Spätzle verunreinigt und problematisch: Scharfe Kritik von ÖKO-TEST

Spätzle im Öko-Test: In diesen Produkten sind Pestizide

Zwar ist der Geschmack in Ordnung, aber die Inhaltsstoffe sind fraglich. ÖKO-TEST hat Spätzle aus der Packung getestet und neben den eingesetzten Eiern auch nach Pestizid-Rückständen und Mineralölgehalt geschaut. Einige bekannte Marken und Produkte konnten die Tester nicht überzeugen.

Bei Spätzle ist es wie bei Nudeln: Man macht sie nur selten selbst ganz frisch zu Hause. Für Spätzle braucht man immerhin die richtigen Utensilien wie eine Spätzlereibe oder eine Spätzlepresse. Daher greifen viele Verbraucher zu frischen Spätzle aus dem Kühlregal. Wer sich die Testergebnisse von ÖKO-TEST anschaut, macht Spätzle in Zukunft vielleicht doch besser lieber selbst. Die Ergebnisse erschienen bereits in der Mai-Ausgabe 2021, die aktualisierte Online-Version ist von Dezember 2021 – und an Brisanz hat das Thema noch lange nicht verloren.

20 Marken, die frische Spätzle aus dem Kühlregal anbieten, hat das Verbrauchermagazin genauer getestet. Darunter nur eine Bio-Marke, da das Angebot im Handel sehr klein ist. Das Ergebnis des Labors: Geschmacklich kommen die Spätzle bei den Profitestern gut an. Doch 17 Marken verwenden Eier aus Bodenhaltung und bei allen Produkten mussten noch männliche Küken sterben. Immerhin soll bei sechs der getesteten Produkte, laut Hersteller-Ankündigungen, bis 2022 auf Eier ohne Kükentöten umgestellt werden.

Spätzle bei ÖKO-TEST: Nur zwei Produkte bekommen Note «Sehr gut»

Auch bekannte Produkte, beispielsweise von Edeka und Henglein können im Test nicht überzeugen.Auch bekannte Produkte, beispielsweise von Edeka und Henglein können im Test nicht überzeugen.
Auch bekannte Produkte, beispielsweise von Edeka und Henglein können im Test nicht überzeugen.

Getty Images/Westend61

Gerade mal zwei der 20 getesteten Produkte bekommen von den Testern die Note «Sehr gut»:

  • «Spätzlini Minis» von Hilcona
  • «Frische Eier Spätzle» (Bio) von Bio Verde

Trotzdem sollte das Problem mit den Eiern beachtet werden: Auch wenn diese aus biologischer Haltung oder Freilandhaltung stammen, mussten hier noch männliche Küken sterben. Wem Tierwohl besonders am Herzen liegt, der macht seine Spätzle besser selbst.

Immerhin bekommen noch sechs weitere Spätzle-Produkte die Note «Gut». Der Abzug in der Note kommt vor allem durch die verwendeten Eier aus Bodenhaltung sowie dem Fund von Spuren von Pestiziden wie Glyphosat zustande.

Leider wurden in allen Produkten mit guten Noten auch Spuren von Mineralöl gefunden. Laut ÖKO-TEST ist es denkbar, dass der Stoff durch Schmierfette an Geräten in der Produktion in die Spätzle gelangt ist.

Drei Produkte sollten Verbraucher eher nicht kaufen. Dazu gehören «Dehlerhof Schwäbische Spätzle», «Ulmer Frisch-Nudel Spatz geschabte Spätzle» und «Unsere Heimat Frische Eierspätzle» von Edeka Südwest. Neben Spuren von Pestiziden, enthalten die Spätzle auch teils zu viel Salz. Bei den Spätzle von Dehlerhof wurde zudem die nicht vorhandene Transparenz aufgrund fehlender Deklaration zur Haltungsform der verwendeten Eier auf der Verpackung bemängelt.

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Die Alternative: Spätzle selber machen

Spätzle-Gadgets im Vergleich

Wer aus den oben genannten Gründen nicht auf Fertig-Spätzle zurückgreifen möchte, kann sie auch ganz einfach selber machen. Denn: Nicht nur, aber vor allem für Fans der schwäbischen und süddeutschen Küche zählen Spätzle zu den unverzichtbaren Grundnahrungsmitteln.

Ob als beliebte Beilage zu Rostbraten & Co oder als Stand-alone-Gericht wie z.B. Kässpätzle: Spätzle gehören einfach dazu – und das am besten selbst gemacht. Dabei gehen die Meinungen und Küchenfertigkeiten bei der Zubereitung auseinander: Traditionell handgeschabt mit Messer und hölzernem Spätzlesbrett oder mithilfe diverser Küchengadgets wie Spätzlepresse, Spätzlsreibe oder – ganz «modern» – einem Spätzle-Shaker. In unserem Praxistest (siehe auch obiges Video) haben wir die zu einem Preis zwischen ca. sieben und 30 Euro erhältlichen Utensilien gegeneinander antreten lassen. Fazit der «Köchin»: Mit der Spätzlepresse klappt`s am besten.

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Eierproduktion in Deutschland

In Deutschland, und auch in der gesamten europäischen Union, ist die frühere Käfighaltung mit weniger als einem DIN-A4-Blatt Platz pro Legehenne seit Januar 2012 zwar verboten, trotzdem hat sich an einer artgerechten Haltung nicht viel geändert. Statt Käfighaltung wurde die sogenannte ausgestaltete Käfighaltung beziehungsweise die Haltung in «Kleingruppenkäfigen» eingeführt. Hierbei hat sich der Platz für die Legehenne gerade mal von 550 auf 800 cm² vergrößert. Noch immer sitzen in diesen «Kleingruppenkäfigen» bis zu 60 Hennen. Zwar ist diese Haltung nur noch bis 2025 erlaubt, trotzdem leben in Deutschland, laut Albert-Schweizer-Stiftung, nach wie vor 5 Prozent der Eier legenden Hennen in so einer Käfighaltung.

Obgleich Bodenhaltung besser ist als die Käfighaltung von Hennen, garantiert diese keine artgerechte Haltung. Bei der Bodenhaltung leben in der Regel auf einen Quadratmeter Platz bis zu neun Tiere im Stall. Bei der Bodenhaltung wird zudem kein Anspruch der Tiere auf Auslauf im Freien garantiert.

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