf Bluetooth-Multipoint.
ca. 210 Euro
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(Mindfactory)
Zum Preisvergleich
Vorteile
Hervorragender Sound
Exzellente Geräuschunterdrückung
Lange Laufzeit, starke Schnellladetechnik
Nachteile
Keine Bluetooth-Mehrfachverbindungen
Case könnte etwas hochwertiger wirken
Als derzeitiger In-Ear-Spitzenreiter brillieren die Sony WF-1000XM4 im Test in nahezu jeder Hinsicht. So zählt der ausgewogene Klang zum Besten, was In-Ears dieser Preisklasse derzeit zu bieten haben und auch die sehr lange Akkulaufzeit und die runde Ausstattung überzeugen. Die hohe Qualität lässt sich Sony allerdings auch einiges kosten, ohne dabei in ein hochwertigeres Case zu investieren.
Die XM4 verzichten auf den Gummiaufsatz des Vorgängers und stellen Ihnen nur noch drei verschieden große Schaumstoffaufsätze zur Auswahl. Die optimale Größe verschließt aber dennoch gut den Gehörgang und kann über die «Headphone»-App ermittelt werden. Die Hörer lassen sich einfach einführen und sitzen bequem, ohne zu hohen Druck auszuüben.
Gut gefällt auch der Spritzwasserschutz gemäß der IPX4-Norm. Die weitere Ausstattung überzeugt mit der Sprachsteuerung, Touchgesten sowie dem «Speak to Chat»-Umgebungsgeräuschemodus. Leider verzichtet Sony anders als beim XM4-Bügelkopfhörer auf die Möglichkeit, den WF-1000XM4 gleichzeitig mit zwei Geräten zu verbinden, etwa Notebook und Handy.
Zusammen mit der Ladekapazität des Cases hielten die In-Ears ohne ANC erstaunliche 49:53 Stunden Wiedergabe durch – allein reicht es für knapp 14 Stunden, mit ANC zumindest noch für 32:30 Stunden.
Der Klang des WF-1000XM4 ist sehr gut. Zwar macht er gegenüber dem des XM3 keinen für uns elementaren Sprung, aber er gefällt uns. Die XM4 bieten einen vollen, warmen und ausgewogenen Sound; der Bass ist angenehm präsent, ohne übertrieben zu sein. Die Klarheit und Stimmen gefallen ebenfalls. Am besten klingen die XM4 mit aktiviertem Noise-Cancelling. Dieses funktioniert im Übrigen exzellent und reduziert Umgebungsgeräusche verlässlich.
Der Sony WF-1000XM4 sitzt gut, er hat einen sehr guten Klang und ein erstklassiges Noise Cancelling.
CHIP / Frederik Niemeyer
Preis-Leistungs-Tipp In-Ear: Huawei FreeBuds 4i
Quelle: BestCheck.de
Huawei FreeBuds 4i
Gesamtwertung: Gut (1,6) Für rund 50 Euro erweisen sich die Huawei FreeBuds 4i im Test als überraschend hochwertige In-Ear-Kopfhörer für den kleinen Geldbeutel. Sie liefern einen angenehm ausgeglichenen Klang, der mit einem sanfteren Bass sowie natürlichen Höhen aufwartet.
ca. 49 Euro
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(Otto)
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Vorteile
Ausgeglichener, neutraler Klang
Sehr gutes Noise Cancelling
Starke Akkulaufzeit
Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Nachteile
Bass vereinzelt zu sanft
Fragwürdige Positionierung im Case
Geringe Bluetooth-Reichweite
Für rund 50 Euro sind die FreeBuds 4i von Huawei nicht nur deutlich günstiger als der aktuelle Testsieger, sondern können im Test auch mit einem sehr guten Sound sowie einer langen Akkulaufzeit und dem guten Noise-Cancelling überzeugen.
Das kleine und damit sehr mobile Case macht einen mittelmäßigen Eindruck und verwirrt anfangs durch eine kontraintuitive Platzierung der Buds. Zumindest diese wirken aber wertig und sitzen komfortabel im Ohr. Gesteuert wird die Wiedergabe über die Touchflächen an den Hörern.
Die Leistung des Akkus gehört zwar nicht zu den Spitzenwerten unserer Bestenliste, kann sich gerade innerhalb der Preisklasse jedoch sehen lassen. Zusammen mit der Ladung des Cases bringt es unser Testmodell ohne ANC auf insgesamt 19:17 Stunden, die Buds allein halten rund 09:12 Stunden durch. Dafür sind sie bereits nach 15-minütiger Ladezeit wieder für 05:09 Stunden Wiedergabe zu haben.
Klanglich machen die FreeBuds 4i gegenüber den Vorgängern einen deutlichen Schritt nach vorne. So gefällt hier die Ausgeglichenheit und Neutralität des Sounds, während auch der Bass eine gute Figur macht. Anders als zuvor tritt er hier etwas reduzierter auf und lässt die Musik insgesamt natürlicher wirken. Bei Metal-Songs andererseits dürfte der Bass präsenter auftreten. Sowohl die aktive Geräuschunterdrückung sowie der Transparenzmodus hinterlassen einen guten Eindruck, können mit dem Testsieger jedoch nicht mithalten.
Das kompakte Case der Huawei FreeBuds 4i irritiert anfangs durch die kontraintuitive Platzierung der Buds.
Huawei
Preis-Leistungs-Einschätzung bei ANC-Kopfhörern
Bei der Beurteilung des Preises sollten Sie zweierlei beachten: Noise-Cancelling-Kopfhörer im Preisbereich von etwa 80 bis 400 Euro zeigten im Test ein mindestens gutes Ergebnis bei der aktiven Geräuschunterdrückung. Eine effiziente ANC-Funktion ist also nicht zwangsläufig besonders teuer. Selbst die beste Geräuschunterdrückung nutzt aber nichts, wenn die Klangqualität des Bluetooth-Kopfhörers nicht überzeugt. Wollen Sie in beiden Kategorien ein gutes Ergebnis, müssen Sie in den meisten Fällen mehr als 200 Euro bezahlen. Auch hier gibt es jedoch einige günstigere Alternativen.
Eine Übersicht finden Sie in unserer Bestenliste für Over-Ear-Kopfhörer. Für In-Ear-Kopfhörer haben wir eine separate Bestenliste, welche Modelle davon Noise Cancelling besitzen, sehen Sie in der Detailansicht.
Wie testen wir Bluetooth-Kopfhörer mit Noise Cancelling?
In der Fotostrecke zeigen wir Bilder der Geräte auf dem Kunstkopf-Messsystem im Audio-Labor unseres Partners HEAD acoustics sowie Tortendiagramme für die technisch Interessierten, mit denen wir Stärken und Schwächen der Kopfhörer grafisch verdeutlichen. Im Download-Bereich finden Sie zudem Hörbeispiele einiger Modelle, mit denen Sie selbst hören können, wie sich die Geräuschdämmung auf die Musikwiedergabe bei Umgebungslärm auswirkt.
Eine detaillierte Erläuterung des Testverfahrens bei Noise-Cancelling-Kopfhörern finden Sie außerdem am Ende des Artikels.
Vor- und Nachteile: Was bedeutet Active Noise Cancelling?
Aktive Geräuschunterdrückung ist immer dann sinnvoll, wenn Sie in lauterer Umgebung auch mit niedrigem Lautstärkelevel entspannt Musik hören möchten. Alle hier getesteten Modelle verfügen über aktive Geräuschunterdrückung (ANC): Sie sind mit Mikrofonen ausgestattet, die die Umgebungsgeräusche aufnehmen und gegenphasige Schallwellen erzeugen, um den Lärm für den Zuhörer zu dämmen oder bestenfalls auszulöschen. Das klappt natürlich auch beim Abspielen von Musik, verändert oft aber den Klang.
Selbst den besten gelingt es nicht, die Umwelt klanglich komplett auszublenden. Gleichmäßige, tiefer brummende Geräusche verschwinden zwar nahezu völlig. Doch mittlere und höhere Frequenzen, die insgesamt weniger Energie als der Bassbereich besitzen und daher weniger stören, vernimmt man noch – allerdings nur als leises Säuseln. In Sachen ANC-Effektivität gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Kopfhörern, obwohl man auch in der Mittelklasse um 150 Euro herum schon gute Geräuschdämmung bekommen kann. Wenn Ihnen dieses Feature wichtig ist, sollten Sie ein Modell kaufen, das bei uns in der ANC-Wertung mindestens die Note Gut bekommt.
Suchen Sie den Kopfhörer mit der besten Geräuschunterdrückung, ist die Bauweise übrigens eher sekundär. Beide Kopfhörerklassen, Over-Ear oder In-Ear, können exzellent dämpfen.
Kopfhörer mit Noise Cancelling: Tipps zum Kauf
Wer einen Bluetooth-Kopfhörer sucht, muss zuerst einige Entscheidungen treffen, um die Auswahl sinnvoll einzugrenzen: Soll es ein Gerät mit aktivem Noise Cancelling sein oder reicht passive Geräuschdämmung? Lieber On-Ear-, Over-Ear- oder In-Ear? Falls In-Ear, dann komplett kabellos („true wireless“) oder doch eher mit Nackenband? Die Optionen sind so vielfältig wie die Geschmäcker und Nutzungsszenarien.
Stimmverstärkung und weitere praktische Zusatzfeatures
Wer mit aufgesetztem Kopfhörer ein Gespräch führen oder in Zug und Flugzeug problemlos Ansagen verfolgen möchte, sollte darauf achten, ein Gerät mit sogenanntem TalkThrough-, Ambient-Sound- oder OpenMic-Feature zu erwerben. Hierbei aktiviert der Kopfhörer das Mikrofon und leitet insbesondere Stimmen recht verständlich durch. Bei dem Sony XM4 braucht man nur die Hand auf die Ohrmuschel zu legen. Teils ist es auch möglich, das ANC granular einzustellen oder zwischen verschiedenen Stärken zu wählen: So kehrt bedingt Ruhe ein, die Außenwelt ist aber trotzdem noch zu hören.
Tragekomfort: Richtiger Sitz ist wichtig
Einige Personen empfinden die unnatürliche Stille jedoch als unangenehm, weil sie sich teils wie Druck auf den Ohren anfühlt. Denn durch den Verschluss des Ohres findet weniger Druckausgleich statt, was zum sogenannten Okklusionseffekt führt. Hörbar ist bei vielen ANC-Kopfhörern zudem ein Grundrauschen – das kann bei leisen Musikpassagen stören. Negativ wirkt sich oft auch Wind aus, der ein deutliches Rauschen oder Kratzen im Kopfhörer erzeugt, wenn er über die Mikrofone fegt.
Auch unter einer Kapuze oder beim Fahren in einem wackeligen Bus machen die Noise-Cancelling-Kopfhörer nicht immer die beste Figur. Denn durch plötzliche Druck- und Positionsveränderungen verändert sich der Sound und fängt teils an zu wabern – was bei normalen Kopfhörern nicht passiert. In solchen Situationen können Sie die Technik in der Regel abschalten.
Der Bose QuietComfort 35 II ist neben dem Sony WH-1000XM4 einer der komfortabelsten Bügelkopfhörer.
Bild: CHIP
Kein Akkutausch: Fest verbaute Akkus
Noise Cancelling verringert bei sehr vielen Modellen die maximale Akkulaufzeit – teils sogar signifikant. In unserer Bestenliste finden Sie daher einmal die Akkulaufzeit mit eingeschaltetem ANC und einmal die Laufzeit ohne dieses Feature. Leider sind die Batterien praktisch aller Modelle fest verbaut und nicht durch den Nutzer austauschbar.
Beats verlangt rund 100 Euro für den Tausch, andere namhafte Hersteller wie Sony, Bose und Sennheiser wollen die Kosten nur nach jeweiliger Einzelfallbetrachtung nennen – ein defekter Akku außerhalb der Garantiezeit kann unter Umständen also schnell zum Totalschaden werden. Umso wichtiger ist eine gute Akkulaufzeit, damit man auch nach ein paar Jahren, wenn die maximale Akkukapazität nachlässt, noch Spaß an seinem Kopfhörer hat.
Wir finden es bedauerlich, dass Geräte, die eigentlich eine Dekade oder länger halten können, durch solche Schritte zu Wegwerf-Produkten degradiert werden. Immerhin lassen sich die Bügelkopfhörer auch per Klinkenkabel mit Musik versorgen. Bei vielen klappt das sogar, wenn der Akku leer ist.
Klangqualität: Guter Sound muss nicht teuer sein
Eine gute Klangqualität bekommen Sie schon in der Preisklasse um 150 Euro. Man muss keine 300 Euro und mehr ausgeben, um Spaß beim gelegentlichen Musikhören zu haben. Teils wirkt der Sound in der Einsteiger-Klasse zwar nicht ganz natürlich und ausgewogen, kann aber – je nach Modell – nicht nur für den Preis voll in Ordnung gehen. Wer den bestmöglichen Klang erleben will, sollte etwas tiefer in die Tasche greifen und eventuell zusätzlich per Equalizer nachjustieren.
Für unseren Geschmack ist es bei geschlossenen Kopfhörern dieser Klasse (ebenso wie bei Bluetooth-Boxen bis 300 Euro) klanglich übrigens eher irrelevant, ob die Codecs AptX (HD) beziehungsweise LDAC für eine höhere Bluetooth-Bitrate zum Einsatz kommen oder nur der Standard-Codec SBC, der Bitraten bis 345 Kilobit pro Sekunde unterstützt. Letzteres reicht insbesondere für Musikstreaming von Spotify und Co. völlig aus.
In lauter Umgebung dennoch leise Musik genießen: Das klappte auch schon mit dem Sony WH-1000XM2 bestens.
Bild: CHIP
In-Ear-Kopfhörer für Sport und Mobilität
Welche Bauweise für Sie infrage kommt, sollten Sie zuallererst von ihren persönlichen Vorlieben und dem angepeilten Nutzungsszenario abhängig machen. In-Ear-Modelle werden in den Gehörgang gedrückt und eignen sich besser für sportliche Aktivitäten, besonders die sogenannten True-Wireless-Typen, die komplett ohne Kabel auskommen. Ohrstöpsel mit Nackenband sitzen zwar nicht ganz so frei und haben teils das Problem, dass das Kabel vom Nackenband an den Stöpseln zieht, dafür bieten sie eine teils längere Akkulaufzeit, weil sich ein größerer Akku im Band befindet.
Eingepackt nehmen In-Ear-Modelle kaum Platz weg, was besonders auf Reisen hilfreich ist. Und für Brillenträger eignen sie sich teils ebenfalls besser, da der Brillenbügel hier keinen störenden Einfluss auf die Soundqualität und ANC-Effektivität ausübt. Auf der anderen Seite empfinden einige Personen den Druck im Gehörgang durch die Schaumstoff-Polster nach einiger Zeit als störend. Ohrstöpsel verschmutzen zudem leichter.
Over-Ear-Kopfhörer mit bester Akkulaufzeit
Over-Ear- und On-Ear-Kopfhörer umschließen die Ohren oder liegen auf ihnen auf. Sie haben oft bessere Akkulaufzeiten im Test, 25 Stunden Dauerlaufzeit ist keine Seltenheit. Einige Modelle erreichen noch deutlich mehr. Bei moderatem Einsatz von drei Stunden täglich reicht es somit oft, die Geräte nur einmal pro Woche zu laden. Klanglich können Over-Ear-Modelle gegenüber gleichteuren In-Ear-Varianten zudem oft mit einem etwas volleren und räumlich tieferen Sound auftrumpfen.
Im besten Fall lassen sich Over-Ear-Modelle stundenlang ohne Ermüdungserscheinung tragen, im schlechtesten Fall drücken Sie auf Ohren, Kiefer und Scheitel. Tragekomfort lässt sich nur bedingt verallgemeinern, da Menschen unterschiedliche Kopfformen haben. Es empfiehlt sich daher, Kopfhörer nicht nur probezuhören, sondern bestenfalls auch eine Zeitlang probezutragen und darauf zu achten, ob sie irgendwo drücken – eine Druckstelle am Kiefer oder der Schädeldecke, die in den ersten Minuten kaum auffallen mag, kann nach einiger Zeit den Spaß verderben.
Im Winter halten Over-Ear-Kopfhörer die Ohren warm, im Sommer schwitzt man aber ein wenig. Auf Reisen lassen sie sich nicht so gut verstauen wie In-Ear-Ohrstöpsel. Viele Modelle können Sie aber einklappen und in einem kleinen Etui lagern – viele Hersteller liefern Hartschalen mit. On-Ear-Kopfhörer sind etwas kompakter als Over-Ear-Modelle und eignen sich gut fürs Pendeln und kürzeres Musikhören. Wer gerne länger abtaucht, könnte sich aber nach einer Weile an dem prägnanten Druck auf den Ohren stören.
Over-Ear-Kopfhörer halten bei dauerhafter Wiedergabe oft 20 Stunden oder mehr durch.
Bild: CHIP
Touch oder Taste: Steuerung der Kopfhörer
Ergonomisch gibt es neben dem Tragekomfort weitere signifikante Unterschiede. Ein Teil der Over-Ear-Modelle aus dem Testfeld hat nämlich echte Tasten an den Ohrmuscheln, um Tracks zu wechseln oder die Lautstärke zu verstellen. Ein anderer Teil setzt auf berührungssensitive Flächen, die man mit leichtem Tippen oder Streichen auslöst. Beides hat Vor- und Nachteile: Bei der Tastenbedienung haben wir seltener ungewollte Eingaben erzeugt. Allerdings fühlt es sich etwas krude an, eine Taste zweimal zu drücken, um zum nächsten Track zu wechseln, oder gar dreimal, um einen Song zurückzuspringen wie beim Bose QuietComfort 35 II.
Beim Sony WH-1000XM4 hingegen streicht man für die Funktion Lauter nach oben, für die Funktion Leiser nach unten, für Vor und Zurück wischt man entsprechend vor und zurück. Start/Stopp gelingt über ein Doppeltippen auf die rechte Ohrmuschel – das kann etwas gewöhnungsbedürftig sein. Obwohl das einfach und intuitiv klingt, muss man ein bisschen darauf achten, nicht versehentlich den Track zu wechseln, wenn man eigentlich die Lautstärke ändern möchte.
Den BoseQuietComfort 35 II steuert man über mechanische Tasten, bei Sony kommen Touchfelder zum Einsatz.
Die wichtigsten Fragen zu ANC-Kopfhörern auf einen Blick
Welcher Over-Ear-Kopfhörer hat das beste Noise Cancelling?
Das beste Noise-Cancelling hatte im Test Sonys WH-1000XM5, gefolgt von Apples Airpods Max. Beide sind sehr teuer. Für unter 300 Euro bekommen Sie auch mit dem Sony WH-1000XM4 exzellentes Noise Cancelling.
Welcher In-Ear-Kopfhörer hat das beste Noise Cancelling?
Der Sony WF-1000XM4 hat zusätzlich zu seiner exzellenten Soundqualität auch ein hervorragendes Noise Cancelling. Wollen Sie für einen In-Ear mit Noise Cancelling weniger ausgeben, bekommen Sie mit den Huawei Freebuds 4i auch gute Qualität.
Was bringt der Bluetooth-aptX-Codec?
Der Audio-Codec aptX wurde für die drahtlose Übertragung von Musik entwickelt. Unterstützen sowohl Bluetooth-Kopfhörer als auch Zuspieler den Codec, können Audiodateien in höherer Qualität gestreamt werden. Der Nutzen wird unterschiedlich bewertet, viele Hersteller verzichten auf aptX.
Sind Bluetooth-Kopfhörer im Flugzeug erlaubt?
Ob die Nutzung von Bluetooth im Flugzeug erlaubt ist, hängt von der Airline ab. Muss das Mobilgerät bei Start und Landung in den Flugmodus geschaltet werden, kann das Bluetooth betreffen. Während des Fluges darf der Flugmodus aber meist ausgeschaltet werden, teils gibt es sogar WLAN an Bord.