Essbare Strohhalme im Test Trinkhalme zum Wegknabbern

8
Essbare Strohhalme im Test - Trinkhalme zum Wegknabbern

Mikado im Glas. Die essbaren Trinkhalme im Test bestehen aus Getreide, Stärke oder Zucker. © Jule Felice Frommelt

Der Einweg-Plastikhalm ist passé. Die Stiftung Warentest hat sechs essbare Strohhalme geprüft. Die aus Zucker sind Murks, die aus Getreide relativ stabil.

Essbare Strohhalme im Test Testergebnisse für 6 Ess­bare Trinkhalme 07/2021 freischalten

Liste der 6 getesteten Produkte
Ess­bare Trinkhalme 07/2021 - Auf Getreidebasis
  • Knusperhalm Hauptbild
    Knusperhalm
  • Wisefood Pasta Trinkhalme Hauptbild
    Wisefood Pasta Trinkhalme
  • Wisefood Superstraw Essbare Trinkhalme Hauptbild
    Wisefood Superstraw Essbare Trinkhalme
Ess­bare Trinkhalme 07/2021 - Auf Stärkebasis
  • The Q Life Premium Strohhalme aus Reis & Tapioca Mix Hauptbild
    The Q Life Premium Strohhalme aus Reis & Tapioca Mix
Ess­bare Trinkhalme 07/2021 - Auf Zuckerbasis
  • Sorbos Edible Straws Cinnamon Hauptbild
    Sorbos Edible Straws Cinnamon
  • Sorbos Edible Straws Neutral Hauptbild
    Sorbos Edible Straws Neutral

EU-Verbot von Einweg-Plastik

Trinkhalme gehören neben Getränkeflaschen, Watte­stäbchen und Plastiktüten zu dem Müll, der am häufigsten an europäischen Stränden gefunden wird. Aber damit dürfte es bald vorbei sein. Ab 3. Juli wird europaweit die von der EU 2019 verabschiedete Richt­linie umge­setzt, die bestimmte Einwegprodukte wie Plastikhalme verbietet – in Deutsch­land geschieht das durch die Einwegkunststoffverbotsverordnung.

Essbare Strohhalme im Test kaum schad­stoff­belastet

Mitt­lerweile gibt es jede Menge verschiedener Trinkröhr­chen. Einige der essbaren Alternativen hat die Stiftung Warentest im Labor untersucht. Drei sind aus Hartweizengrieß, einer aus Reis und Tapioka, zwei aus Zucker. Trinken lässt sich mit allen. Schad­stoffe fanden wir, wenn über­haupt, nur in sehr geringen bis geringen Mengen. Die fallen bei der Verzehr­menge eh kaum ins Gewicht. Die besten, essbaren Strohhalme im Test sind die auf Getreidebasis.

Unser Rat

Für den gesel­ligen Grill­abend oder Kinder­geburts­tag können essbare Trinkhalme einen Versuch Wert sein – nur nicht solche aus Zucker. Halme auf Getreidebasis haben im Test am ehesten über­zeugt. Auch wieder­verwend­bare Alternativen stehen zur Wahl (Alternativen zum Einweg-Plastikstrohhalm).

Stabilitäts­prüfung in Cola und Wasser

Wir haben mit kalter Cola und heißem Wasser gemessen, wie lange die Halme im Getränk durch­halten. Heißes macht ihnen schneller zu schaffen als Kaltes (Tabelle Essbare Trinkhalme). Am verläss­lichsten präsentieren sich die Röhr­chen aus Getreide, am instabilsten die Zucker-Strohhalme. Von The Q Life haben wir einen bunten Halm-Mix auf Stärkebasis geprüft: hergestellt aus Reis und Tapioka – Stärke aus der Maniokwurzel. Das Durch­halte­vermögen dieser Halme ist sehr ungleich (Stabilitätstest in Cola).

Tipp: Wie stabil zeigen sich essbaren Strohhalme in Cock­tails? Probieren Sie es doch mal aus mit unserem Rezept für drei Sommer-Cocktails.

Von kräftig süß bis röstig-knusp­rig

Alle Röhr­chen geben einen sehr leichten Geschmack an Wasser ab. Bei Getränken mit Eigen­geschmack dürfte das unbe­merkt bleiben. Doch wie schme­cken die essbaren Halme selbst? Die aus Zucker von Sorbos kräftig süß. Ein Röhr­chen entspricht mehr als zwei Stück Würfel­zucker. Das ist weder gut für die Zähne noch fürs tägliche Zucker­konto – absolut unnötig. Am gefäl­ligsten lassen sich die drei Getreide­produkte wegknabbern. Der Knusperhalm ist röstig-knusp­rig. Die Röhr­chen von Wisefood schme­cken nach kalter Makkaroni beziehungs­weise nach Pasta mit Apfel. Mit 7 Cent pro Stück sind sie die güns­tigsten im Test (Tabelle Essbare Trinkhalme). Wermuts­tropfen: Beide sind in Plastiktüten verpackt.

Strohhalme aus Glas und Metall

Abfall zu vermeiden und die Auswirkungen von Kunststoff auf die Umwelt zu verringern – darum geht es beim Verbot der Einweghalme. Essbare Trinkhalme landen bestenfalls im Magen statt im Müll. „Wann immer möglich sind als Alternative zu kurz­lebigen Einwegvarianten wieder­verwend­bare Produkte die beste Wahl“, sagt Sonia Grimminger vom Umwelt­bundes­amt. Die gibt es zum Beispiel aus Metall oder Glas (Alternativen zum Einweg-Plastikstrohhalm). „Die Faust­regel lautet: so häufig und lange wie möglich verwenden.“

Lange Nutzungs­dauer ökologisch vorteilhaft

Glas- und Metall­produkte erfordern zwar in der Herstellung mehr Energie als solche aus Kunststoff, mit jeder Nutzung reduziere sich aber die Belastung. „Wichtig ist vor allem, dass wieder­verwend­bare Verpackungen und Produkte tendenziell seltener in der Umwelt entsorgt werden“, so Grimminger. Das Verbot der Einweghalme ab Juli gilt übrigens für die Hersteller. Händler dürfen Lager­bestände noch abver­kaufen – damit die Halme nicht ungenutzt im Müll landen.

8

Mehr zum Thema

8 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • HalmSchwester1 am 07.07.2021 um 09:53 Uhr
    Die flexible Alternative zum Plastikstrohhalm

    Hallo zusammen, als ich auf diese rege Diskussion der Alternativen zum Einweg-Plastikstrohhalm v.a. in Bezug auf Pflegeinrichtungen gestoßen bin, wollte ich sofort die Erfindung der HalmBrüder mit Euch teilen. Unser junges Start-up löst genau die angesprochenen Probleme. Mit dem Turtleneck® Straw entwickelten wir die flexible Alternative zum Plastikstrohhalm. Durch die Verwendung von biegsamem Edelstahl lässt sich sein Mundstück einfach und unendlich knicken und ersetzt den Plastikstrohhalm vollständig in seiner Funktion. Sowohl die Verwendung von lebensmittelechtem Edelstahl als auch sein großer Durchmesser und die abgerundeten Kanten des Mundstücks sorgen für maximale Sicherheit. Das macht den Trinkhalm zur Strohhalm-Alternative, die auch von Senioren und Menschen mit Handicap flexibel genutzt werden kann. Zusätzlich ist er durch seine einfache Reinigung in der Spülmaschine hygienisch unbedenklich und garantiert sauber trotz seiner Undurchsichtigkeit (unabhängig geprüft).

  • IrisGruber am 03.07.2021 um 11:42 Uhr
    Reinigung mit kleiner Flaschenbürste einfach

    Ich lebe nachhaltig und nutze trotzdem gerne die schönen pastellfarbenen Kunststoff-Strohhalme mit größerem Durchmesser - wie es sie beispielsweise in dem schwedischen Möbelhaus gibt - für selbstgemixte grüne Smoothys, Milchshakes, Cocktails etc. Für mich hat das etwas mit Stil zu tun. Ein Cocktail ohne Trinkhalm geht für mich gar nicht.
    Ich nutze jeden Strohhalm zu Hause ca. 10 bis 20 mal. Sie sind einfach mit einer schmalen Flaschenbürste zu reinigen. Warum verkauft man nicht einfach Strohhalme mit so einer kleinen Flaschenbürste?
    Strohhalme aus anderen Materialien ergeben ein ganz anderes Mundgefühl. Es ist ja auch nicht egal aus welcher Tasse oder welchem Glas ich trinke. Wichtig ist einfach, dass Nachhaltigkeit schon früh gelernt wird und etwas in der Umwelt zu entsorgen zum No Go wird. Wer das nicht verinnerlicht hat, wird auch Glas- und Metallstrohhalme nicht mehrfach verwenden. Worin besteht da der Vorteil für die Umwelt?

  • Surabla am 29.06.2021 um 10:13 Uhr
    Nichts für die Pflege

    Hallo @Krissy22,
    das Pflegepersonal hat auch auf jeden Fall Zeit dafür, Trinkhalme nach eingaviertem Namen zu sortieren. Machen Sie doch mal ein Praktikum in einem Pflegeheim, dann wissen Sie wie das ist und können mitreden.
    Und der Knick im Edelstahltrinkhalm ist schön, aber der Winkel ist fest und daher nicht für jeden geeignet. Gerade nicht für ältere Personen, die das Glas nicht schräg halten können, weil sie sonst den Inhalt verschütten.
    Ich persönlich nutze privat auch Nudeln, also Makkaronis, als Trinkhalm.
    Allerdings kann man diese nicht abwinkeln.

  • Snake2010 am 28.06.2021 um 12:46 Uhr
    Dummheit wird mit Regulierung bestraft

    Das ist ein typischer Fall dafür, dass das exzessive Ausnutzen von Möglichkeiten letztendlich dazu führt, dass etwas verboten wird. Ich kann mich meinem Vorredner AldoRei nur anschließen, dass ein Trinkhalm üblicherweise unnötig ist. Wie der Kommentar von Oceanwaves zeigt, gibt es einzelne Fälle (z.B. Pflege), wo er sinnvoll wäre, und an diesen Stellen muss man nun mit Einschränkungen zurechtkommen, die unnötig wären, wenn jeder verantwortungsvoll handeln würde.
    Wann lernen wir endlich, dass die beste Methode zur Verbesserung in vielen Fällen der Verzicht auf Ausschweifungen ist?

  • AldoRei am 26.06.2021 um 22:48 Uhr
    wofür überhaupt Trink-Halme?

    Ich denke Warentest sollte zunächst mal die Null-Variante testen. Also betrachte, wo wir überhaupt Trink-Halme brauchen. Die umweltfreundlichste Variante ist sicher die, die nicht erzeugt, benutzt, ggf. gereinigt und entsorgt wird. Ich schätze mal, dass in über 90 % er Fälle übethaupt keine benötigt werden.
    Zusatzthema: Wie können Metal- oder Glas-Halma zuverlässig, hygienisch und umweltfreundlich gereiningt werden?