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Sophia: Roboter hält Abschlussrede vor 2000 Studenten – und empfiehlt Blauschimmelkäse-Dip

Sophia Roboter hält Abschlussrede vor 2000 Studenten – und empfiehlt Blauschimmelkäse-Dip

Roboter KI Sophia

Sophia ist ein weltweit recht bekannter Roboter, der theoretisch echte Unterhaltungen führen kann

© Johannes Simon / Getty Images

KI ist aktuell in aller Munde – und überall wird die neuartige Technologie versuchsweise eingesetzt. Oft führt das zu kuriosen Ergebnissen. Schade, wenn es ausgerechnet die Abschlussfeier einer Universität trifft.

Sophia ist schon im Grundschulalter. Denn der humanoide Roboter wurde bereits 2017 vorgestellt und seitdem immer wieder bei Konferenzen oder Messen gezeigt. Sophia hat die saudi-arabische Stattsbürgerschaft und ist dafür bekannt, einfache Gespräche führen zu können. Bei Reden sieht das offenbar etwas anders aus.

Das bekamen Absolventen der D’Youville-Universtität im US-Bundesstaat New York zu spüren. Dort hielt Sophia die Abschlussrede und patzte, wie die «New York Times» berichtet, amtlich.

Gekleidet in Uni-Hoodie und einen blauen Rock, wurden dem Roboter von John Rizk, dem Präsidenten der Studentenschaft, Fragen gestellt – Sophia las also kein vorbereitetes Script ab, sondern reagierte auf Basis ihrer künstlichen Intelligenz spontan auf Eingaben.

Interview mit einer Maschine

Das Problem: Sophia hat recht wenig Lebenserfahrung, die sie mit Studenten teilen könnte, also kippte das Gespräch schnell in eine flache Richtung. Die erste Frage, was die häufigsten Erkenntnisse in Abschlussreden seien, beantwortete sie aber noch erwartbar. 

«Obwohl jede Abschlussrede anders ist, gibt es klare Themen, die von allen Rednern verwendet werden, wenn Sie diesen neuen Abschnitt Ihres Lebens beginnen“, sagte Sophia. «Ich möchte Ihnen die folgenden inspirierenden Ratschläge geben, die bei allen Abschlussfeiern üblich sind: Lernen Sie lebenslang, seien Sie anpassungsfähig, verfolgen Sie Ihre Leidenschaften, gehen Sie Risiken ein, pflegen Sie sinnvolle Verbindungen, haben Sie einen positiven Einfluss und glauben Sie an sich selbst.»

Soweit, so nichtssagend. In den rund sechs Minuten, die Sophias Auftritt dauerte, ging es außerdem beispielsweise darum, Fehlschläge als Erfahrungsgewinn zu verbuchen.

Sophia mag Ranch-Dip offenbar nicht

Am Ende des Interviews bat Rizk den Roboter um Rat, wo man die besten Buffalo Wings der Stadt bekäme. «Da ich nicht weiß, wie die verschiedenen Wings schmecken, werde ich mich nicht dazu äußern», bedauerte Sophia und fügte hinzu: «Egal, wo Sie Hähnchenflügel kaufen, achten Sie darauf, dass Sie Blauschimmelkäse- und nicht Ranch-Dip bekommen.»

Die vielen Plattitüden bestätigten wohl die zahlreichen Kritiker, die vor Sophias Auftritt gegen das Engagement der Maschine protestierten. Nach Angaben der Universität hätten sich mehr als 2500 Menschen zuvor per Online-Abstimmung gegen Sophia ausgesprochen.

«Ich freue mich, dass die Studenten den Roboter erleben konnten und erfahren haben, was sie im Hinblick auf die Zukunft zu sagen hat», sagte Dr. Lorrie Clemo, die Präsidentin der Universität, der «New York Times». «Aber ich freue mich auch, dass sich der Rest der zweistündigen Zeremonie wirklich auf unsere Schüler und ihre Leistungen konzentriert hat.»

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