Im März 2024 hat Apple sein MacBook Air aktualisiert und mit seinem aktuellsten Chip ausgestattet. Ob sich der Aufpreis im Vergleich zum Vorgänger wirklich lohnt und worin sich beide Modelle unterscheiden, findet der Ratgeber für Sie heraus.
Das MacBook Air ist traditionell Apples Einsteiger-Laptop, wenngleich ein Gerät für über 1000 Euro nur schwerlich als solcher bezeichnet werden kann. Trotzdem bieten die Airs von Apple mit das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, denn zur Wahrheit gehört auch, dass Windows-Äquivalente mit ähnlicher Verarbeitungsqualität, Leistung und Display ähnlich teuer sind. Im März 2024 stand für Apple mal wieder ein Update des MacBook Air an und wer möchte, bekommt den Laptop nun mit M3-Chip. Kostenpunkt auf der hauseigenen Website für die kleinste Version: 1299 Euro. Den Vorgänger mit M2-Chip kostet 1199 laut offiziellem Listenpreis. Ob sich die 100 Euro Aufpreis lohnen, finden wir heraus.
MacBook Air M2 vs. M3: Das Design
Wir wollen es und nicht zu kompliziert machen und damit beginnen mit den Gemeinsamkeiten beider Generationen, denn das ist deutlich mehr als ihre Unterschiede. Am Design änderte Apple nichts. Beide Versionen gibt es als 13- und 15-Zoll-Variante in den Farben «Mitternacht», «Polarstern», «Space Grau» und «Silber». Allerdings sei gesagt, dass Apple die Fertigung seiner des Materials etwas abänderte. Im stern-Test des MacBook M3 fiel positiv auf, dass sich so Fingerabdrücke deutlich leichter vom Laptop entfernen ließen. Abseits davon einen sich die beiden Generationen im Aussehen.
Display und Kamera
Ebenfalls unberührt bleiben die Displays beider Airs. Egal in welcher Größe spendiert Apple Ihnen ein sogenanntes Liquid-Retina-Display mit einer Pixeldichte von 224 Pixeln pro Zoll und das bei einer maximalen Helligkeit von 500 Nits. Natürlich decken die Monitore beider Generationen auch den P3-Farbraum ab. Oder einfacher gesagt: Egal ob auf dem Air mit M2- oder M3-Chip – Sie sehen Bilder und Videos in gleicher Qualität. Umgekehrt sehen Ihre Kollegen oder Mitarbeiter Sie durch die integrierte Webcam ebenfalls in gleicher Qualität, denn auch hier hat Apple nichts verändert. Sowohl im M2 als auch im M3 kommt eine Linse mit Full-HD-Auflösung (1080p) zum Einsatz.
Arbeits- und interner Speicher
Was den Arbeits- und internen Speicher anbelangt, starten beide Modelle bei 8 Gigabyte (GB) Arbeits- und 256 GB internen Speicher. Apple lässt sich seine Upgrades naturgemäß vergolden. Bei beiden Generationen zahlen Sie 230 Euro für 512 GB, 460 Euro für 1 Terabyte und 920 Euro für 2 Terabyte internen Speicher. Gleiches Spiel beim Arbeitsspeicher: Hier kosten die Upgrades 230 Euro für 16 GB oder 460 Euro für 24 GB. Wichtig: Den internen Speicher können Sie relativ einfach mit externen Speichermedien verwaltern. Welche sich dafür lohnen, klärt der Ratgeber für externe Festplatten für den Mac. Was den Arbeitsspeicher anbelangt, könnten Sie allerdings ein Upgrade in Betracht ziehen, erst recht, wenn Sie eher zum M2 tendieren. Warum erklären wir bei den Unterschieden beider Prozessoren.
M2 vs. M3: Die Unterschiede beider Chips
Auf den ersten Blick mögen die marginal erscheinen: Sowohl M2 als auch M3 verfügen über eine 8-Kern-Recheneinheit mit vier Effizienz- und vier Performance-Kernen und einer 10-Kern-Grafikkarte. Also alles gleich? Mitnichten, denn die Chips unterscheiden sich in ihrer Fertigungsweise, denn Apple kreiert seine M3-Chips erstmals im 3-Nanometer-Verfahren, die M2-Chips hingegen noch in 5-Nanometer. Das bedeutet schlicht, dass die Transistoren des M3 kleiner sind als die des M2 und es so gelingt, mehr Transistoren auf der gleichen Fläche zu platzieren. Und das bedeutet schlicht, dass der M3-Chip mehr Leistung trotz gleicher Kerne bietet. Insgesamt kommt dadurch ein Leistungszuwachs um die 20 Prozent zustande.
Hierzu sei gesagt, dass das für die meisten Nutzer aber unerheblich sein dürfte, denn in der echten Welt bedeutet es schlicht, dass der M2 ein kurzes Video vielleicht in 20 Minuten rendert und der M3 in 16. Wer nur surft, Mails beantwortet und etwas streamen möchte, der profitiert von der Mehrleistung noch weniger. Hier verrichtet selbst der fast vier Jahre alte M1-Chip von Apple noch immer formidable Dienste. Was trotzdem für den M3 spricht, sind weitere Neuerungen, die ihm Apple spendiert. Das wäre zum einen der Dynamic-Cache. Zur Erinnerung: Der Prozessor lagert im Arbeitsspeicher Aufgaben zwischen, um schnell auf sie zugreifen zu können.
M3 verwaltet Arbeitsspeicher besser
Sind viele Aufgaben gleichzeitig geöffnet, beispielsweise weil viele Tabs im Browser und viele Programme gleichzeitig offen sind, ist der Arbeitsspeicher schnell voll. Wenn er voll ist, lagert der Prozessor seine Aufgaben auf den internen Speicher aus. Das ist bei Apple-Rechnern nicht besonders schlimm, denn der interne Speicher arbeitet so schnell, dass es kaum auffällt, wo der Prozessor seine Aufgaben ablegt. Der Dynamic Cache sorgt allerdings dafür, dass der Arbeitsspeicher nur für Programme genutzt wird, mit denen Sie gerade arbeiten.
Es ist also eine Echtzeit-Speicherverwaltung, die die knappe Ressource des Arbeitsspeichers schont. Das ist gerade deshalb interessant, weil sich Ihnen zwei Möglichkeiten bieten: Entweder den Speicher für 230 Euro auf 16 GB aufwerten oder für 120 Euro Aufpreis den ressourcenschonenderen Prozessor zu wählen, der mehr Leistung bietet. Hier ergibt es also durchaus Sinn, das M3-Air zu wählen. Aber nicht nur in diesem Punkt ist der M3 die bessere, weil zukunftssichere Option.
Raytracing und KI: Besser zum M3 greifen
Denn nur der M3-Chip bietet hardwareseitig eine Raytracing-Beschleunigung. Dabei handelt es sich um eine realistische Berechnung von Lichtstrahlen. Nützlich ist das natürlich eher für Profis, die mit Programmen wie Blendr arbeiten, die auf diese Technologie setzen. Normale Verbraucher kommen mit Raytracing eher in Videospeielen in Berührung. Allerdings sei hier gesagt, dass das Geld besser in einen Windows-Rechner mit Nvidia-Grafikkarte investiert ist, wenn Sie gedenken, an ihm Raytracing-Games zu zocken.
Trotzdem bietet der M3 noch einen Pluspunkt gegenüber dem M2 und zwar eine verbesserte Neural Engine. Das ist ein Prozessor auf dem Chip, der ausschließlich der Berechnungen künstlicher Intelligenz (KI) dient. Wenn Sie jetzt einwerfen, dass diese Berechnungen eher serverseitig getätigt werden und nicht auf den Geräten selbst, ist das völlig korrekt. Allerdings ist Apple bekannt für seinen Datenschutz. Wenn Sie davon ausgehen, dass es in Zukunft KI-Software geben sollte, die ihre Berechnung auf den Geräten vornimmt, ist der M3-Chip für Sie die bessere Wahl.
Mikrofon, Wi-Fi, Anschlüsse und Batterie
Was das Mikrofon anbelangt, bietet das MacBook Air M3 kleinere Verbesserungen in Form verschiedener Mikrofonmodi wie beispielsweise eine Stimmisolation. Und es bietet einen neueren Wi-Fi-Standard mit Wi-Fi 6E. Es empfängt also ein breiteres Spektrum an Frequenzen, sollte Ihr Router die überhaupt funken. An den Anschlüssen hat Apple nichts geändert.
Beide Generationen verfügen über zwei Thunderbolt-4-Buchsen an der Seite. Daneben befindet sich der MagSafe-Ladeanschluss, also die magnetische Ladebuchse, die Apple beim M2 wieder einführte. Auch die Akkulaufzeit der Batterie hat sich nicht verändert. Laut Apple halten beide Laptops bis zu 18 Stunden Videowiedergabe durch.
Fazit
Bei einem Preisunterschied von nur 100 Euro ergibt es wenig Sinn, zum alten M2 zu greifen. Dafür überwiegen die Leistungsvorteile und Neuerungen des M3 zu sehr. Selbst im Preisvergleich beträgt der Unterschied «nur» 120 Euro zwischen beiden Laptops. Wer sich einen Laptop für über 1000 Euro gönnt, der sollte diese 120 Euro durchaus investieren, denn bei einer Nutzzeit von circa fünf Jahren macht das einen Aufpreis von 24 Euro pro Jahr. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden Sie den M3 noch etwas länger nutzen können, wenn man bedenkt, dass selbst der M1-Chip von Apple nach nunmehr drei Jahren und ein paar Monaten seines Bestehens alltägliche Aufgaben ohne Murren erledigt.
Quelle: apple.de
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