Pandemie setzt IKEA zu: Preiserhöhungen bestätigt – auch erneute Filialschließungen möglich

Im vergangenen Geschäftsjahr musste IKEA auf dem deutschen Markt einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen. Die weltweiten Lieferprobleme und coronabedingte Geschäftsschließungen sind der Grund dafür. Der Chef zeigt sich aber kämpferisch.
Der schwedische Möbelhändler IKEA musste im vergangenen Geschäftsjahr einen leichten Umsatzrückgang in Höhe von 3,2 Prozent hinnehmen. Der Gesamtbetrag lag damit bei 5,3 Milliarden Euro. Das berichtet die «FAZ». Ein Geschäftsjahr endet bei IKEA immer mit dem August.
Für den Rückgang gibt es im wesentlichen zwei Gründe. Letztes Jahr mussten die 54 Filialen im Winter wegen der Anti-Corona-Maßnahmen für insgesamt vier Monate schließen. Im stationären Handel gingen die Erlöse deshalb um ein Viertel zurück. Zudem hätten weltweite Produktions- und Lieferengpässe zu Problemen geführt.
Angesichts der prekären Corona-Situation seien weitere vorübergehende Geschäftsschließungen in den nächsten Monaten nicht auszuschließen, so IKEA-Chef Balslev.
Entwicklung bei IKEA: Online-Handel boomt, aber Konkurrenz schläft nicht


IKEA wurde von dieser Entwicklung offenbar härter getroffen als andere Unternehmen in der Branche. Neben den Umsätzen verlor man nämlich auch Marktanteile. Besonders Online-Händler wie Amazon oder Otto konnten von der Situation profitieren. Die Marktanteile wolle man sich aber in naher Zukunft wieder zurückholen und innerhalb von sechs Jahren verdoppeln. Dafür investiert IKEA weiterhin viel Geld. 185 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr unter anderem für neue Standorte ausgegeben.
Gerade im Online-Geschäft befindet IKEA sich auf einem guten Weg. Hier konnten die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt werden. Der Anteil an den Einzelhandelsumsätzen stieg von 16,2 auf 34,3 Prozent.
Im kommenden Jahr müssen sich Kunden aber auf Preiserhöhungen einstellen. Dies sei insbesondere wegen stark steigender Rohstoffpreise für Holz, Metall und Schaumstoffe nötig. Trotzdem wolle man weiter erschwinglich bleiben. Aktuell beschäftigt IKEA in Deutschland knapp 20.000 Menschen. Trotz der Geschäftsschließungen erhielten alle weiterhin ihr volles Gehalt. Auf Kurzarbeit wurde verzichtet.