Auf die Reolink Duo PoE und Reolink Duo 2 PoE folgte am 21. Februar 2024 die Reolink Duo 3 PoE. Die große Besonderheit der Baureihe ist das Dual-Objektiv, sodass die Kameras gegenüber herkömmlichen Modellen einen deutlich größeren Bereich überwachen können. Der Blickwinkel wurde ab der zweiten Version sogar von ursprünglich 150 auf inzwischen 180 Grad erweitert. Zudem hat sich die Auflösung jedes Mal verdoppelt.
Damit kommen die beiden 4K-Bildsensoren des brandneuen Modells auf insgesamt 16 Megapixel. Ein derart hoch aufgelöstes Panoramabild bietet derzeit kein anderes Gerät – dank des aktualisierten Dual-Image-Stitching-Algorithmus sogar nahezu verzerrungsfrei. Die Reolink Duo 3 PoE ersetzt also zwei herkömmliche Überwachungskameras und lässt sich über ein einziges Kabel anschließen. Im Nachfolgenden gehen wir detailliert auf die Stärken und Schwächen ein.
Erhältlich ist die Reolink Duo 3 PoE zum Start im hauseigenen Online-Shop und bei Amazon. Der Preis liegt bei 219,99 Euro. Zur Markteinführung gibt es allerdings zehn Prozent Rabatt. Mit dem exklusiven Gutscheincode «PRD3PEU10» können Sie noch einmal zehn Prozent sparen und zahlen somit nur 175,99 Euro. Das Angebot gilt bis Donnerstag, den 29. Februar 2024 – sowohl bei Reolink direkt als auch bei Amazon.
Beim ersten Anblick der Reolink Duo 3 PoE dachten wir sofort an Wall-E. Tatsächlich erinnert die Kamera mit ihren beiden Linsen, die von jeweils drei Infrarot– und vier Spotlight-LEDs umgeben sind, ein wenig an den Kopf bzw. die Augen des knuffigen Disney-Roboters. Dahinter verbergen sich – im Gegensatz zu herkömmlichen Überwachungskameras – gleich zwei 4K-Bildsensoren, die mithilfe der 2,8-mm-Weitwinkelobjektive und des neuen Dual-Image-Stitching-Algorithmus ein 180-Grad-Panoramabild erzeugen. Dank der hohen Lichtstärke von f/1.6 sowie Nachtsichtfunktion gelingt das sogar in absoluter Dunkelheit. Dazu aber später mehr.
Die Front in schwarzer Klavierlack-Optik beherbergt darüber hinaus einen Tageslichtsensor sowie ein Mikrofon, um auch Geräusche bzw. Gespräche aufzeichnen zu können. Der Lautsprecher für Zwei-Wege-Audio und den Sirenenalarm sitzt auf der Unterseite im weißen Teil des Gehäuses. Dort befinden sich außerdem das Gewinde für die mitgelieferte Halterung sowie ein verschraubtes Metallplättchen, hinter der ein microSD-Kartenslot und der Reset-Button stecken. Durch das Gewinde auf der Oberseite kann das Gerät ebenso über Kopf an einer Decke montiert werden. Das Gehäuse ist wetterbeständig und wasserdicht gemäß IP67-Schutzklasse. Zudem gehört eine kleine Kapsel zum Lieferumfang, die bei Bedarf den Ethernet-Dock vor Nässe bzw. äußeren Einflüssen bewahrt.
Grundsätzlich lässt die Verarbeitung der Reolink Duo 3 PoE keine Wünsche offen. Als Material setzt der Hersteller auf robusten Kunststoff, während die Ummantelung des Kameramoduls aus Metall besteht. Der oben in etwa ein Zentimeter messende Überstand schützt die Linsen respektive Sensoren vor Regentropfen und direkter Sonneneinstrahlung.
Ein gewisses handwerkliches Geschick ist für das Anbringen der Reolink Duo 3 PoE unerlässlich: Zum einen müssen Löcher für die Montageplatte und zum anderen (sofern keine entsprechenden Anschlüsse vorhanden) ein kleiner Tunnel für das bzw. die Kabel durch die Hauswand gebohrt werden. Je nach Mauerwerk bzw. genutztem Werkzeug kann diese Arbeit durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen und für Laien eine echte Herausforderung darstellen, zumal man das Loch auch fachmännisch abdichten sollte.
Einmal montiert, lässt sich die Überwachungskamera mittels Kugelgelenk an der Halterung flexibel ausrichten. Einziges Manko: Bei allen Schrauben handelt es sich um (offen zugängliche) Standardschrauben, die keinerlei Diebstahl- oder Manipulationsschutz bieten. Ungeachtet dessen empfehlen wir, die Kamera an einer erhöhten, nicht allzu leicht erreichbaren Stelle zu positionieren. Dennoch muss der Router respektive Netzwerkanschluss in Reichweite sein, um die Reolink Duo 3 PoE verbinden zu können. Zur Not genügt ein WLAN-Repeater mit Ethernet-Port oder ein Powerline-Adapter.
Apropos Powerline: Die Signalübertragung und Stromversorgung erfolgen dank «Power over Ethernet» – wie eingangs erwähnt – über ein einziges LAN-Kabel (ab CAT5e). Einen Elektriker oder spezielle Kenntnisse benötigen Sie hierfür nicht. Voraussetzung ist lediglich ein sogenannter PoE-Injektor oder ein kompatibler Switch. Letzterer ermöglicht die Einbindung mehrerer Kameras ohne zusätzliche Netzteile. Alternativ steht ein 12-Volt-Anschluss für handelsübliche Adapter zur Verfügung.
Haben Sie die Reolink Duo 3 PoE erfolgreich angebracht und angestöpselt, ist die restliche Einrichtung ein Kinderspiel: Reolink-App (Android/iOS) oder -Client (Windows/macOS) installieren, QR-Code auf der Rückseite scannen, Passwort festlegen – fertig! Die Kamera akzeptiert neben dem Admin bis zu 19 weitere Benutzer, wobei maximal zwölf Streams parallel möglich sind. Für die Einrichtung müssen sich die Personen lediglich im selben Netzwerk befinden und ihre Zugangsdaten eingeben. Danach können sie von überall aus via Internet auf das Gerät zugreifen. Eine Registrierung wird übrigens nicht gefordert, allerdings belohnt Reolink diese mit einer Erweiterung der Garantie von zwei auf 2,5 Jahre.
In der App fanden wir uns auf Anhieb zurecht. Die wichtigen Icons sind immer in Griffnähe, sodass Sie direkt Aufnahmen starten, Durchsagen tätigen und die Streaming-Qualität anpassen können. Zur Auswahl stehen die Stufen «Flüssig», «Balanciert» und «Klar». Je nach Bandbreite kann die Wiedergabe in der höchsten Einstellung «Klar» jedoch ziemlich stocken, weshalb wir die niedrigeren Level empfehlen. Auf die Bildqualität der Aufnahme hat dies keine Auswirkungen: Fotos und Videosequenzen werden standardmäßig in maximaler Auflösung mit bis zu 20 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet. Als Speichermedium dient wahlweise eine bis zu 256 GByte große microSD-Karte, ein FTP-Server oder ein Reolink NVR (Network Video Recorder). Bei den letzten beiden Varianten bleiben die Aufnahmen im Fall eines Diebstahls oder einer Zerstörung der Kamera erhalten.
Wir haben uns zunächst für die lokale Sicherung auf einer microSDXC mit 128 GByte der Marke SanDisk entschieden, wobei Reolink sogar eigene Speicherkarten verkauft (bei Amazon ansehen). Ebenso konnten wir die Reolink Duo 3 PoE problemlos mit einem FTP-Server verbinden – sowohl über einen externen Webhoster als auch über eine als Netzwerkspeicher eingerichtete USB-Festplatte an der FritzBox. Die Kamera filmt jedoch nicht permanent, sondern nur bei Bewegungserkennung mit einer Nachlaufzeit von 15, 30 oder 60 Sekunden. Dabei unterscheidet sie zwischen Personen, Fahrzeugen sowie Tieren, was in der Praxis erstaunlich gut funktioniert. Infos und Alarme landen je nach Einstellung als Push-Nachricht auf dem Smartphone respektive Tablet und/oder im E-Mail-Postfach.
Ohne dedizierten Speicher bietet die Kamera ausschließlich eine Live-Ansicht und die Option der manuellen Aufzeichnung auf dem jeweiligen Mobilgerät. Eine Wiedergabe über die App ist nur bei lokal gespeicherten Aufnahmen möglich. Die Einbindung ins Smart Home gelingt per Google Assistant, in Kürze soll Alexa folgen. Zur Abschreckung ungebetener Gäste verfügt die Reolink Duo 3 PoE über LED-Scheinwerfer sowie eine Sirene, deren Lautstärke aber höher sein könnte. Beide lassen sich bedarfsweise mit dem integrierten Bewegungsmelder kombinieren. Außerdem können Sie die Überwachungskamera über den Menüpunkt «IoT» mit separatem Zubehör wie einem Flutlicht vernetzen.
Obwohl Ultra-HD bei Digicams und Smartphones inzwischen Standard ist, haben viele Überwachungskameras noch immer eine deutlich niedrigere Auflösung. Die 16 Megapixel der Reolink Duo 3 PoE sind daher ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Realisiert wird das durch die beiden 4K-Sensoren, die zusammen ein 7.680 x 2160 Pixel großes Panoramabild im 32:9-Format erzeugen. Hängt das Gerät nicht gerade weitab vom Schuss in zehn Metern Höhe, lassen sich darauf sowohl Gesichter als auch Nummernschilder von Fahrzeugen identifizieren. Zur Not bringt Sie ein zehnfacher Digitalzoom näher heran. Beim Stitching, also Zusammenfügen der beiden Einzelbilder, können in der Mitte allerdings Verzerrungen auftreten. Hierfür hält die App eine feinstufige Korrekturfunktion bereit. Einen Fisheye-Effekt, der bei 180 Grad Blickfeld durchaus zu erwarten wäre, sucht man vergeblich.
Grundsätzlich gibt es am Schärfeeindruck nichts auszusetzen. Zwar geht die Brillanz im Nachtsichtmodus zurück, dennoch liefert die Kamera selbst unter schlechtesten Lichtbedingungen brauchbare Bilder. Die Infrarot-LEDs haben eine Reichweite von bis zu 30 Metern. Bei zugeschalteten Spotlights macht die Reolink Duo 3 PoE in näherer Umgebung sogar Farben sichtbar und somit buchstäblich die Nacht zum Tag. Als überaus praktisch erweist sich die neue Bewegungsspur-Funktion. Dabei zeichnet die Kamera den kompletten Positionsverlauf des Zielobjekts mit sekundengenauer Uhrzeit in einem Bild auf. So sehen Sie direkt, was auf Ihrem Grundstück los war – ohne sich durch ein langes Video klicken zu müssen. Dieses wird trotzdem parallel aufgezeichnet, bei relativ flüssigen 20 Bildern pro Sekunde. Dank effizienter H.265-Komprimierung bleibt die Dateigröße stets im Rahmen.
Die allgemeine Tonqualität geht in Ordnung. Zwar klingen die Aufnahmen des Mikrofons etwas blechern und neigen zum Übersteuern, während der Lautsprecher bei Durchsagen rauscht, doch erfüllt das Zwei-Wege-Audio der Reolink Duo 3 PoE definitiv seinen Zweck – sei es die Kommunikation mit Besuchern oder die Beweissicherung. Dialoge sind selbst aus einigen Metern Entfernung gut zu verstehen.
Als «branchenweit erste 16-Megapixel-PoE-Überwachungskamera» markiert die Reolink Duo 3 PoE den Anfang einer neuen Produktfamilie. In der ersten Jahreshälfte sollen noch zwei weitere Modelle folgen:
- Reolink Duo 3V PoE: Das «V» steht für «vandal-proof». Dieses Modell soll sich durch ein besonders robustes Design zum Schutz vor Vandalismus auszeichnen.
- Reolink Duo 3T PoE: Eine kompaktere Version, bei der sich die beiden Objektive unter einem transparenten Dome bzw. einer Kuppel befinden – ideal für die Deckenmontage.
Wann genau und zu welchen Preisen diese beiden Überwachungskameras auf den Markt kommen, ist nicht bekannt. Laut Hersteller befinden sie sich noch in Entwicklung.
Auch wenn sich die Reolink Duo 3 PoE optisch nicht großartig von ihren Vorgängern unterscheidet, hat sich unter der Haube bzw. hinter den Linsen einiges getan. Die bedeutendste Neuerung sind die beiden 4K-Bildsensoren, deren Auflösung im Vergleich zur Duo 2 PoE praktisch verdoppelt und gegenüber dem allerersten Modell sogar vervierfacht wurde. Dadurch zeigt das 180-Grad-Panoramabild (das sogar noch ein wenig weiter erscheint) deutlich mehr Details als bisher – sowohl bei Tag als auch bei Nacht. Dem wetterfesten Gehäuse mit IP67-Zertifizierung machen weder Regen noch Staub etwas aus. Starker Niederschlag und Wind wirken sich jedoch negativ auf die Aufnahmequalität aus, weshalb Sie die Kamera besser an einem geschützten Ort montieren sollten.
Die Einrichtung und Bedienung ist dank der übersichtlichen Reolink-App ein Kinderspiel. Dennoch erfordert die Fülle an Einstellmöglichkeiten inklusive Zeitplänen zum Timen von Alarmen und Aufnahmen eine gewisse Eingewöhnung. Praktischerweise funktioniert die App komplett über das Internet, sodass Sie auch unterwegs oder im Urlaub auf das Gerät zugreifen können. Den Preis von rund 220 Euro empfinden wir als fair, wenn man bedenkt, dass die Reolink Duo 3 PoE quasi zwei Überwachungskameras in einer vereint. Allerdings kommen hier noch Kosten für notwendiges Zubehör wie Speicher, ein längeres Ethernet-Kabel (zum Lieferumfang gehört nur eine etwas knapp bemessene Ein-Meter-Strippe) und einen PoE-Injektor oder ein 12-Volt-Netzteil dazu. Ebenso empfiehlt sich ein größeres Warnschild mit explizitem Hinweis auf die Videoüberwachung, um die Kamera gesetzeskonform nutzen zu dürfen.
Nicht vergessen: Als Einführungsangebot bietet Reolink für kurze Zeit zehn Prozent Rabatt im eigenen Online-Shop. Mit unserem exklusiven Coupon «PRD3PEU10» können Sie zehn Prozent on top sparen, sodass die Reolink Duo 3 PoE unterm Strich nur noch 175,99 Euro kostet.
![Überwachungskamera mit Breitblick: Neue Reolink Duo 3 PoE ausprobiert Reolink Duo 3 PoE Ueberwachungskamera Check Titelbild 5f273b7e91ff4fee | Überwachungskamera mit Breitblick: Neue Reolink Duo 3 PoE ausprobiert |](https://www.chip.de/ii/1/2/6/8/7/2/9/4/0/Reolink_Duo_3_PoE_Ueberwachungskamera_Check_Titelbild-5f273b7e91ff4fee.jpg)