Software Böser Fehler: Das passiert, wenn man ungeschützt mit Windows XP ins Internet geht
2001 wurde Windows XP veröffentlicht. Rund 23 Jahre später ist dessen Verwendung nicht mehr die allerbeste Idee.
Nachdem Microsoft mit Windows ME eines der vielleicht schlechtesten Betriebssysteme der Geschichte auf Heimrechner losgelassen hatte, wurde der Start von Windows XP nach der Jahrtausendwende sehnlichst erwartet. Im Oktober 2001 war es dann soweit. Bis 2014 wurde das System noch unterstützt, vor etwa zehn Jahren war aber dann endgültig Schluss.
Die Gefahren für Windows XP lauern noch immer im Netz
Was passieren kann, wenn man mit einem neu aufgesetzten System ohne jegliche Schutzmaßnahmen Kontakt mit dem Internet aufnimmt, demonstriert der Kanadier Eric Parker in einem Youtube-Video. Für den Versuch deaktivierte Parker sowohl die Firewall als auch jegliche Antivirensoftware. Der virtuelle Rechner wurde, wie damals durchaus üblich, direkt mit dem Internet verbunden, ohne einen Router als zusätzliche Barriere zwischen sich und die Außenwelt zu schalten.
Das Ergebnis ist verheerend: Innerhalb von zehn Minuten bahnt sich im Video die erste Malware ihren Weg auf das System, ohne, dass Parker aktiv im Netz unterwegs gewesen wäre. Eine kurze Untersuchung ergibt, dass es sich dabei um eine Software russischen Ursprungs handelt.
Je länger er seine Windows-Installation dem Internet aussetzt, desto mehr Schädlinge finden sich ein. Neben der ersten Malware installiert sich wenig später noch eine Software, die angeblich von Google stammt, auf dem System.
Acht Schädlinge in kurzer Zeit
Einen kurzen Moment nach der ersten Infektion bekommt Parker sogar Nutzer-Zuwachs. Wie von Zauberhand findet sich plötzlich ein Konto namens «Admina» auf der virtuellen Maschine, das sogar mit einem Passwort geschützt ist. Gleichzeitig findet er auch einen FTP-Server, der Angreifern theoretisch Zugang zu allen Daten geben würde, wären welche vorhanden.
«Medieval Branding»
Tinder, Windows, Adidas: So hätten bekannte Logos im Mittelalter ausgesehen
Das Experiment schließt Parker mit der Installation eines Virenscanners. Das Ergebnis: Ohne sonderlich viel Zutun haben sich innerhalb weniger Stunden acht Malware-Programme eingenistet, darunter mehrere Trojaner, Adware und zwei sogenannte Backdoor-Programme.
Da der Marktanteil von Windows XP laut «Stattcounter» in Deutschland noch immer bei 0,4 Prozent liegt, sollte das Experiment als Warnung verstanden werden. Sofern man aufgrund von alter Software auf den Betrieb eines Rechner mit Windows XP angewiesen ist, sollte man ihn im besten Fall gar nicht mehr mit dem Internet verbinden. Ist das unvermeidbar, dürften Schutzmaßnahmen wie ein Router und aktuelle Schutzsoftware nicht fehlen.