Waffentechnik Britische Impulswaffe soll Drohnen braten – ein Schuss kostet nur 10 Cent
Drohnenschwärme kann man nicht mit teuren Abwehrraketen bekämpfen, Großbritannien hat nun die Impulswaffe RFDEW gezeigt. Sie bringt die Elektronik in der Angriffsdrohne zum Kochen.
Derzeit werden billige Drohnen mit sehr teuren Raketen abgewehrt. Eine Methode, die bei größeren Drohnenschwärmen nicht funktionieren kann. Also wird nach Methoden gesucht, die billiger sind und deren «Munition» auch von einem Schwarm nicht erschöpft werden kann. Nach dem Dragon Fire-Laser hat das britische Verteidigungsministerium nun eine Impulswaffe vorgestellt. Die Radio Frequency Directed Energy Weapon (RFDEW) lässt einen elektronischen Impuls auf das Ziel los, der die Elektronik Inneren der Drohne zerstört.
Der einzelne Schuss soll kaum mehr als zehn Cent kosten, dazu würde die Waffe auch mehrere Drohnen zerstören, wenn sie eng beieinander fliegen. Nachteilig ist die begrenzte Reichweite von nur einem Kilometer. Die allerdings noch gesteigert werden soll. Die Waffe ist daher nur zum Objekt-, aber nicht zum Gebietsschutz geeignet. Sie ist für die Schiffe der britischen Marine vorgesehen.
Impulswaffen arbeiten sehr billig
Mit Blick auf die Einsätze Rote Meer sagte Konteradmiral Fred Pyle, dass die Marine unbedingt billigere Ausrüstung zum Abschuss von Drohnen erhalten muss. «Wir arbeiten auf dieses Ziel hin und haben einige Lösungen, auf die ich nicht näher eingehen kann, aber wir werden sie bekommen, nachdem wir kostengünstigere Wege gefunden haben, um diese Bedrohungen der unteren Preisklasse anzugehen.»
Derzeit werden Sea Viper-Raketen im Wert von 1,3 bis 2,5 Millionen Euro gegen eine Drohne im Wert von 20.000 US-Dollar eingesetzt.
James Cartlidge, Minister für Verteidigungsbeschaffung, sagte in einer Erklärung: «Wir sind bereits eine Macht, mit der man in Wissenschaft und Technologie rechnen muss, und Entwicklungen wie RFDEW machen unser Personal nicht nur effektiver und besser geschützt auf dem Schlachtfeld, sondern halten das Vereinigte Königreich auch an der Weltspitze für innovative militärische Ausrüstung.»
Die Entwicklung derartiger Waffen ist unabdingbar. In der Ukraine operieren viele Drohnen, aber noch bilden sie keinen «Schwarm» mit eigener Intelligenz. Derartige Drohnen, die ihre Sensordaten teilen und mit KI operieren, werden jedoch entwickelt. China hat erst vor wenigen Tagen eine Art von Mehrfachraketenwerfer vorgestellt, der einen ganzen Schwarm ausstoßen kann.
Grenzen von Impulswaffen
Neu ist die Idee nicht, schon lange werden EMP-Bomben gebaut, die im Zielgebiet Elektronik und Stromversorgung lahmlegen. Waffen wie RFDEW sollen den Impuls nun konzentriert auf ein Ziel richten. Der RFDEW-Turm kann auf Schiffen eingesetzt werden, aber auch auf einem Lkw, wobei dann die Energiequelle noch hinzukommt. Den unbestreitbaren Vorzügen einer Impulswaffe stehen baubedingte Nachteile entgegen. Eine Abwehrrakete oder eine automatische Maschinenkanone wie das Rapid Fire System zerstört das Ziel manuell und sicher. Spezielle Schutzmaßnahmen und Elektronik können eine Impulswaffe wirkungslos machen (EMP-Härtung). Auch wäre sie gegen eine Waffe, die den Endanflug «blind» fortsetzen kann, wirkungslos. Dergleichen gegen eine Trägerdrohne, die eine nicht elektronische Waffe außerhalb der Reichweite startet oder abwirft.