Beyerdynamic Lagoon ANC im Test

Hervorragender Sound mit Noise Cancelling

ANC-Kopfhörer: Das müssen Sie beim Kauf beachten

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Fazit vom 28.04.2020

Der Beyerdynamic Lagoon ANC überzeugt im Test mit einer starken Soundqualität. Der Klang ist klar, ausgeglichen und spielt mit einem prägnanten, aber nicht übertriebenen Bass auf. Auch die Ausstattung kann sich sehen lassen, wobei natürlich besonders das aktive Noise-Cancelling in zwei Stufen hervorsticht. Dieses funktioniert im Test einwandfrei und lässt nur ohne Musikwiedergabe ein leichtes Rauschen vernehmen. Auch die hochwertige Verarbeitung und die lange Akkulaufzeit tragen zur sehr guten Gesamtwertung bei. Die hohe Qualität hat allerdings auch ihren Preis.

Vorteile

Starke Soundqualität

Hoher Tragekomfort

Lange Akkulaufzeiten

Gutes ANC in zwei Intensitätsstufen

Nachteile

Recht hoher Preis

Kein Transparenz-Modus

Beyerdynamic Lagoon im Test: Starker Sound mit ANC

Mit ihrem Preis gehören die Beyerdynamic Lagoon zu den High-End-Geräten des Bluetooth-Kopfhörer-Segments und richten sich an Soundenthusiasten und Vielnutzer. Im Test überzeugt uns der Sound mit toller Klarheit: Er ist detailliert und hat Biss, ohne überschärft zu wirken. Passend ist auch der ordentliche Bass, der zwar prägnant, aber für unseren Geschmack zu keiner Zeit übertrieben ist. Im Mitten-/Oberbass-Bereich dürfte der Ton allerdings etwas "dicker" sein. Außerdem wirkt der Sound auf uns leicht distanziert, wodurch gerade Stimmen trotz ihrer guten Verständlichkeit etwas weiter weg wirken. Das dürfte letztlich Geschmackssache sein. Auch das bevorzugte Genre kann eine Rolle spielen. Wir finden, dass die Lagoon besonders klassische Musik und Jazz sehr gut transportieren, während wir Rock lieber mit den Sony WH-1000XM3 hören. Unterm Strich bekommen Sie aber einen sehr guten und ausgeglichenen Sound, den sie dank der ordentlichen aktiven Geräuschunterdrückung (ANC) auch in lauterer Umgebung in gemäßigter Lautstärke genießen können.

Das Noise Cancelling lässt sich per Touchpad ansteuern und in zwei regulierbaren Intensitätsstufen aktivieren. Die Messungen des Audio-Labors HEAD Acoustics zeigen aber kaum einen Unterschied zwischen diesen Modi. In der Praxis gefällt das ANC mit einer guten Leistung, es gibt aber effektivere Modelle wie die Sony WH-1000XM3. Ist die Geräuschdämmungstechnik eingeschaltet, fällt wie bei vielen ANC-Kopfhörern ein leicht hörbares Grundrauschen auf. 

Toller Sound und bunte Beleuchtung: Die inneren Lichtringe lassen auf den Akkustand oder den Verbindungsstatus schließen.

Toller Sound und bunte Beleuchtung: Die inneren Lichtringe lassen auf den Akkustand oder den Verbindungsstatus schließen.

Bild: Beyerdynamic

Beyerdynamic Lagoon im Test: Umfangreiche Ausstattung

Neben ihrem starken Klang überzeugen die Lagoon ANC auch mit umfangreicher Ausstattung und sinnvollen Funktionen. Nutzer bedienen sie über das Touchpad auf dem rechten Hörer, über welches sich mit bestimmten Wisch- oder Tipp-Gesten Aktionen wie das Pausieren der Wiedergabe, das Überspringen einzelner Titel oder die Steuerung der Lautstärke ausführen lassen. Hier ist es auch möglich, Handy-Sprachassistenten wie Google oder Siri zu aktivieren sowie Anrufe anzunehmen oder abzulehnen. Außerdem verfügt das Gerät über ein „Light Guide System“ genanntes Status-Licht. Dieses ist anders als bei anderen Modellen nicht außen, sondern innerhalb der Ohrmuschel angebracht und weist so gut sichtbar auf den Akkustand oder den Verbindungsstatus hin – aufgesetzt geben die Kopfhörer aber kein Blinken oder ähnliches nach außen. 

Bei der Verbindung setzen die Beyerdynamic Lagoon ANC auf Bluetooth 4.2 und erlauben Pairing mit bis zu 15 Geräten, wovon zwei gleichzeitig verbunden sein können. Unterstützt werden je nach Plattform Formate wie AAC oder auch aptX Low Latency. Allerdings ist auch eine Wiedergabe über das mitgelieferte Miniklinkenkabel möglich. Von seinem sendenden Mobilgerät kann man sich auch ein gutes Stück entfernen, im Praxis-Test fiel die Reichweite gut aus und erlaubte auch die Verbindung über mehrere Räume.

Gefertigt sind die Kopfhörer aus wertigem Kunststoff, wodurch sie auch sehr robust erscheinen. Die Polster sind laut Hersteller aus Memory-Foam mit Protein-Kunstleder-Überzug und beim Kopfband handelt es sich um einen Federstahlbügel. Insgesamt macht die Verarbeitung einen sehr hochwertigen Eindruck und auch das mitgelieferte Hardcase macht als Reise-Etui eine gute Figur. Farblich ist die Traveller-Variante komplett in Schwarz, während bei der Explorer-Variante Grau- und Brauntöne die Oberfläche zieren – abseits der Farben unterscheiden sich die beiden Varianten aber nicht.

Wer am Klang noch etwas Feintuning betreiben möchte, nutzt übrigens die MIY-App, welche kostenlos für Android- und iOS-Geräte zur Verfügung steht. In dieser werden Ihnen beispielsweise die Funktionen des Kopfhörers erklärt, aber auch eine Konfiguration der Touchfeldempfindlichkeit ist hier möglich. Außerdem lässt sich ein sogenanntes Hörprofil erstellen: Dabei optimiert die App basierend auf den Angaben des Nutzers zu seiner Person sowie seiner Reaktion auf verschiedene Testfrequenzen die Wiedergabe. Auch für die Gesundheit hält die App ein paar Tipps bereit, indem sie im Statistik-Abschnitt Nutzdauer und Lautstärke beim täglichen Gebrauch misst und dem Nutzer so sinnvolle Tipps zur Schonung seines Gehörs gibt.

Gutes Noise Cancelling: Aber zwischen den beiden ANC-Modi zeigen sich in der Messung kaum Unterschiede.

Gutes Noise Cancelling: Aber zwischen den beiden ANC-Modi zeigen sich in der Messung kaum Unterschiede.

Bild: HEAD Acoustics

Beyerdynamic Lagoon im Test: Sehr bequem und sehr ausdauernd

Bequem sind die Beyerdynamic Lagoon auf jeden Fall. Das ohrenumschließende Design kann aber schon mal dazu führen, dass es an den Ohren bei längerer Nutzung im Sommer recht warm wird. Längere Musiksessions sind aber problemlos drin. 

Der Akku hält die Kopfhörer im Test selbst mit aktiviertem ANC satte 26:37 Stunden in Betrieb. Ohne Noise Cancelling ist sogar ein Dauerbetrieb von eindrucksvollen 59 Stunden drin. Damit bieten die Beyerdynamic Lagoon eine der stärksten Akkulaufzeiten unserer Bluetooth-Kopfhörer-Bestenliste, doch mit aktivem Cancelling lassen sich etwa bei den Jabra Elite 85h deutlich höhere Laufzeiten erreichen. Aufgeladen werden die Kopfhörer über USB-C, was im Test etwa 02:53 Stunden gedauert hat. Auch für das Telefonieren unterwegs sind sie im Übrigen hervorragend geeignet.

Test: Frederik Niemeyer, Tomasz Czarnecki

Redaktion: Fabian von Thun

im Test

    So testet CHIP Bluetooth-Kopfhörer

    Die Gesamtwertung der Over- und On-Ear-Bluetooth-Kopfhörer setzt sich zusammen aus den Teilkategorien Soundqualität (40 Prozent), Noise Cancelling (20 Prozent), Mobilität (15 Prozent), Komfort (15 Prozent) und Ausstattung (10 Prozent).

    Für die Klang-Kategorie streamen wir Musik in maximaler Qualität über Spotify, während die Kopfhörer per Bluetooth mit einem Smartphone verbunden sind. Wir bewerten subjektiv die Klarheit und Natürlichkeit des Sounds, den Bass-Charakter sowie die Stimmdarstellung. Wir vergleichen Testmodelle dabei stets mit verschiedenen Referenzkopfhörern.

    Noise Cancelling beziehungsweise Geräuschunterdrückung ist ein nützliches und wichtiges Feature, wenn man unterwegs oder in lauten Umgebungen ist. Wir beurteilen subjektiv anhand von lautem Flugzeuglärm, den ein Lautsprecher erzeugt, wie gut Kopfhörer Außengeräusche dämmen. Wenn Kopfhörer über keine aktive Geräuschunterdrückung verfügen, beurteilen wir die Stärke der passiven Dämpfung.

    Teil der Komfort-Note ist Tragekomfort sowie Haptik/Verarbeitungsqualität. Wir bewerten subjektiv: Sitzt der Kopfhörer fest, aber ohne unangenehm zu drücken, haben die Ohren Platz, stimmt die Verarbeitungsqualität, macht das Material einen guten Eindruck?

    In die Note der Mobilität fließt die Akkulaufzeit ebenso ein wie die Ladezeit. Wenn ein Kopfhörer eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) hat, messen und bewerten wir die Laufzeit zusätzlich im ANC-Modus. Für die Laufzeitmessung pegeln wir die Kopfhörer auf ein gleiches Lautstärke-Niveau ein und spielen per Bluetooth-Verbindung ununterbrochen eine festgelegte Musik-Playlist ab. Wichtig ist in dieser Kategorie ebenso die Bluetooth-Reichweite, die wir in den Räumen der CHIP-Redaktion ausloten.

    Einer der wichtigsten Aspekte der Ausstattung ist Bluetooth-Multipoint, also die Frage, ob sich ein Kopfhörer zeitgleich mit mindestens zwei Geräten verbinden kann und selbsttätig zur jeweils aktiven bzw. priorisierten Quelle wechselt. Weitere Aspekte sind vor allem Handhabungsfeatures: Lassen sich Kopfhörer für den Transport zusammenklappen, wird ein Hardcase oder Stoffbeutel mitgeliefert und funktioniert ein Kabelbetrieb auch bei leerem Akku.

    Bequem und sehr mobil: Mit der langen Akkulaufzeit und dem praktischen Reise-Etui eignen sich die Beyerdynamic Lagoon besonders für den mobilen Betrieb.

    Bequem und sehr mobil: Mit der langen Akkulaufzeit und dem praktischen Reise-Etui eignen sich die Beyerdynamic Lagoon besonders für den mobilen Betrieb.

    Bild: Beyerdynamic