Migo Ascender Bisher sind alle daran gescheitert: Der erste Saugroboter, der Treppen steigen kann
Saugroboter gibt es wie Sand am Meer, aber eine Eigenschaft einte bisher alle: Treppen waren bis dato unüberwindbare Hindernisse. Ein kalifornisches Start-up will das mit dem Ascender («Aufsteiger») bald ändern.
Saugroboter sind inzwischen große Talente. Die einen navigieren mit Kameras sicher durch die Wohnung, die anderen reinigen ihr Wischtuch selbst. Wieder andere können ihr Abwasser direkt in die Hausleitung pumpen und brauchen fast gar keine Hilfe mehr, um ihre Arbeit zu verrichten. Doch ein Problem ist bisher unlösbar, egal wie teuer der Roboter ist: Möchte man die Haushaltshilfe in Häusern und Wohnungen mit mehren Stockwerken nutzen, muss man sie tragen. Treppen galten bislang als unüberwindbare Hürde.
Das junge Unternehmen Migo Robotics will das ändern. Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter buhlt das Unternehmen um Käufer, die bereit sind, dem Start-up den Kaufpreis vorzuschießen und damit im Regelfall zu den ersten Besitzern zu gehören – wenn geliefert wird. In der Vergangenheit gab es immer wieder große Kampagnen, bei denen das Geld zwar vom Konto ging, aber die Ware nie ankam. Kickstarter ist nach wie vor keine absolut sichere Sache.
1,5 Millionen US-Dollar in wenigen Tagen
Das Interesse an dem Roboter scheint aber gigantisch zu sein. Innerhalb der ersten 30 Minuten kamen 800.000 US-Dollar zusammen, inzwischen sind es 1,5 Millionen US-Dollar von 1740 Menschen. Der Preis für das derzeit günstigste Angebot liegt bei 849 US-Dollar für einen Roboter, geliefert werden soll im Juli dieses Jahres.
Mit besonderen Rollen ist der Ascender («Aufsteiger») in der Lage, ganz normale Treppen zu steigen. Abgesehen davon, soll er wie jeder gute Saugroboter saugen und wischen, wo immer er fährt. Da er ohnehin Treppen «laufen» kann, gehört auch die Reinigung von Stufen zu seinem Repertoire. Der Ascender kann auch Wendeltreppen oder offene Stufen überwinden, vorausgesetzt, die sie sind mindestens 150mm tief.
Auch den üblichen Herausforderungen für Saugroboter hat sich Migo offenbar gewidmet. So soll der Haushaltshelfer eine hohe Saugkraft bieten (9700 Pa) und ausreichend Druck auf den Wischmop (17N) ausüben, damit Flecken auch wirklich aufgenommen werden. Der Ascender navigiert mit Lidar- und 3D-Kamerasystemen, kann Hindernissen ausweichen und soll dank Teppicherkennung keine Flecken auf dem Läufer hinterlassen.
Zu gut, um wahr zu sein?
Anders als die Konkurrenz, soll der Migo komplette Haus- oder Wohnungskarten samt Treppen anlegen. Der Akku soll für etwa 500 Quadratmeter reichen, sodass eine vollständige Hausreinigung in den meisten Fällen ohne Ladestopp möglich sein sollte.
Zum Angebot gehört außerdem eine üppige Station, die den Staub aus dem Roboter saugt, den Mop wäscht und Frischwasser nachfüllt. Für den Preis wäre das im Vergleich ein beinahe unschlagbares Paket, sollte Migo alle Versprechen halten.
Nach Abschluss der Kampagne soll der Migo Ascender dann regulär zu einem Preis von 1500 US-Dollar den Besitzer wechseln. Es wird sich zeigen, ob sich die hohe Investitionsfreude der frühen Vögel auf Kickstarter auszahlt oder ob der Migo als Vaporware in die Geschichte eingeht – also als groß angekündigtes Produkt, das letztlich nie erscheint.
Quelle: Newatlas