Seit Mitte Mai hat sich der mögliche Balkonkraftwerk-Ertrag von 600 auf 800 Watt erhöht – aber dürfen künftige Stecker-Solargeräte-Besitzer auch über 800 Watt Strom erzeugen und einspeisen?
Viele Menschen sind von der Möglichkeit angetan, eigenen, grünen und kostengünstigen Strom zu erzeugen. Wer bei dem Ziel, die Energiewende voranzutreiben, mitwirken möchte, kann sich eine steckerfertige Mini-PV-Anlage anschaffen und quasi sofort umweltfreundlichen Strom produzieren. Das kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch dem eigenen Portemonnaie.
Neue Regeln seit Mitte Mai
Im Mai fiel der Startschuss für das Solarpaket I. Die Folge: Wer ein Balkonkraftwerk kauft, hat weniger Papierkram zu erledigen. Obendrein darf mehr Strom ins Hausnetz eingespeist werden. Statt 600 Watt wie bisher sind jetzt 800 Watt erlaubt. Somit wird weniger konventionell produzierte Energie benötigt, was sich direkt auf der nächsten Stromrechnung bemerkbar macht. Aber wie sieht es eigentlich mit Balkonkraftwerken mit mehr als zwei Modulen und einer höheren Leistung aus?
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Wie viel Balkonkraftwerk-Ertrag ist möglich?
Je nach Strombedarf und Haushaltsgröße lässt sich mit einem kleinen Balkonkraftwerk jährlich um etwa zehn bis 20 Prozent Strom sparen, wenn dieses korrekt Richtung Süden ausgerichtet ist. Kleine Mini-PV-Anlagen bestehen in der Regel aus einem Solarmodul. Ein Modul hat eine Ausgangsleistung von etwa 400 bis 450 Watt. Seit Mai dürfen nun endlich bis zu 800 Watt ins Netz eingespeist werden. Damit kommen steckerfertige Balkonkraftwerke mit zwei Modulen und einem 800-Watt-Wechselrichter infrage. Mit dem Wechselrichter wird gewährleistet, dass nicht mehr als die erlaubten 800 Watt eingespeist werden können.
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Weitere Vorschriften – das ist bei der Installation eines Balkonkraftwerks zu beachten
Für die Installation und Nutzung einer Mini-PV-Anlage gibt es mit dem Solarpaket I noch folgende Vorschriften zu beachten:
- Das Balkonkraftwerk muss über einen Wechselrichter verfügen, der maximal 800 Watt in das Hausnetz einspeist.
- Die kleine Solaranlage muss noch bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden, aber nicht mehr bei dem Netzbetreiber.
- Die Registrierung im Marktstammdatenregister darf online erfolgen und besteht nur noch aus fünf kurzen Angaben.
- Rückwärtslaufende Ferraris-Zähler sind übergangsweise noch zulässig, werden aber nach und nach durch digitale Zweirichtungszähler ersetzt.
- Steckerfertige Balkonkraftwerke dürfen nun auch mit der normalen Schuko-Steckdose betrieben werden, es ist keine Wieland-Steckdose mehr nötig.
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Darf auch ein Balkonkraftwerk mit mehr als 800 Watt genutzt werden?
Balkonkraftwerke mit mehr als zwei Modulen sind mit diesen vereinfachten Anmeldebedingungen nach wie vor nicht erlaubt. Maximal dürfen 800 Watt ins eigene Hausnetz eingespeist werden. Das liegt vor allem daran, dass das Netzwerk Probleme bekommen könnte, wenn Tausende Haushalte selbstproduzierten Strom einspeisen. Auch Sicherheitsbedenken liegen bei der Entscheidung einer maximalen Grenze im Fokus. Fakt ist aber: Nutzer dürfen auch ein Balkonkraftwerk mit mehreren Modulen und einer höheren Leistung installieren – allerdings muss der Wechselrichter auf 800 Watt gedrosselt sein, um so nur die erlaubte Menge an Strom einzuspeisen. Natürlich dürfen auch größere Anlagen mit einem leistungsstärkeren Wechselrichter zum Einsatz kommen. In dem Fall greift aber nicht mehr die vereinfachte Anmeldung eines Balkonkraftwerks, die bürokratischen Hürden werden höher, und in der Regel muss ein Fachmann die Installation vornehmen.
Möglich ist aber ein Balkonkraftwerk mit vier Modulen und einem Wechselrichter, der auf 800 Watt drosselbar ist, wie das Modell von Kleines Kraftwerk. Sollten sich die Einspeisehöhen in Zukunft ändern, lässt sich der Wechselrichter entsprechend upgraden.
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800 Watt sind derzeit erlaubt
Wer von den neuen Regeln aus dem Solarpaket I für kleine Balkonkraftwerke profitieren möchte, sollte stets die maximale Einspeisehöhe von 800 Watt beachten. Damit sind Balkonkraftwerke mit bis zu zwei Modulen und einem 800-Watt-Wechselrichter möglich. Wer eine große Mini-PV-Anlage mit bis zu vier Modulen installieren möchte, sollte dennoch einen drosselbaren Wechselrichter nutzen. Soll mehr Strom als 800 Watt ins Netz eingespeist werden, greifen die Regeln für reguläre Solaranlagen, die deutlich umfangreicher sind und mehr Bürokratie sowie eine fachgerechte Installation bedeuten.
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