Dürre, Stürme und Überflutungen: Wir leben in einer Zeit, in der sich die Folgen des Klimawandels tagtäglich zeigen. Nicht nur einzelne Menschen und Organisationen wollen etwas dagegen unternehmen – auch Nachhaltigkeit im Unternehmen wird immer präsenter. Doch was bedeutet es überhaupt, ein nachhaltiges Unternehmen zu sein? Wir informieren Sie über konkrete Maßnahmen, die Sie für Ihr Business ergreifen können.
Was bedeutet Nachhaltigkeit für Unternehmen?
Nachhaltigkeit für Unternehmen bedeutet, gleichermaßen die Umwelt zu schützen, soziale Verantwortung zu übernehmen und dabei weiterhin wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen. Das Bestreben sollte sein, diese drei Bereiche so ausgewogen wie möglich miteinander zu kombinieren, während dafür zur Verfügung stehende Ressourcen genutzt werden.
Das Ziel ist: Bestehende Bedürfnisse, ob von Kunden- oder Mitarbeiterseite, weiterhin befriedigt werden, ohne den zukünftigen Generationen ihre Lebensgrundlage zu entziehen.
Die drei Säulen einer nachhaltigen Entwicklung
Laut Statista ist für jede zweite Person in Deutschland soziales und ökologisches Handeln einer Marke ein entscheidendes Kaufkriterium. Doch wie schaffen es Unternehmen, diesem Anspruch gerecht zu werden? Um diese Frage beantworten zu können, ist eine Aufteilung der unternehmerischen Nachhaltigkeit in die bereits erwähnten drei Kategorien sinnvoll.
Ökologische Nachhaltigkeit in Unternehmen
Für Firmen, die nachhaltig gründen möchten oder sich im Laufe ihrer Geschäftstätigkeit dem Thema verschreiben, ist die Integration ökologischer Nachhaltigkeit in das Geschäftsmodell ein zentraler Aspekt. Der Einsatz von erneuerbaren Energien aus Wind-, Wasser- und Solarenergie, der Verzicht auf umweltschädliche Chemikalien und der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen sind drei Beispiele, wie Firmen ökologisch nachhaltig agieren können.
Ökonomische Nachhaltigkeit in Unternehmen
Ökonomische Nachhaltigkeit erweitert den Fokus eines Unternehmens von kurzfristigen Gewinnen zu langfristiger Wertschöpfung, die sowohl die Umwelt als auch die Gesellschaft berücksichtigt.
Neben dem sinnvollen Umgang mit Ressourcen beinhaltet dieser Aspekt auch die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen, die den Prinzipien der Nachhaltigkeit entsprechen. Beispiele dafür könnten sein, alte Maschinen zu reparieren, Regionalität zu unterstützen oder aber mit ebenso transparenten und nachhaltigen Lieferanten zu kooperieren.
Bei der ökonomischen Nachhaltigkeit geht es also nicht um den schnellen Gewinn, sondern primär um einen sinnhaften Ressourceneinsatz. Die Verantwortung für Umwelt und Menschen stehen hier im Fokus.
Soziale Nachhaltigkeit in Unternehmen
Beim nachhaltigen Handeln sollte auch immer der Umgang mit Menschen einbezogen werden. Im Rahmen der sogenannten Corporate Social Responsibility (CSR) gilt es, die Lieferketten auf soziale Probleme zu überprüfen und diese zu beseitigen. Das bedeutet: Faire Löhne, faire Arbeitszeiten und eine faire, zwischenmenschliche Behandlung sind essenzielle Aspekte im Rahmen der sozialen Nachhaltigkeit bei Unternehmen.
Die Aufgabe eines Unternehmens besteht darin, ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept zu entwickeln, das dieses Drei-Säulen-Modell integriert. Das fördert in Sachen Nachhaltigkeit nicht nur die Umwelt, sondern verbessert in der Regel auch das Image des Unternehmens und seine Beziehung zur Kundschaft – da diese legen schließlich zunehmend Wert auf ökologische Verantwortung. Rund 31 Prozent sehen Unternehmen sogar in der Verantwortung, die Nachhaltigkeitsprobleme unseres Planeten zu lösen.
Warum ist Nachhaltigkeit wichtig für Unternehmen?
Nachhaltigkeit ist für Unternehmen aus verschiedenen Gründen wichtig, da nicht mehr nur die eigene Motivation eine Rolle bei der Umsetzung spielt, sondern auch die Politik Unternehmen in ihre Pflicht nimmt.
2016 wurden die Sustainable Development Goals (SDGs) durch die UN verabschiedet. Die darin enthaltenen 17 Ziele umfassen verschiedene Maßnahmen, unter anderem die Sicherung von Frieden, Ernährungssicherheit oder Wasserversorgung. Die gesamten Vorgaben (169 an der Zahl) wurden in den SDGs zusammengefasst.
Auch Unternehmen müssen an diesen Vorgaben mitwirken und sind zum Beispiel dazu verpflichtet, ihre nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten festzuhalten sowie Nachhaltigkeitsrichtlinien offenzulegen (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD). Auch das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz (LkSG) soll die nachhaltige Gestaltung von Lieferketten überwachen.
Unternehmen tun also gut daran, vorausschauend zu agieren und rechtzeitig anhand der geltenden Regulierungen zu handeln.
Nachhaltigkeit im Unternehmen umsetzen: Ideen, Maßnahmen und Tipps
Sie müssen kein Ecopreneur beziehungsweise keine Ecopreneurin werden, also eine umweltbewusste Gründerin oder ein umweltbewusster Vorreiter, um etwas zu bewegen. Alle Angestellten, gleichgültig in welcher Position, können einen Beitrag dazu leisten, die Nachhaltigkeit im Unternehmen mit neuen Ideen voranzubringen.
Denn Sie und Ihre Mitarbeitenden haben zahlreiche Möglichkeiten zur Auswahl, Schritt für Schritt Ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und eine „bessere“ Firma aufzubauen – ökologisch, sozial und ökonomisch.
Folgend haben wir Ihnen ein paar Ratschläge rund um Nachhaltigkeit im Unternehmen mit einigen Maßnahmen, Ideen und Tipps zusammengestellt, die Sie zurate ziehen können. Vieles davon basiert auf den ESG-Kriterien. ESG steht für Environmental, Social und Governance und wird gerne ähnlich wie die drei von uns genannten Säulen als Orientierung für Organisationen genannt.
Strategie
Verfallen Sie nicht in blinden Aktionismus. Besser ist es, zuerst eine Ist-Aufnahme aufzustellen, um herauszufinden, in welchen Bereichen Ihre Firma noch umweltbewusster, sozialer und effizienter werden kann. Leiten Sie auf Basis der Erkenntnisse passende Maßnahmen ab.
Falls Sie sich noch gar keine Gedanken rund um das Thema gemacht haben, gehören Sie zur absoluten Minderheit: Nur acht Prozent aller Unternehmen sind laut IW Köln noch ohne Strategiepläne beim Thema ökologische Nachhaltigkeit.
Prozesse
Je größer und komplexer ein Unternehmen ist, desto mehr Stellschrauben haben Sie zum nachhaltigen Handeln. Kommen Sie Ihren Sorgfaltspflichten nach, indem Sie Ihre Lieferketten überprüfen und eine Kreislaufwirtschaft (fachsprachlich Cradle-to-Cradle genannt) aufbauen.
Unternehmenskultur
Vom grünen Geschäftskonto über einen Verzicht auf Flugreisen und den Einkauf fair produzierter Produkte bis zum Stromsparen: Damit Sie Unternehmensziele wie eine CSR erreichen, muss eine Unternehmenskultur entstehen, bei der nachhaltiges Agieren quasi in der Firmen-DNA verankert wird.
Eine starke Unternehmenskultur der Nachhaltigkeit fördert dabei nicht nur die Einhaltung von Umweltstandards, sondern kann auch die Mitarbeitermotivation und -bindung verbessern. Etablieren Sie nachhaltige Praktiken als Teil der täglichen Routine – etwa durch Mitarbeiterbenefits wie ÖPNV-Tickets, Energiesparprogramme zur Senkung der CO₂-Emissionen oder Recyclingstationen im Büro.
Fortbildungen
Um die Nachhaltigkeit im Unternehmen mit neuen Maßnahmen zu verbessern, können Sie spezielle Lehrgänge besuchen. Zum Beispiel bieten verschiedene IHK-Niederlassungen (Industrie- und Handelskammer) Fort- und Weiterbildungen fürs Nachhaltigkeitsmanagement an.
Diese Programme helfen Ihnen und Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die neuesten Nachhaltigkeitstrends und -praktiken kennenzulernen und schärfen das Bewusstsein, diese auch ins Unternehmen einzubringen.
Inspirationen
Möchten Sie wissen, wie andere Unternehmen aus anderen Branchen nachhaltig agieren? Schauen Sie über den Tellerrand hinaus und lassen Sie sich inspirieren. Online-Plattformen und Magazine, die sich auf nachhaltiges Wirtschaften spezialisieren, bieten eine Vielzahl von Fallstudien und Best Practices. Wir können unter anderem das Online-Magazinen LifeVERDE empfehlen.
Kontrolle
Gelingt es, alle Ideen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen erfolgreich umzusetzen? Führen Sie wie bei allen Projekten eine regelmäßige Erfolgsmessung durch und halten Sie die Entwicklung fest.
Unser Tipp: Setzen Sie wie in anderen Bereichen auch klare, messbare Ziele und verwenden Sie Key Performance Indicators (KPIs), um die Fortschritte zu verfolgen. Es beginnt mit einfachen KPIs für die ökologische Nachhaltigkeitsdimension wie dem Energieverbrauch und der Abfallmenge bis hin zu komplexeren Kennzahlen wie dem Anteil an recycelten Materialien oder den Arbeits- und Sozialstandards bei Lieferanten.
Nachhaltigkeitsberichte
Aufgrund der bereits erwähnten Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Kommission sind nun große und umsatzstarke Unternehmen aller Branchen dazu verpflichtet, Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen. In diesem werden unter anderem die Bereiche Ökologie, Ökonomie und Soziales beleuchtet.
Neben diesen Verpflichtungen gibt es sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene weitere gesetzliche Anforderungen, die Sie als Unternehmer oder Unternehmerin erfüllen müssen.
Nachhaltigkeit im Unternehmen: eine Checkliste
Wie Sie inzwischen erfahren haben, sind die drei Säulen essenziell, um eine allumfassende Nachhaltigkeitsstrategie im Unternehmen zu etablieren. Mit der folgenden Checkliste und den dazugehörigen Fragen können sie prüfen, worauf es ankommt:
Ökonomisch
- Unternehmensprozesse und Abläufe: Fragen Sie sich, wer im Unternehmen für Nachhaltigkeitsthemen Verantwortlichkeiten übernehmen könnte und denken Sie außerdem über nachhaltige Lieferungen, Arbeitsmaterialien oder die Weiterentwicklung Ihrer Produkte nach.
- Strategie und Management: Denken Sie hier über die Zukunft Ihres Unternehmens nach und setzen Sie eventuell neue Prozesse sowie Regeln.
Ökologisch
- Bewusster Energieverbrauch: In diesem Schritt sollten Sie schauen, wie hoch der CO2-Fußabdruck Ihres Unternehmens ist, ob Sie vielleicht einen Ausgleich schaffen oder Fördermöglichkeiten beantragen können.
- Mobilität: Haben Sie Firmenwagen im Einsatz? Wie funktioniert Ihre Lieferkette und gibt es ÖPNV-Karten für Ihre Mitarbeitenden?
Sozial
- Mitarbeitende: Eventuell möchten Sie in diesem Punkt über flexible Arbeitszeitmodelle nachdenken, Vielfalt in der Belegschaft vorantreiben oder ein attraktives Gesundheitsmanagement für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbieten.
- Gesellschaftliches Engagement: Hier ist es wichtig zu untersuchen, ob Sie gemeinnützige Organisationen unterstützen oder vielleicht sogar ihr Firmengelände dafür nutzen, ökologische Projekte aufzusetzen.
Gesetze und Förderungen rund um Nachhaltigkeit im Unternehmen
In Deutschland müssen Sie eine ganze Reihe an Gesetzen und Richtlinien einhalten. Diese sollen bezwecken, dass im Unternehmen nachhaltige Praktiken implementiert werden und darüber berichtet wird. Ein wesentliches Gesetz in diesem Kontext ist das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG), das große Unternehmen dazu verpflichtet, über soziale und ökologische Aspekte ihrer Geschäftstätigkeit zu berichten.
Ein ebenso viel diskutiertes Gesetz ist das zuvor genannte Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Es verlangt von großen Unternehmen, ihre globalen Lieferketten auf Einhaltung sozialer und ökologischer Standards zu überprüfen, um Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu vermeiden.
Auch das Kreislaufwirtschaftsgesetz spielt eine wichtige Rolle. Es fördert die Abfallvermeidung und das Recycling, indem es die Verantwortlichkeiten von Herstellern und Verbrauchenden für die Rücknahme und Entsorgung von Produkten klar regelt.
Gut zu wissen: Das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt mit verschiedenen Maßnahmen und Förderungen inländische Unternehmen dabei, nachhaltiger zu agieren und orientiert sich dabei ebenfalls an den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen.
Quelle: Screenshot Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Mögliche Förderungen sind beispielsweise:
- Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Mit dieser Förderung unterstützt das BMWK Unternehmen, die in die Energieeffizienz ihrer Gebäude investieren wollen. Es gibt sowohl Zuschüsse als auch zinsgünstige Darlehen.
- KfW-Umweltprogramm: Durch dieses Programm für Unternehmen jeder Größe (auch Freiberufler und Freiberuflerinnen) werden zinsgünstige Kredite für Investitionen in umweltfreundliche Technologien und Prozesse gefördert.
- Förderprogramme für erneuerbare Energien: Neben diesen beiden größeren Fahrplänen gibt es sowohl auf Bundes- und Länderebene viele verschiedene Fördermittel – viele zielen auf die Nutzung erneuerbarer Energien wie Solarenergie, Windenergie und Biomasse ab.
Die Europäische Union hat zudem den „Green Deal“ eingeführt, ein umfangreiches Programm zur Förderung nachhaltigen Wirtschaftens in der gesamten EU. Das Ziel des Maßnahmen- und Gesetzespakets: Europa bis 2050 klimaneutral zu machen und Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre ökologischen Fußabdrücke zu reduzieren.
Nachhaltigkeit im Unternehmen: Das sind die Vorteile
Verpflichtet sich Ihre Firma dazu, in allen Bereichen nachhaltig zu sein, ergeben sich daraus zahlreiche Vorteile:
- Internes Ansehen steigt: Dies kann zum Beispiel die Motivation der Angestellten fördern, außerdem sprechen diese mitunter positiv über das Unternehmen.
- Externes Ansehen steigt: Ihr Unternehmen wird attraktiv für neue Bewerbende. Laut einer Umfrage der Europäischen Investitionsbank ist die Haltung eines potenziellen Arbeitgebers zum Klima für 81 Prozent der 20- bis 29-Jährigen ein wichtiges Kriterium. 18 Prozent erachten es als „oberste Priorität“.
- Reduzieren langfristiger Kosten: Werden zum Beispiel Dienstreisen reduziert, langlebige Maschinen eingekauft oder Strom mittels Photovoltaik in Eigenregie produziert, können Kosten eingespart werden.
- Erschließen neuer Märkte: Stellen sich Unternehmen nachhaltig auf, erreichen sie automatisch eine breitere beziehungsweise andere Zielgruppe und kooperieren mitunter mit neuen Händlern.
Welche Herausforderungen lauern bei der Nachhaltigkeit im Unternehmen?
Aus unserer Sicht ist das größte Problem für Unternehmen, die nachhaltig sein möchten, die Umsetzbarkeit. Gesetze, Fördermittel und möglicherweise auch der Kundendruck überfordern Verantwortliche. Das zeigt auch eine Studie zur Nachhaltigkeit in Unternehmen der Bertelsmann Stiftung. Demnach erkennen 67 Prozent die Chance darin, ein nachhaltiges Unternehmen zu sein – nur ein Drittel fühlt sich aber bereit für die Umsetzung.
Folgende Herausforderungen treten immer wieder auf:
- Hoher anfänglicher Investitionsaufwand für nachhaltige Technologien und Prozesse
- Integration von Nachhaltigkeit in bestehende Unternehmensstrategien, -strukturen und -kulturen stößt auf Widerstand
- Beschaffung verlässlicher Daten für Nachhaltigkeitsberichte ist schwierig
- Berücksichtigung der sich stetig ändernden Compliance-Vorschriften ist mühsam
- Die Gefahr von Greenwashing besteht, wobei sich Unternehmen in ein „grünes“ Licht rücken und sich umweltfreundlicher darstellen, als sie es sind – manchmal vielleicht sogar unwissentlich
Aus diesem Grund stellen viele – gerade größere – Unternehmen eine oder einen, manchmal auch mehrere Nachhaltigkeitsmanagerinnen und -manager ein, die sich dem Thema widmen.
Greenwashing vs. Nachhaltigkeit: Wo besteht der Unterschied?
Unternehmen wollen gern im Sinne der Nachhaltigkeit agieren. Doch nicht immer klappt es. Während es bei Nachhaltigkeit im Unternehmen darauf abzielt, positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft zu erzielen, liegt das Ziel von Greenwashing ganz woanders.
Unternehmen, die Greenwashing betreiben, täuschen ihre Konsumentinnen und Konsumenten auf oberflächliche Art und Weise. Das Unternehmen zielt darauf ab, das Image eines Unternehmens zu verbessern, ohne wirklich etwas zu verändern.
So kann es zum Beispiel sein, dass ein Unternehmen mit der Verwendung von Bio-Baumwolle wirbt. Dieser Rohstoff wächst vornehmlich in den Tropen und Subtropen. Wenn dort allerdings der Tropenwald gerodet werden muss, um mehr Platz für die Bio-Baumwolle zu gewinnen und das Unternehmen dieses wichtige Detail verheimlicht, betreibt die Firma Greenwashing.
Im Sinne der Nachhaltigkeit würde das Unternehmen offen kommunizieren, woher die Baumwolle stammt und sie nach strengen Bio-Richtlinien anbauen sowie Arbeitskräfte fair entlohnen.
Nachhaltige Unternehmen: Beispiel aus der Praxis
Ein aktuelles Beispiel für nachhaltiges Handeln in der Praxis ist ALDI SÜD, die eine umfassende CSR-Strategie für 2030 („Vision 2030“) und nachhaltige Produkte veröffentlicht hat. Diese zielt darauf ab, Nachhaltigkeit zu einem erschwinglichen Bestandteil für Kundinnen und Kunden zu machen.
Die dazugehörigen Maßnahmen umfassen etwa die Verbesserung der Ressourceneffizienz, eine Null-Emissionen-Politik und faire Arbeitsbedingungen. ALDI plant außerdem, Nachhaltigkeitszertifizierungen für Produkte zu erhöhen und nachhaltiges Produktdesign zu fördern sowie Wasserwirtschaft und entwaldungsfreie Lieferketten zu unterstützen.
Fazit: Eine Nachhaltigkeitsstrategie im Unternehmen wird wichtiger denn je
Zugegeben, der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird heutzutage inflationär verwendet – manchmal auch in einem unpassenden Kontext. Nichtsdestoweniger sollte jedes Unternehmen aus unserer Sicht darauf bedacht sein, neue Ideen auszuprobieren und bestehende Maßnahmen zu optimieren, um ökologisch und sozial nachhaltiger zu werden.
Wichtig ist dabei, dass es sich um echte und ernst gemeinte Maßnahmen handelt. Vermeiden Sie, mit fadenscheinigen Methoden in die Diskussion Greenwashing vs. Nachhaltigkeit zu rutschen. Letztlich ist jeder positive Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie wichtig für den Umweltschutz und unser aller Zukunft. Daher gilt in Bezug auf soziale Verantwortung: machen, aber richtig und lieber klein anfangen.
Titelbild: HubSpot