Im März beginnt offiziell die Brutzeit vieler einheimischer Vögeln. Mit welchen Vogelhaus-Kameras Sie das Spektakel gestochen scharf verfolgen, verrät Ihnen der Vergleich von vier Modellen.
Die Vogelkunde gehört zu den beliebtesten Hobbys ambitionierter Gärtner:innen. Klar, denn Meise, Spatz & Co. verzücken uns mit ihrem Zwitschern und Gesang. Genau deshalb verwandeln wir unseren Garten nur allzu gern in ein kleines Vogelparadies. Um die Vögel anzulocken, setzen Gärtner:innen auf Wasser- und Futtertränke sowie Nistkästen. Was sich in den Vogelhäsuern abspielt, bleibt Hobbyornitholog:innen meist aber verborgen.
Einzig in Naturdokumentationen erhaschen wir einen Blick, wie sich Vögel ihr Nest bauen und den Nachwuchs füttern. Bis jetzt. Denn dank Vogelhäusern mit Kameras können wir das Spektakel im Garten live per Smartphone verfolgen. Meist verbindet sich die Kamera im Vogelhaus mit dem heimischen WLAN-Netzwerk und schickt uns auf unser Smartphone Bilder, wenn sich im Vogelhaus etwas regt. Welche Modelle es gibt und worin diese sich unterscheiden, schauen wir uns an.
Vogelhaus mit Kamera: Stromversorgung und WLAN
Bevor wir das machen, müssen wir aber noch ein paar Gedanken machen. Denn natürlich braucht die Kamera im Vogelhaus Strom und sie muss sich ins WLAN-Netzwerk einklinken können. Die Stromversorgung lösen Hersteller über drei Wege. Die wenigsten Kameras verfügen über einen Netzstecker. Sie müssen also in der Nähe einer Außensteckdose im Garten angebracht werden. Die deutlich flexiblere Lösung ist ein Akku. Der ist in der Regel so groß, dass er für genug Strom für etwa einen Monat Video- und Fotoaufzeichnung bietet.
Allerdings müssen Sie den Akku aufladen, was gerade in einem Nistkasten problematisch ist, wenn Sie die Vögel nicht stören wollen. Um an den Akku zu gelangen, müssen Sie in der Regel den Kasten öffnen und den Akku herausnehmen. Deshalb gibt es auch Hersteller, die ein Solarpanel mitliefern, das den Akku für die Kamera lädt. Hier braucht es nur ein sonniges Plätzchen für das Solarpanel.
Achtung: Zu weit vom heimischen Router sollte das Vogelhaus aber nicht montiert werden. Denn wenn Ihnen die Kamera auch Bilder auf Ihr Handy übertragen soll, muss Sie sich ins heimische WLAN einklinken. Reicht das noch nicht bis in Ihren Garten, sollten Sie sich ein Netzwerk mit Mesh-Repeatern einrichten. Es gibt auch Repeater, die für den Außeneinsatz geeignet sind.
Nestera-Nistkasten für Meisen
Genug der Vorrede, schauen wir uns die Nistkästen und Futterstätten für Vögel nun genau an. Den Anfang macht der Nestera-Nistkasten für Meisen für 200 Euro. Was sein Design angeht, erinnert er an das klassische Vogelhäuschen, was durchaus charmant ist und in jeden Garten passt.
Die Kamera wird im oberen Teil des Nistkastens installiert. Wichtig: Bevor Sie die Kamera in das Vogelhaus einbauen, sollten Sie diese einmal mit dem Strom verbinden und mit der dazugehörigen Smartphone-App koppeln. Denn einmal eingebaut, schauen Sie auf Ihrem Smartphone, ob Ihnen der Winkel der Kamera gefällt. Ist das nicht der Fall, können Sie die Kamera per Hand leicht nachjustieren.
Das Einbauen im Vogelhaus gelingt, indem Sie die Haltevorrichtung für die Kamera herausziehen und die Kamera darin schlicht einstecken. Wichtig: Die Kamera bezieht ihren Strom per Kabel. Dieses sollten Sie geordnet neben der Kamera drapieren. An der Seite des Nistkastens befindet sich eine kleine Kabelhalterung, durch die Sie das Kabel ziehen, um es anschließend in eine Steckdose zu stecken. Die Länge des Kabels beträgt zehn Meter.
Die Kamera bietet eine Auflösung von 4 Megapixeln. In der App haben Sie die Wahl, zwischen WQHD-Auflösung (1440p) auf eine etwas niedrigere Auflösung zu wechseln. Das spart Speicherplatz. In der Kamera findet eine maximal 128 Gigabyte (GB) große Speicherkarte platz. Die Kamera verfügt außerdem über einen Bewegungssensor.
Wenn sich etwas im Nistkasten tut, schickt sie Ihnen eine Nachricht aufs Handy. Falls Sie ein Foto oder Video der Fütterung machen wollen, müssen Sie das manuell aufnehmen, beziehungsweise die Videofunktion starten. Automatisch funktioniert das leider nicht. Schade: Die Funktion, ein Time-Lapse-Video zu starten, gibt es ebenfalls nicht. Dafür bietet die Kamera aber eine Infrarot-Nachtsicht.
Falls Sie das Vogelhaus mit Kamera fernab einer Steckdose installieren wollen, bietet der Hersteller auch ein Version mit Solarpanel an.
Vogelhaus mit Kamera: Birdfy-Nistkasten
Deutlich teurer ist der Nistkasten von Birdfy. Im Vergleich zum Nestera Nistkasten kann aber durchaus argumentiert werden, dass das Modell von Birdfy etwas eleganter ist. Außerdem verfügt der Nistkasten über zwei Kameras: Eine befindet sich im Kasten, die andere filmt seinen Eingang. Beide Kameras nehmen in Full-HD-Auflösung auf und natürlich bieten sie einen Bewegungsmelder, falls sich im und am Nistkasten etwas tut.
Die Benachrichtigung darüber erhalten Sie natürlich per Push-Benachrichtigung auf Ihr Smartphone. Wie bei Nestera auch, müssen Sie dafür aber die entsprechende App aus dem Appstore herunterladen und die Kamera mit der App koppeln. Beide Kameras im Nistkasten beziehen ihren Strom aus einem Akku.
Innerhalb der App sehen Sie, wie lange dieser noch hält. Videos speichert die Kamera automatisch in einer Cloud. Die ist laut Hersteller die ersten 30 Tage kostenlos. Danach wird ein Abonnement fällig, wenn Sie Videos mit einer Länge von bis zu 30 Sekunden speichern wollen. Dessen Kosten starten bei 2 Euro pro Monat. Natürlich bietet die Kamera auch einen Nachtsichtmodus.
Im Lieferumfang enthalten sind übrigens mehrere Öffnungen für unterschiedliche Vögel. Das hat der Birdfy-Niskasten mit Kamera dem Vogelhaus von Nestera voraus. Wichtig: Viele Nutzer berichten in Rezensionen davon, dass die Kamera immer wieder ihr Wifi-Signal verliert. Sie sollten also unbedingt vor der Montage des Nistkastens die Firmware der Kamera updaten und dafür sorgen, dass das WLAN-Signal nicht zu schwach ist.
Was die Stromzufuhr anbelangt, setzt Birdfy auf einen Akku, der laut Hersteller 8800 Milliamperestunden groß ist. Schätzungsweise sollte die Kamera bei voller Ladung 20 bis 25 Tage mit beiden Kameras aufzeichnen können. Schön: Im Lieferumfang enthalten ist ein Solarmodul, dass den Akku auflädt. Bei genug Sonne brauchen Sie also keine Akkuprobleme befürchten.
Birdfy-Futterstationen für Wildvögel
Womit wir zu den Futterhäusern für Vögel mit Kamera kommen. Hier hat Birdfy ebenfalls ein Modell im Angebot, das dem Nistkasten des Herstellers im Design sehr ähnlich ist. Anstatt zwei bietet das Vogelhaus diesmal aber nur eine Kamera. Die verfügt natürlich wieder über einen Bewegungsmelder und wird über die dazugehörige App auf dem Smartphone gesteuert. Fotos und Videos nimmt die Kamera abermals in Full-HD-Auflösung auf. Und wieder bietet die Kamera auch einen Infrarot-Nachtsichtmodus.
Die beiden Behälter fassen jeweils 1,5 Liter Vogelfutter. Wenn Sie wollen, können Sie so unterschiedliche Vogelarten anlocken. Der Akku ist laut Hersteller 5000 Milliamperestunden groß. Voll geladen sollte er die Kamera circa einen Monat mit Strom versorgen können. Seinen Strom bekommt er abermals von einem Solarpanel, das im Lieferumfang enthalten ist. Etwaige Halterungen für die Montage sind im Lieferumfang enthalten. Achtung: Das Vogelhaus gibt es in zwei Varianten: Mit und ohne künstliche Intelligenz (AI).
Die AI-Software erkennt, welche Vögel an Ihrem Futterhaus naschen und macht Bilder von ihnen. Die Version mit lebenslanger automatischer Vogelerkennung ist etwa 30 Euro teurer als die Lite-Version. In besagter Lite-Version ist die AI-Software nur sieben Tage verfügbar und kostet danach 4,99 Euro pro Monat. Um Videos in der Cloud zu sichern, müssen Sie ebenfalls ein Abo abschließen. Der Abopreis für die Cloud beginnt wieder bei 2 Euro pro Monat.
Lollyes-Vogelfutterspender
Womit wir zum letzten Modell im Vergleich kommen: Dem Vogelfutterspender von Lollyes. Der ist deutlich günstiger als das Modell von Birdfy. Seine Baum-Optik ist tatsächlich originell, dient aber wohl einer Tarnfunktion, wenn Sie den Nistkasten an einem Baum montieren. Wichtig: Nutzen Sie hierfür Schrauben aus Aluminium, um den Baum nicht zu schädigen.
Auch der Futterspender von Lollyes verfügt über einen Akku. Der ist laut Hersteller 7000 Milliamperestunden groß und versorgt die Kamera vollgeladen circa 40 Tage mit Strom. Ein Solarpanel, das den Akku auflädt, ist wieder im Lieferumfang enthalten. Sie müssen also nur darauf achten, dass die Kamera ein starkes WLAN-Signal bekommt.
Die Kamera koppeln Sie natürlich wie bei allen anderen Modellen mit der dazugehörigen App. Sie bietet wie alle Modelle einen Nachtsichtmodus und löst in Full HD auf. Natürlich befindet sich an der Kamera auch ein Bewegungsmelder. Landet ein Vogel für einen Snack, schickt Ihnen die Kamera eine Benachrichtigung aufs Smartphone.
Bei der Sicherung der Fotos und Videos haben Sie die Wahl: Im Lieferumfang enthalten ist eine SD-Speicherkarte mit 64 GB, auf der Sie die Daten sichern können. Alternativ sichert die Kamera Fotos und Videos auch in einer Cloud. Hierfür ist leider ein Abonnement fällig.
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