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So bekommt man einen Medizin-Studienplatz | reporter

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So bekommt man einen Medizin-Studienplatz | reporter

Esra: Verabschiedet euch von eurer Freizeit,
von eurem privaten Leben, ab jetzt geht nur noch Medizin und eigentlich ist es auch so. Zum Wintersemester hab ich gut 80 Briefe geschrieben
– in der Hoffnung, irgendwo noch einen Platz ausgelost zu bekommen. Saadet: Echt? Krass. Ja. S: Medizin studieren – für viele junge
Leute ist das der Traum schlechthin. Doch ohne ‘ne Abi-Note von 1,0 ist es quasi
unmöglich, einen Studienplatz zu bekommen. Ganz ähnlich war das auch bei mir, ich hätte
super gerne Medizin studiert, hatte aber keine Lust, irgendwie Jahre auf einen Platz zu warten. Trotzdem frage ich mich manchmal, ob ich es
nicht mit ein bisschen mehr Biss doch geschafft hätte. Deswegen habe ich mich an einer Hochschule
beworben, bei der es eben nicht nur um den Abi-Schnitt geht, sondern eigentlich eher
um die persönliche Eignung und genau die wird in einem Auswahlverfahren getestet, bei
dem ich mitmachen werde. Vorher treffe ich mich aber mit Esra, der
hat sein Studium schon hinter sich und kann mir erzählen, was mich im Studium erwarten
würde und was für Eigenschaften ein guter Mediziner mitbringen muss. Und ich bin mal gespannt, ob ich denn einen
Studienplatz ergattern könnte oder eher nicht.

S: Es riecht schon nach Krankenhaus. S: Hi. E: Hallo. S: Du bist Esra oder? E: Ja, genau. S: Hi, freut mich, Saadet. Cool, dass wir dich begleiten dürfen. E: Ja, sehr gerne. S: Cool. Mein Ziel ist es ja, quasi zu schauen, ob
ich einen Medizinstudienplatz bekommen würde. Wie war denn das bei dir, hast du direkt beim
ersten Versuch deinen Platz bekommen? E: Ja, habe ich bekommen. S: Echt? E: Ja, ich hatte…
S: Warst du so ein Überflieger? E: Naja gut, ich weiß jetzt nicht, ob man
das so nennen kann, aber ich hatte einen Abi-Durchschnitt von 1,5, aber ich hatte vorher noch neun Monate
Zivi gemacht und dann kriegt man halt NC-Punkte gutgeschrieben.

S: Ok, hast du denn dann damit gerechnet,
dass du direkt reinkommst? E: Ne, auf keinen Fall. Eine Freundin von mir hat zum Beispiel ein
2,0-Abi gehabt und hat bis heute keinen Studienplatz gekriegt und die wartet schon fast 6-7 Jahre
drauf. S: Und wie sieht jetzt dein Alltag aus? Was machen wir jetzt? E: Also, gerade ist jetzt noch ein Fahrradsturz
gekommen, er hat zwei Wunden im Gesicht, die wir jetzt gleich auch einmal nähen werden. S: Oh. E: Ja, der Kollege hat schon ein bisschen
vorbereitet und dann starten wir jetzt gleich. S: Okay, gucken wir uns das mal an.
*klopft* E: Bist du bereit? Einmal schon mal kannste Hände desinfizieren.

Möchtest du auch Handschuhe anziehen? S: Oh, ja vielleicht. Wär gut, oder? E: Welche Größe denn, zufällig? Och Gott, 6 vielleicht, 6,5 oder 7. S: Ok. E: Den Mundschutz einmal auf, genau. Jetzt müssen wir gleich nochmal eben wechseln,
oder ohne kleben vielleicht. Ist ok so? Als erstes desinfizier ich das einmal ein
bisschen, ok. Du kannst mir eben einmal die Schere geben,
wenn ich die brauche. S: Die da? E: Ja und vielleicht nochmal eine Kompresse,
kannst du das anfassen. Ist ok? Patient: Ja. S: Uhh, schwer mit anzusehen irgendwie.

Assistent: It´s done. E: It´s done. S: Das war’s schon? E: Das war’s schon, ja. Ganz normal Wundversorgung eigentlich. S: Ja. E: Die auch tagtäglich hier irgendwie vorkommt. S: Aber für mich ist das jetzt super schlimm
gewesen, das anzuschauen. Lernt man das denn im Studium? E: Das lernt man ja, zum Teil auch im Studium,
man macht ja Praktika während des Studiums und da lernt man das schon. Ja, man darf dann schon im OP auch mitarbeiten
oder in der Ambulanz, dann darf man mal was nähen oder knoten, ja, und da fängt das
dann an.

S: Das heißt, ihr habt ja einen super vollen
Stundenplan. Welche Eigenschaften muss man denn da mitbringen,
um das durchstehen zu können? E: Geduld, Disziplin, würd ich sagen, ja
und eigentlich auch den Willen, dass man auch am Ende besteht oder bestehen möchte. Ja, also wer dem Druck nicht standhält, der
ist im Prinzip so ein bisschen fehl am Platz. S: Boah. E: Ich weiß noch die erste Vorlesung war
von dem Dekan, der hat dann gesagt: „Verabschiedet euch von eurer Freizeit, von eurem privaten
Leben, ab jetzt geht nur noch Medizin“, und eigentlich ist es auch so. S: Was würdest du sagen, macht einen guten
Mediziner aus, also muss der einfach nur schlau sein oder muss…? E: Ne, also um ein guter Arzt zu sein, gehört
eigentlich viel mehr dazu, also für mich persönlich ist immer die soziale Komponente
ganz wichtig, dass man trotz alledem, weil das ein sehr stressiger Beruf ist, sich trotzdem
kurz Zeit nehmen für den Patienten und ein bisschen empathisch sein, also das ist sehr,
sehr wichtig. Also ich persönlich sehe das eigentlich als
eine der wichtigsten Komponenten.

E: Hallo, jetzt zeigen wir mal eben kurz die
Röntgenbilder dazu, damit du einen kleinen Eindruck da einmal hast, was er noch für
sonstige Verletzungen hat. S: Ok, das heißt, es war nicht nur das Gesicht,
sondern auch… E: Genau, er hatte mehrere Prellungen und
Hämatome in bestimmten Bereichen. S: Ja. E: Auf den ersten Blick sieht das auch komplett
unauffällig aus. S: Boa, aber das ist wirklich spannend, ich
glaube, ich kann echt die Leute verstehen, die wirklich sagen, gut ich warte jetzt ewig,
um das studieren zu können. Hast du vielleicht, also, was gibt es da noch
für Möglichkeiten außer warten? E: Also es gibt mehrere Möglichkeiten, zum
einen kann man ja noch vorher ne Ausbildung anhängen, wo man gerade in dem medizinischen
Bereich vorher Luft schnuppern kann, dann gibt es noch andere Auswahlverfahren, Medizinertest,
den man einmal machen kann, um seine NC-Punkte zu verbessern. Dann gibt es noch Privatunis, die auch ein
anderes Auswahlverfahren mit sich bringen, nicht nur den NC berücksichtigen, sondern
auch andere Komponenten.

S: Ich nehm ja jetzt auch an so einem speziellen
Auswahlverfahren teil, du hast das ja jetzt nicht mitgemacht aber was denkst du, könnten
da für Fragen kommen, wie…? E: Ich kann’s mir schon vorstellen, dass
dann einige Sachen medizinisch auch abgefragt werden, reine Basics und zum anderen werden
auch noch andere Komponenten abgefragt, also soziale Komponenten oder auch ja, logisches
Denken, dass man auch Empathie vielleicht mitbringt und dementsprechend denke ich mal,
dass die da auch nochmal ein paar Sachen nachfragen. S: Vielen Dank für die ganzen Tipps und dass
ich dich jetzt hier so begleiten durfte, das war wirklich sehr, sehr spannend. E: Das freut mich. S: Ja, doch und ich glaub da kann ich was
mitnehmen.

Danke, tschüss. E: Viel Erfolg, tschau. S: Oh, das waren wirklich spannende Einblicke,
auch direkt bei der Behandlung dabei zu sein. Und ich glaub, ich weiß jetzt auch viel eher,
was mich in so 'nem Medizinstudium erwarten würde und besonders das, was Esra gesagt
hat, hier: „Empathie und Durchhaltevermögen.“ Ich glaub, das bringt mir auch nochmal was
fürs Auswahlgespräch. So, die Spannung steigt. Wir sind jetzt hier an der medizinischen Hochschule
in Brandenburg angekommen. Und hier wird heute getestet, ob man mich
denn hier als Medizinerin aufnehmen würde, ob ich denn hier Medizin studieren dürfte. Ich musste vorher sogar ein Motivationsschreiben
herschicken. Hach, mal gucken, ob die mich nehmen würden. Ich geh mal rein. Hallo! Empfang: Hallo! S: Hallo! Saadet Czapski.

E: Hallo, Frau Czapski! Sie haben heute die Nummer 453, Sie haben… S: Die merk ich mir! E: Genau, die merken Sie sich. Die machen Sie sich bitte ran, damit die Gutachter
auch wissen, dass sie den richtigen Bewerber bewerten. Sie durchlaufen ja heute acht Stationen. S: Ähm, wo sind denn die anderen? E: Die anderen sind hinten im Raum 206. Ich bring Sie mal nach hinten. S: Ja, danke schön! E: Bitte. S: Ich hab jetzt erst das Einführungsgespräch. Mitbewerber: Ach, du bist beim ersten Gespräch. S: Und du? M: Ich bin bei Gruppenarbeit, hier. Koordinatorin: 622, die 104 und die 242. S: Oookay…
M: Na, dann viel Glück! S: Danke. Die Jacke kann ich hierlassen, oder? K: Die können Sie hierlassen, ja. Viel Spaß, viel Spaß! S: Ich hab ein bisschen Schiss, hey. K: So, die 622 hier vor dieser Tür. Und, genau. S: Wir warten. K: Und einmal vor dieser Tür. S: Okay. K: Ich sag gleich Bescheid, dann dürft ihr
anklopfen und eintreten.

S: Scheiße. Wie nervös bist du? Mitbewerberin: Schon ein bisschen. *lacht* S: Hast du dich denn vorbereitet? M: Ja, also halt übers Bundesland informiert,
über die Uni informiert. *Saadet lacht*
S: Oh, nein. Okay, gut. K: So, Station 1a-b dürfte jetzt klopfen
und eintreten. M: Dann viel Glück. S: Hallo! Herr Noske: Hallo! S: Frau Czapski. Herr Deckert: Hallo, Frau Czapski! Herr N.: Erzählen Sie doch vielleicht mal,
was Ihre Motivation ist, Medizin zu studieren? S: Das kam glaub ich auch, weil mir Bio in
der Schule so unglaublich viel Spaß gemacht hat. Ich hatte halt auch den Leistungskurs, hatte
da ‘nen super Lehrer und fand das so, so spannend. Herr D.: Was ist jetzt gereift, dass Sie jetzt
meinen: „Nun soll es ein Medizinstudium doch sein“? S: Mit 18, da habe ich noch Zuhause gewohnt
bei Mama. Bin danach auch erstmal ins Ausland gegangen
und hab da glaub ich auch nochmal mehr gelernt, offen und unvoreingenommen auf Leute zuzugehen.

Was glaub ich auch ganz, ganz wichtig ist
in dem Job. Herr D.: Können Sie sich das vorstellen,
dass Sie sich einbringen ins Studium? Nicht nur als Konsumenten? Herr N.: Können Sie das nochmal genauer sagen,
was Sie mit dem menschennahen Konzept meinen? S: Also ich glaub für alles muss man ziemlich
gut sein, aber das ist halt so, das find ich wichtig. Herr D.: Wie lernen Sie denn? Also zum Beispiel für eine Klausur. S: Dieser Teamgedanke, das finde ich super,
dass man selber halt den anderen… *Uhr piept*
S: Ja, da ist die Zeit um. Danke schön! Beide: Bitte schön! S: Oh, ja manchmal bin ich schon ganz schön
ins Straucheln geraten. Aber am Ende war’s halt tatsächlich ein
ganz normales Bewerbungsgespräch und da wird halt geprüft, ob man’s wirklich möchte
oder nicht.

Da kann man sich glaub ich gut drauf vorbereiten. Jetzt haben wir alle einzeln Aufgaben, die
wir gerade durchlesen müssen und dann müssen wir Fragen dazu beantworten und Problemlösungen
vorstellen oder zum Beispiel auch beschreiben, wie wir uns in Konfliktsituationen verhalten
würden. Koordinator: So, dann jetzt bitte kurz anklopfen. Herr Dahlmann: So, wir haben sieben Minuten
Zeit… S: Jaa. Herr D.: …uns ein wenig zu unterhalten. Die Situation haben Sie ja draußen schon
gelesen. Was denken Sie denn darüber? Was könnte man so machen in solchen Situationen,
wenn Sie selber drinstecken würden? S: Also ich würd definitiv mit dem Studenten
sprechen und ihn darauf ansprechen und fragen, wie er jetzt im Nachhinein die Lage einschätzt
und ihn dazu auffordern auch, das anzusprechen, seinem Chef Bescheid zu geben quasi… Das
könnte ich gar nicht alleine entscheiden.

*Uhr piept* S: Und? M: Langsamer reden, dann… S: Hallo! Nach Möglichkeit am Abend vorher sich nochmal
vorzubereiten. *Saadet stöhnt* *Musik* S: Der eine Prüfer hat viel weniger geredet
als die anderen, oder? *lachen* S: Also ich weiß jetzt nicht, wie akut die Haifisch-Lage in Südafrika ist. *Musik* *Uhr piept* S: Oah, ich bin gerade so froh, dass wir jetzt
hier kurz Pause haben. Wie findest du’s denn? M: Man muss sich auf alles so ein bisschen
einstellen. Es ist schon anstrengend, vor allem, weil
es so viele verschiedene Aufgaben sind irgendwie. Und die so kurz hintereinander kommen, da
muss man sich ja auch neu eindenken. S: Ja, finde ich auch. Ich fand’s echt fordernd auf jeden Fall. Was hast du denn alles probiert, um einen
Medizinstudienplatz zu bekommen? M: *lacht* S: Oh, weh! M: Also, ich hab ein FSJ gemacht im Rettungsdienst. Das wird ja angerechnet zum Teil in Deutschland, ich hab den Medizinertest in Deutschland mitgeschrieben und halt jedes Semester Losverfahren an allen
Unis, die teilnehmen.

Also zum Wintersemester habe ich gut 80 Briefe
geschrieben, in der Hoffnung irgendwo noch nen Platz ausgelost zu bekommen. S: Echt? M: Ja. S: Krass. So, Aufbruchsstimmung: Der Tag ist jetzt erstmal
vorbei. Ich treff mich jetzt noch schnell mit dem
Herrn Hoffmann, der ist hier Gutachter und hat das im Vorhinein so ein bisschen mit mir
organisiert. Und von dem erfahr ich jetzt, ob ich’s denn
geschafft hätte oder nicht. Hach, was ein Tag, Herr Hoffmann! Herr Hoffmann: Was ein Tag! *lacht*
S: Was ein Tag. *lachen* Ich bin froh, dass es vorbei ist. Herr H.: Was haben Sie gelernt heute? S: Ich hab gelernt, dass es hier tatsächlich
sehr darauf ankam, man selbst zu sein.

Welche Eigenschaften sind es denn speziell,
die man hier mitbringen sollte? Herr H.: Alle 144 und wahrscheinlich auch
noch mehr, die wir einladen könnten, haben einen persönlichen, einen sehr persönlichen
Grund, warum sie Medizin studieren wollen. Und, was ich persönlich ganz wichtig finde,
ist, dass Sie eine Neugierde haben. Zusätzlich zur Empathie, Teamfähigkeit,
Durchsetzungsstärke. S: Ich hab mich jetzt hier durch das Auswahlverfahren
gequält – obwohl, so schlimm war’s nicht – würd ich hier ‘nen Platz bekommen? Herr H.: Ich kann einschätzen, dass Sie vielleicht die erste Hürde schon nicht genommen hätten. Das besteht ja darin, dass Sie uns ein Motivationsschreiben schicken, aus dem für uns hervorgeht, warum Sie Medizin studieren wollen und da ist die Bewerberlage so, dass da so viele das machen wollen und auch wissen, warum Sie das machen,
das ist bei Ihnen nicht. Es gibt jetzt nicht wie bei vielen anderen
Bewerbern den Punkt, wo man jetzt spürt, die will jetzt Ärztin werden.

Sondern da ist‘s eher: Journalistin passt
auch. Von daher haben Sie glaub ich eine gute Wahl
getroffen, so. *lachen* S: Genau, super. Vielen Dank, danke schön! Herr H.: Sehr gerne. S: Oh, wow. Also ich muss sagen, der Tag hat mir tatsächlich
gezeigt, dass ich glaub ich in einem Medizinstudium total falsch aufgehoben wäre, weil die anderen
Bewerber haben da richtig für gebrannt. Die hatten richtig Leidenschaft und das hat
man auch deren Lebenslauf angesehen, dass sie das unbedingt machen wollen und da wirklich
alles dran setzen.

Ich musste mich da auch nochmal an das Zitat
von Esras Professor zurückerinnern, weil der hat ja zu Esra gesagt, dass man sein Leben
komplett an den Nagel hängen kann, wenn man Medizin studiert, weil man sich halt so drauf
fokussieren muss. Und ich glaub, dafür bin ich einfach noch
nicht bereit. Wenn ihr wissen wollt, wie es mir bei der
Feuerwehr ergangen ist, dann klickt doch gerne da oben und schreibt mir gerne unten in die
Kommentare, ob ihr denn auch überlegt, Medizin zu studieren oder ob ihr es vielleicht schon
macht..

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