Ein Fotodrucker für Handys druckt Ihre liebsten Erinnerungen vom Smartphone unkompliziert aus. Wie das funktioniert und welche Modelle lohnenswert sind, verrät der Vergleich.
Seit Fotos sich digitalisierten, erfuhren sie eine beispiellose Entwertung. Anstatt sich vorher Gedanken über die Gestaltung eines Bildes zu machen, knipsen wir alle wie wild drauf los. Ist ja auch klar, unser Smartphone haben wir immer dabei und schöne Erinnerung festzuhalten, bereitet größte Freude. So schön die Erinnerungen auch sein mögen, so selten kommen wir leider in den Genuss, in ihnen zu verweilen.
Das liegt auch daran, dass die Bilder im digitalen Nirvana versauern und mitunter nur noch schwer aufzufinden sind, neben all den Memes, Videos und ach so lustigen oder tiefsinnigen Sprüchen, die unser Smartphone – endloser WhatsApp-Gruppenchats sei Dank – mit ihrer Anwesenheit besudeln. Schluss damit, raus aus den Gruppen, rein ins Vergnügen gedruckter Fotokunst: Genau das versprechen kleine Fotodrucker für Handys. Sie stehen für die Wiederauferstehung des analogen Fotos und vereinen sie mit den Vorzügen der digitalen Fotografie.
So funktionieren die Fotodrucker für Handys
In der Regel kommunizieren die Fotodrucker für Handys mit dem Smartphone über Bluetooth und eine dazugehörige App, die auf Ihrem Gerät installiert sein muss. In die Software laden Sie Ihre Fotos aus der Mediathek. In einigen Anwendungen der Hersteller lassen sich die Bilder noch etwas bearbeiten, beispielsweise mit einem Filter verschönern oder zurechtschneiden. Teilweise können Sie auch QR-Codes auf die Rückseite der Fotos drucken. Scannt man diese mit dem Smartphone, verraten sie die Metadaten des Bildes oder verweisen auf ein bestimmtes Lied, das in Verbindung mit dem Foto steht.
Natürlich arbeiten die meisten Fotodrucker für Handys mit einem Akku, der per Micro-USB geladen wird. Ausnahmen bilden hier der Kodak Dock Plus und der Agfaphoto Fotodrucker. Wieso, weshalb, warum, erklärt das wohl kaufentscheidendste Argument für die meisten Fotograf:innen: und zwar die Bildgröße der gedruckten Fotos. Beide genannten Druckern bedienen die Maße 100 x 150 Millimeter (mm), was im Vergleich recht groß ist. Die Fotos eignen sicher eher für das private Fotobuch. Keine Sorge: Die meisten Fotodrucker für Handys bedienen kleinere Größen, die auch in die Brieftasche passen.
INSTAX Link WIDE
- Bildmaße: 62 mm x 99 mm
- Bilder pro Rolle: 10
- Besonderheit: Akku
Fotograf:innen, die auf den Charme von Polaroids stehen, sollten sich den INSTAX Link WIDE von Fujifilm genauer anschauen. Er fasst die WIDE-Sofortbilder des Herstellers, die Fotos mit einer Höhe von 62 und einer Breite von 99 mm drucken. Seine Bedienung ist denkbar einfach: Per Micro-USB zieht der Akku seinen Strom. Einmal geladen, schalten ihn Fotograf:innen am Powerknopf ein. Er befindet sich mittig auf der Oberseite des Druckers. Die dazugehörige App laden Sie aus dem App Store herunter.
Einmal mit dem Drucker per Bluetooth verbunden, wählen Sie die Fotos von Ihrem Smartphone aus, um sie anschließend ausdrucken. Günstig ist der Spaß allerdings nicht. Für 20 Sofortbilder berappen Sie bei Amazon knapp 19 Euro. Bei dem Preis ergibt der Drucker aber durchaus Sinn, denn nichts ist ärgerlicher, als ein teures Polaroid dank handwerklicher Fehler oder falscher Belichtung mit einer analogen Polaroidkamera zu verschwenden. Der Fotodruck gelingt übrigens ähnlich schnell wie bei einer Polaroid-Kamera. Nach dem Druck braucht das Sofortbild aber noch eine bis zwei Minuten, um entwickelt zu sein.
Fotodrucker für Handy: Polaroid Hi-Print
- Bildmaße: 54 mm x 86 mm
- Bilder pro Rolle: 20
- Besonderheit: Selbstklebende Fotos
In eine ähnliche Kerbe wie der INSTAX Link WIDE schlägt auch der Polaroid Hi-Print. Er verfügt ebenfalls über einen Akku und eignet sich damit ideal, um mit auf Reisen zu gehen. Die ausgedruckten Bilder sind geringfügig kleiner als die des INSTAX Link WIDE. Dafür bieten sie zwei Besonderheiten: Erstens können Sie Ihre Smartphone-Fotos randlos ausdrucken. Und zweitens sind die Bilder selbstklebend. Perfekt, wenn Sie gedenken, die Ausdrucke in einem Fotoalbum festzuhalten. Preislich schlägt Polaroid die Fujifilm-Konkurrenz ebenfalls: 20 Abzüge kosten Sie um die 17 Euro.
Wichtig: Auch der Polaroid-Drucker arbeitet mit einer App zusammen, die Sie auf Ihrem Smartphone installieren müssen. Im Vergleich zur Software von Fujifilm bietet diese aber noch ein paar weitere Gestaltungsmöglichkeiten für die Fotos. So können Sie die Bilder in der App noch beschriften oder Filter auf ihnen anwenden. Für den Druck braucht der Polaroid Hi-Print allerdings etwas länger. Das lieget daran, dass der Drucker die Farben nacheinander auf das Bild druckt und das Foto deshalb immer rein- und rauszieht. Die Tinte dafür ist den Filmkartuschen enthalten.
Kodak Mini 3 Retro 4Pass
- Bildmaße: 76 mm x 76 mm
- Bilder pro Rolle: 10
- Besonderheit: Günstige Fotos
Natürlich darf auch der US-amerikanische Fotoriese aus Rochester nicht fehlen, wenn es um Fotodrucker fürs Handy geht. Ganz im Gegenteil, Kodak ist der Hersteller mit den meisten Fotodrucker im Sortiment. Der Kodak Mini 3 Retro arbeitet ähnlich wie der Polaroid Hi-Print, druckt also die Farben nacheinander und braucht entsprechend seine Zeit. Und auch sonst eint sich seine Bedienung mit dem vorangestellten Fotodrucker von Polaroid.
Über eine kostenlose App kommuniziert Ihr Smartphone mit dem Fotodrucker für Handys. In der App können Sie auswählen, ob das Foto mit oder ohne Rand gedruckt werden soll. Als erster Drucker im Vergleich setzt der Mini 3 Retro dabei auf ein quadratisches Format von 76 x 76 mm. Seinen Strom bezieht der Akku abermals über eine Micro-USB-Buchse. Schön: Die Fotos sind vergleichsweise günstig. Für 60 Abzüge berappen Käufer gerade einmal 21,99 Euro und damit 36 Cent pro Abzug. Günstiger geht es nicht. Und auch hier gilt, dass sich die Tinte für den Druck in den Kartuschen der Fotos befindet.
Kodak Step Instant Fotodrucker
- Bildmaße: 50 mm x 76 mm
- Bilder pro Rolle: 10
- Besonderheit: Günstige Bilder
Mit knapp 80 Euro liegt der Kodak Step Instant preislich auf dem Niveau des Polaroid Hi-Print. Das war es dann aber auch schon. Seine Fotos sind etwas kleiner als die des Polaroid-Konkurrenten. Und sie sind günstiger: 100 Stück gibt es für 55 Euro, also knapp 55 Cent pro Abzug. Das ist um die 30 Cent günstiger als die Abzüge von Polaroid. Das könnte mitunter an einer etwas anderen Technologie des Drucks liegen. Der Kodak Step Instant ist ein sogenannter Zink-Drucker. Zink steht für «Zero Ink». Das bedeutet schlicht, dass der Step Instant keine Tinte für seinen Druck benötigt.
Stattdessen setzt er auf Thermalpapier, dessen Schichten unterschiedlich auf Temperatur reagieren und so ein Bild erzeugen. Bei der Bedienung bietet sich aufmerksamen Leser wenig Neues: Per Micro-USB lädt sich der Akku des Kodak Step Instant auf, über die dazugehörige App wählen Sie Fotos aus und bearbeiten sie und natürlich sind die Bilder selbstklebend, wenn sie die Schutzfolie auf der Rückseite entfernen.
Agfaphoto Fotodrucker
- Bildmaße: 100 mm x 150 mm
- Bilder pro Rolle: 40
- Besonderheit: Keine
Der erste Fotodrucker fürs Handy ohne Akku ist der Agfaphoto Realpix. Eine große Innovation dürfen Fotograf:innen hier aber nicht erwarten. Preislich liegt er acht Euro unter dem Kodak Dock Plus, der Fotos in gleicher Größe ausdruckt. Die Fotos für den Agfaphoto-Drucker kosten dabei 58 Cent pro Stück, die für den Kodak-Drucker nur 40 Cent. Die Bedienung gelingt wieder per App. Fürs Reisen ist der Fotodrucker etwas zu groß. Beim Druck setzt Agfaphoto auf Tinte, die sich in den Papierkartuschen befindet.
Kodak Dock Plus 4Pass
- Bildmaße: 100 mm x 150 mm
- Bilder pro Rolle: 40
- Besonderheit: Günstige Fotos
Und auch bei dem Kodak Dock Plus 4Pass gibt es nicht mehr viel zu berichten. Per App richten Sie die Bilder auf Ihrem Smartphone für das Format aus. Einen Akku bietet der Drucker nicht. Die Kosten pro Bild belaufen sich auf 40 Cent. Auch Kodak setzt bei seinem Drucker auf Tinte und na klar, auch die befindet sich bereits in den Kartuschen des Fotopapiers. Für den Druck benötigen sowohl Agfaphoto- und Kodak-Modell etwas mehr als eine Minute pro Bild.
INSTAX Mini Evo mit Hybridfunktion
- Bildmaße: 46 mm x 62 mm
- Bilder pro Rolle: 10
- Besonderheit: Hybrid aus Kamera und Drucker
Eine Besonderheit darf in diesem Vergleich nicht fehlen und diese Besonderheit bietet Fujifilm mit der INSTAX Mini Evo. Dabei handelt es sich um eine Polaroid-Kamera, bei der man vorher die Bilder sehen kann und dann entscheidet, ob man diese drucken will. So stellen Fotograf:innen sicher, dass sie keine teuren Polaroids verschwenden. Schön: Wenn man dann doch mal einen Schnappschuss mit dem Smartphone gemacht hat, den man gerne ausgedruckt wissen will, geht das natürlich auch. Alles, was es dafür braucht, ist natürlich wieder die dazugehörige Smartphone App. Die Kosten pro Bild sind mit circa einem Euro allerdings sehr hoch.
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