Die vierte Corona-Welle hat Deutschland fest im Griff. Die Infektionszahlen steigen und vor den Corona-Testzentren bilden sich lange Schlangen. Auch Selbsttests und Schnelltests sind gefragt. Das sorgt für einen ordentlich Preisschub – und massive Engpässe.
Vor wenigen Monaten gab es im Drogeriemarkt Schnelltests gratis zu jedem Einkauf dazu. Die Produkte waren lange Zeit Ladenhüter. Auch Discounter und Supermärkte sprachen von einer «niedrigen Nachfrage».
Sie verramschten die Tests in Wühlkörben zu Preisen, die deutlich unter den Produktionskosten lagen. Doch diese Zeiten sind offenbar vorbei. Seit Mitte Oktober steigt die Nachfrage und damit auch die Preise. Mittlerweile kosten Schnelltests fast doppelt so viel Geld.
Und Rossmann, dm, Lidl und Aldi Süd melden durch die gestiegene Nachfrage erstmals wieder Engpässe. Teilweise haben Filialen und Online-Shops keine Ware verfügbar. Das Problem macht sich mittlerweile auch bei den Apotheken bemerkbar.
«In einigen Regionen gibt es derzeit Lieferengpässe für Schnelltests, andere Regionen haben noch keine Probleme», teilte eine Sprecherin des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) mit.
Hauptgrund ist die massiv angestiegene Nachfrage, wie Rewe und Edeka bestätigen. «Wir können eine zunehmende Nachfrage beobachten», heißt es lapidar auf Anfrage. Zu zahlen äußert sich jedoch kein Händler.
Selbsttests bei dm und Rossmann für 1,75 Euro
Der niedrige Bestand, die Engpässe und auch die erhöhte Nachfrage sorgen für einen massiven Preisschub.
Bei Aldi Süd in München kostete der Schnelltest an der Kasse stolze 1,59 Euro. Im benachbarten Edeka gab es das Produkt für 1,90 Euro und Rewe verkaufte die Corona-Tests für Zuhause für 1,85 Euro. Bei Rossmann und dm gab es die Schnelltests für 1,75 Euro. Im vergangenen Oktober lag der Preis noch bei unter 1 Euro. Teilweise waren die Selbsttests bei Lidl für 79 Cent zu haben.
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Knappheit bei Schnelltests lässt Preise explodieren
«Vielerorts sind Tests nicht mehr erhältlich», sagt beispielsweise Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein im Gespräch mit der «Rheinische Post».
Ein wichtiges Problem sei dabei, dass die Zulieferer von Schnelltests und Selbsttests nicht mehr die gewünschte Menge ausliefern können.
Apotheken, Supermärkte, Discounter und Drogerie-Märkte klagen deshalb über Engpässe. Weil weniger eingelagert werden kann, die Nachfrage aber steigt, müssen Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Mit ähnlichen Problemen kämpfen offenbar auch Apotheken in Italien und Österreich.
Steigen die Preise für Selbsttest weiter?
Wie Branchenbeobachter erklären, nahm die Nachfrage nach den Corona-Tests für Zuhause besonders nach Einführung der kostenpflichtigen Schnelltests zu. «Wir haben Anfang November fast doppelt so viele Schnelltests pro Woche verkauft, wie im September», erklärt eine Rossmann-Mitarbeiterin in München. «Wir bekommen aber nur wenig Ware zugeliefert», sagt sie. Bei den Schnelltests ging die Nachfrage ebenfalls zurück.
Unklar ist, ob die Preise weiter steigen. Branchenbeobachter sehen keine heftige Preissteigerung. Vielmehr könne sich der Preis bei zwei Euro pro Test einpendeln. Sollten kostenlose Schnelltests oder PCR-Tests wieder eingeführt werden, könnte die Nachfrage wieder sinken. Sollte die Lieferkrise anhalten, ist es aber fraglich, ob Apotheken überhaupt testen können.
Wer kann sich kostenlos testen lassen?
Corona-Tests sind bundesweit kostenlos. Der Schnelltest für Zuhause aus der Apotheke kostete vor wenigen Monaten allerdings zwischen 15 und 30 Euro. PCR-Tests gab es je nach Anbieter für zwischen 40 und 90 Euro.
Anders als bei Schnelltests oder PCR-Tests spielen Tests für Zuhause, die es bei Aldi, Lidl und Co. gibt, im Alltag aber keine Rolle. Sie dienen vielmehr dem Eigenschutz.
Gilt in einem Bundesland 3G, müssen Ungeimpfte einen negativen Corona-Schnelltest vorlegen, bei 3G+ einen negativen PCR-Test. Geimpfte und Genesene müssen sich insgesamt nicht testen lassen. Bei 2G werden Getestete komplett aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen.
Treten Corona-Symptome auf oder hatten Betroffene nachweislich (über die Corona-WarnApp) einen Risikokontakt, sind PCR-Tests kostenlos.
Außerdem können sich Bundesbürger gratis testen lassen:
- Wenn sie aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können,
- Wenn es für sie keine Impfempfehlung gibt, also zum Beispiel Schwangere im ersten Trimester und Kinder unter zwölf Jahren. Ein ärztliches Attest wird aber benötigt.
- Wenn sie einen negativen Test brauchen, um sich aus der Quarantäne freizutesten. Vorgelegt werden muss dabei der Quarantänebescheid.
- Wenn sie einer Einrichtung arbeiten, in denen enger Kontakt zu Risikopatienten besteht, wie etwa im Gesundheits- und Pflegebetrieb. Dazu braucht es eine Arbeitnehmerbescheinigung.
- Wenn Betroffene eine Einrichtung besuchen wollen, in denen enger Kontakt zu Risikopatienten besteht, wie etwa ein Gesundheits- und Pflegebetrieb. Wichtig ist hier der Berechtigungsschein der betroffenen Einrichtung.